Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
starken Abweichungen vom langjährigen Niederschlagsmittel kann es durch den El-Niño-Effekt kommen. Dieses alle zwei bis zehn Jahre auftretende Klimaphänomen bringt der Westküste Südamerikas meist ungewöhnlich hohe Niederschläge. So fielen in Lima (Peru) bei einem Jahresdurchschnitt von 49 mm 1925 über 1500 mm Regen. Im Süden der Sahara bildet die imaginäre Linie, an der es 200 mm im Jahr regnet, die Grenze zur Sahelzone. Diese Grenze ist in den Dürrejahren 1980–1984 um 240 km nach Süden gewandert, nach 1985 verlagerte sie sich wieder nach Norden. Auch innerhalb der Sahelzone können im gleichen Jahr regional unterschiedlich hohe Niederschläge fallen. Feuchte Jahre im Osten sind im Westen normale oder dürre Jahre.
Oftmals regnet es in der Wüste innerhalb eines kurzen Zeitraums sehr heftig. Diese Starkniederschläge fallen meist bei Gewittern, die sich durch die starke Erhitzung der Wüstenoberfläche gebildet haben. In wenigen Tagen fällt dann ein Vielfaches des gesamten Jahresniederschlags. In der Thar in Westindien regnete es einmal innerhalb von zwei Tagen 864 mm und das bei einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 127 mm. In der Namib, die sich an der Atlantikküste Namibias erstreckt, haben sich bei einem Jahresdurchschnitt von 17 mm während eines einzigen Gewitters 50 mm Regen über die Wüste ergossen; hier kommt sogar länger anhaltender Nieselregen vor.
Regenschauer, Tau und Nebel
Regen fällt in den Wüsten nicht nur unregelmäßig und in wechselnden Stärken, sondern er variiert auch stark in seiner Verteilung. In unmittelbarer Nachbarschaft fallen also unterschiedlich starke Regenschauer. In der Sahara führt dies dazu, dass dort, wo einzelne Regen niedergehen, grüne Flecken entstehen. Niederschlag kann auch in Form von Nebel oder Tau niedergehen. In der chilenischen Atacama wird aus Hochnebel Trinkwasser gewonnen. Auch in den heißen Wüsten weitab der Küsten setzt sich Niederschlag als Tau ab. So fallen in der ägyptischen Sahara 25–35 mm der Niederschläge im Jahr als Tau. In den gemäßigten Trockengebieten mit ihren kalten Wintern fällt Schnee. Für das Pflanzenwachstum ist die zeitliche Verteilung des Regens entscheidend. In der nordamerikanischen Sonora und der südafrikanischen Karroo gibt es jedes Jahr zwei kurze Regenzeiten. In der nördlichen Sahara, der Mojave in Nordamerika und in den vorderasiatischen Wüsten regnet es nur im Winter. In der südlichen Sahara und in der inneren Namib fällt dagegen nur in den Sommermonaten etwas Regen. Im zentralen Australien kann es das ganze Jahr über regnen, wobei die Mengen sehr gering sind. In Küstenwüsten wie der nordchilenischen Atacama, der peruanischen Sechura-Wüste sowie der äußeren Namib fällt so gut wie kein Regen. In den Extremwüsten wie der zentralen Sahara fällt überhaupt kein Niederschlag.
Hitze und Kälte
Die Temperaturen in den Wüsten hängen von der Breiten- und Höhenlage, der Entfernung von der Küste und dem Ausmaß der Trockenheit ab. In Asien und Australien werden im Sommer Lufttemperaturen von 50 °C erreicht. Al-Aziziyah in Nordlibyen liegt an der Spitze: Im September 1922 wurden dort 58 °C gemessen. Noch höher sind die Bodentemperaturen. Bisheriger Rekord waren 83,5 °C im Sand von Port Sudan am Roten Meer. In den gemäßigten Wüsten kann es im Winter extrem kalt werden. So fällt in der Gobi das Thermometer regelmäßig auf -20 °C. Jahreszeitliche Temperaturschwankungen erklären sich durch die Breitenlage. Je näher eine Wüste den Polen kommt, desto stärker schwanken die Temperaturen. Auch die Höhenlage beeinflusst den Temperaturverlauf. Im trockenen Hochland von Tibet sind die Winter lang und frostig, die Sommer dagegen kurz und warm. In den Wüsten der Arabischen Halbinsel sind die Sommer sehr lang und heiß; im Winter gibt es nur selten Frost. Charakteristisch für Wüsten sind extreme Temperaturschwankungen im Tagesverlauf. In den gemäßigten winterkalten Wüsten im Innern der Kontinente pendelt das Thermometer im Durchschnitt um 22 °C. In der Sahara kann die Temperatur innerhalb weniger Stunden von 37 °C bis auf -1 °C fallen. In Tucson im US-Bundesstaat Arizona wurde sogar schon eine Abweichung von 56 °C gemessen.
Böden: Mineralien und Salz
Für das Pflanzenwachstum ist die Beschaffenheit des Bodens von großer Bedeutung, da er die Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die meisten Böden der Trockengebiete sind flach und wenig entwickelt. Für ihre
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