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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gewehr.
    »Kannst du unseren Rückzug sichern?«, fragte er.
    »Ich kann es versuchen.«
    Dirk beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. »Halt dich nah bei uns.«
    Er half Dr. Haasis aufzustehen. In den Augen des Professors lag ein benommener Ausdruck, und seine Haut war fahlweiß von dem Schock, den die Schusswunde verursacht hatte. Mit Hilfe des anderen Studenten schleppte Dirk ihn über den Strand. Er führte die Gruppe zur Bühne des Amphitheaters und weiter an den Rand der übereinandergestaffelten Sitzreihen. Sophie folgte der Gruppe mit einigen Schritten Abstand und hielt nach etwaigen Verfolgern Ausschau.
    Mühsam nach Luft ringend schleppte Dirk den schweren Körper von Dr. Haasis auf die Rückseite der Zuschauerränge. Nicht weit entfernt befand sich ein Lagerschuppen, den man erbaut hatte, um Teile der ständig benötigten Bühnentechnik darin zu lagern. Hinter diesen Schuppen schaffte Dirk den Archäologieprofessor und legte ihn behutsam auf den Boden. Die anderen Studenten und die verletzten Polizeiagenten ließen sich erschöpft neben dem Professor fallen, während Sophie als Letzte in ihr Versteck kam.
    »Hier bleiben wir und warten auf die Polizei«, sagte Dirk, der mit ihrem augenblicklichen Standort durchaus zufrieden war.
    »Dirk, ich sehe Lichter auf dem Hügelpfad«, meldete Sophie leise.
    Sie blickten um die Ecke des Schuppens und entdeckten zwei Lichtpunkte, die sich tanzend den Hügel abwärts bewegten. Die Lichtstrahlen wanderten langsam bis zum Strand hinab, und gelegentlich war zu hören, wie Namen gerufen wurden. Einer der Lichtstrahlen erfasste Saheem, der es geschafft hatte, sich aufzurichten, aber immer noch benommen hin und her schwankte.
    Kurz darauf fanden sie die Leiche Mahmouds, und das aufgeregte Gemurmel der Araber wurde schlagartig lauter. Einer der Lichtstrahlen tastete sich zum Amphitheater hin und leuchtete über die Sitzreihen. Dirk legte Sophie einen Arm um die Schultern und zog sie von der Ecke des Schuppens zurück.
    »Entschuldige«, flüsterte er und lockerte den Griff nur wenig. »Sie haben Nachtsichtbrillen.«
    Sophie schlang einen Arm um Dirks Oberkörper und drückte ihn an sich. Für etwa eine Minute umarmten sie sich und blieben aneinandergeschmiegt stehen, ehe Dirk einen weiteren Blick riskierte. Zu seiner Erleichterung entfernten sich die Lichter den Strand hinunter und bewegten sich schon bald wieder den Hügel hinauf. Wenige Minuten später verriet ein schwaches Motorengeräusch, dass der Gerätewagen das Parkgelände verließ.
    Zehn Minuten verstrichen, bis die Polizei mit lautem Sirenengeheul und zuckendem Blaulicht eintraf. Dirk und Sophie eilten zum Lager hinauf, als ein Streifenwagen, besetzt mit bewaffneten Polizisten und kläffenden Schäferhunden, unter zuckendem Blaulicht den Weg heruntergerast kam. Sie führten die Polizeitruppe zum Amphitheater, wo Dr. Haasis und die verwundeten Polizeiagenten schnellstens in einen Krankenwagen geladen wurden. Dirk nahm mit einiger Verwunderung zur Kenntnis, dass die Leiche Mahmouds verschwunden war. Wahrscheinlich hatten ihn seine Kameraden den Hügel hinaufgetragen und zusammen mit den gestohlenen Fundstücken weggeschafft.
    Nach ausgiebiger Befragung durch die Polizei warf Dirk einen Blick in das Zelt mit den Ausgrabungsobjekten. Wie er erwartet hatte, waren sämtliche Papyrusbehälter mitgenommen worden. Was er jedoch nicht erwartet hatte, war, sämtliche anderen Artefakte aus dem Lagerhaus vorzufinden, die nach wie vor in unterschiedlichen Stadien der Analyse und Konservierung auf den Tischen lagen. Er trat aus dem Zelt und sah Sophie vom Parkplatz herüberkommen. Im Licht der Zeltlampen konnte er erkennen, dass ihre Augen gerötet waren und dass sie offenbar zitterte. Dirk ging ihr entgegen und ergriff ihre Hand.
    »Sie haben gerade Arie Holder weggebracht«, sagte sie. »Erschossen. Wegen ein paar dämlicher Antiquitäten.«
    »Sie waren als Diebe genauso wählerisch wie als Mörder. Sie haben sich nur die Papyrusrollen geschnappt und die anderen Artefakte zurückgelassen«, sagte er und deutete mit einem Kopfnicken auf das Zelt.
    Sophies Gesicht verhärtete sich. »Der falsche Agent hat ihnen einen Tipp gegeben. Die Studentin, Stephanie, meinte, er sei einer der nächtlichen Besucher gewesen.«
    »Irgendeine Ahnung, wer ein solches Kommandounternehmen organisieren würde, um sich Antiquitäten für den schwarzen Markt zu beschaffen?«
    Sophie nickte. »Ich würde auf die Mulis tippen. Das ist

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