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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich in die Richtung, und am Horizont war ein matter silberfarbener Bogen zu sehen, der in den Himmel schoss.
    »Mahmoud, sieh mal nach, was da los ist«, befahl sein Partner, plötzlich ernst und wachsam.
    Mahmoud beugte sich zu Sophie vor und flüsterte:
    »Wir werden unseren Spaß haben, wenn ich zurück bin.«
    Sophies Augen waren wie tödliche Dolche, als sie ihm nachschaute, während er sich mit schussbereitem Gewehr über den Strand entfernte. Dann ließ sie sich in den Sand sinken und versuchte, ihre Hände zu verstecken, die vor Angst zitterten. Um sich zu beruhigen dachte sie an Dirk und fragte sich, ob er mit dieser Entwicklung vielleicht etwas zu tun hatte.
    Während die Gestalt Mahmouds allmählich von der Dunkelheit verschluckt wurde, wanderte der andere Wächter nervös vor den Gefangenen auf und ab. Er ließ den Blick über den Strand schweifen, dann ging er um die Gruppe der Gefangenen herum und kontrollierte die leeren Sitzplätze des Amphitheaters mit seiner Taschenlampe. Da er nichts Verdächtiges finden konnte, kehrte er wieder zum Strand zurück.
    Im Sand liegend rollte sich Sam herum und richtete sich auf, nachdem er sich ein wenig von dem Schlag gegen seinen Kopf erholt hatte.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte ihn Sophie.
    »Ganz okay«, antwortete er mit schwerfälliger Stimme.
    Er blickte zu seinen Mitgefangenen hinüber und orientierte sich langsam. Sein Blick wanderte weiter zu dem Bewaffneten hin, und dann deutete er mit unsicherer Hand in seine Richtung. »Wer ist das?«
    »Einer von mehreren Terroristen, die uns als Geiseln genommen haben«, antwortete Sophie niedergeschlagen. Bei ihren letzten Worten verschluckte sie sich jedoch beinahe, da sie gerade zu dem Wächter hinschaute und erkannte, dass nicht er es war, nach dem Sam sich erkundigt hatte.
    Ein Dutzend Meter hinter dem Araber war eine schattenhafte Gestalt aus der Brandung aufgetaucht und rannte auf den Wächter zu. Sie war groß und schlank und trug einen länglichen Gegenstand in den Armen.
    Sophies Herz machte einen wilden Satz, als sie erkannte, wer es war.
    Dirk.
    Der Wächter stand mit dem Rücken zum Meer und konzentrierte sich auf den Bereich um das Amphitheater. Nur eine knappe Drehung des Kopfes würde ihm Dirks Auftauchen verraten und diesen zu hilflosem Futter für das Sturmgewehr machen. Sophie erkannte, dass sie den Wächter ablenken musste, damit Dirk sich unbemerkt nähern konnte.
    »Wie… wie heißen Sie?«, stotterte sie.
    Der Wächter musterte sie fragend, dann lachte er.
    »Wie ich heiße? Haha. Du kannst mich David nennen, den Schäfer. Genauso wie er hüte ich meine Herde.«
    Er war offenbar stolz auf seinen Scherz und sah Sophie mit strahlenden Augen an. Sie versuchte, nicht zu der schattenhaften Gestalt zu blicken, die stetig näher kam.
    »Was werden Sie mit den Fundstücken tun, David?«, fragte sie, um den Mann weiterhin zu beschäftigen.
    »Na ja, verkaufen natürlich«, erwiderte er kichernd. In diesem Moment bemerkte er eine Bewegung hinter sich, doch er reagierte zu spät.
    Ein flaches Schaufelblatt traf ihn seitlich am Kopf, als er sich umwandte. Der Treffer machte ihn kurzzeitig benommen, und er sank auf die Knie, während er versuchte, sein Gewehr in Anschlag zu bringen. Dirk holte gleich noch einmal aus, traf mit dem zweiten Schlag die andere Kopfseite des Mannes und schaltete ihn damit aus.
    »Sind alle wohlauf?«, fragte Dirk und schnappte nach Luft, während Salzwasser von seinem Körper rann.
    Sophie sprang auf und griff, erleichtert über sein Erscheinen, nach seinem Arm.
    »Wir sind okay, aber es gibt noch einen zweiten Wächter, der gerade den Strand hinuntergegangen ist.«
    »Ich weiß. Ich habe den Wasserjet in Gang gesetzt, um ihn wegzulocken.«
    Er hatte den Satz kaum beendet, als sie hören konnten, wie der Generator in der Ferne stotternd verstummte und die Wasserfontäne in sich zusammensank.
    »Er kommt sicher gleich zurück«, meinte Sophie leise.
    Dirk ließ den Blick eilig über die kleine Gruppe der Gefangenen wandern. Sam saß mit einem benommenen Ausdruck in den Augen da und lehnte sich gegen Raban, der weiter aus einer Wunde blutete. Dr. Haasis lag mit einem Notverband aus einem zerrissenen Hemd um sein Bein im Sand und sah aus, als stünde er unter Schock.
    Die Studenten – drei Frauen und zwei Männer – starrten ihn mit einem Ausdruck hoffnungsloser Verzweiflung an. Dirk konnte erkennen, dass er mit dieser Gruppe niemals eine schnelle Flucht fertig bringen würde.

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