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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zu fassen«, keuchte Vanessa.
    »Ich dachte, du hättest gehofft, daß er auftaucht«, sagte Robbie hinter ihr.
    »Ich muß vorübergehend den Verstand verloren haben. Ich hatte ganz vergessen, wie er ist. «
    »Solange sie sich nicht daran stört, Herz, solltest du dich doch auch nicht daran stören, oder? «
    Sie wollte ihn schon finster ansehen, doch dann lächelte sie. »Wie recht du hast. Schließlich muß ich nicht mit ihm Zusammenleben. «
    Im Salon leerte Jocelyn ihr Cognacglas, ehe sie sagte: »Das war nicht sehr nett von dir. «
    »War ich nicht höflich genug? «
    Sie zog eine Augenbraue hoch, als sie seine Unschuldsmiene sah, denn sie war nicht sicher, ob das sein Ernst war oder nicht. Aber eigentlich interessierte es sie gar nicht. Sie wollte viel lieber wissen, was er hier zu suchen hatte.
    Er hatte seinen Mantel in der Eingangshalle auf den Kleiderständer gehängt, ehe ihn die Schreie nach oben gelockt hatten. Ihr fiel auf, daß er kein Wildleder trug, und auch die Zöpfe fehlten. Nur seine Mokassins waren ihr vertraut. Ansonsten entsprach seine Kleidung, die dunkle Hose und das blaue Hemd mit dem offenen Kragen, das rote Halstuch und der Cowboyhut, ganz und gar dem, was Cowboys im allgemeinen trugen.
    Ihm fiel auf, was sie trug, vor allem ihr dünnes Hemdchen, das so gar nicht zu ihrem schweren Wollrock paßte. Sie spürte die Röte in ihre Wangen aufsteigen, und das ärgerte sie. Herr im Himmel, nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, hätte sie doch nicht mehr erröten dürfen!
    Sie beschloß, ihr zweifelnder Blick sei eine ausreichende Antwort auf seine Frage, und sie könne ihm jetzt selbst eine Frage stellen. »Was tust du hier, Colt? «
    »Ich habe gehört, daß du vorhast, Longnose persönlich zu erschießen. «
    »Und du wolltest mich von der Idee abbringen? «
    »So etwa. «
    Ihr fiel wieder ein, daß sie das schon einmal zu ihm gesagt hatte, und sie lächelte unwillkürlich, obwohl seine Antwort sie tief enttäuscht hatte. »Du bist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen - wie immer. Ich nehme an, jetzt werde ich seinen richtigen Namen nie mehr erfahren. «
    »Spielt das eine Rolle? «
    »Nein, aber Longnose ist sich bis zum Schluß treu geblieben und hat meine Fährte durch das nächste Land verfolgt. Weißt du, wahrscheinlich wird er mir sogar fehlen. Er hat eine gewisse Aufregung in mein Leben gebracht. «
    »Dann wirst du dir wohl etwas anderes suchen müssen -was du spannend genug findest. «
    Diese Worte lösten einiges aus. Sie konnte spüren, wie ihr Herz schneller schlug. Und wie er sie ansah...
    Sie trat ans Fenster, um beobachten zu können, was sich vor dem Stall tat, bis sich ihr Puls wieder beruhigt hatte. Die Tiere wurden bereits zu den alten Ställen geführt, die sie zum Glück noch nicht abgerissen hatten. Viel mehr sah sie jedoch nicht, denn Colt hatte sich hinter sie gestellt. Er hatte eine Art, ihre volle Aufmerksamkeit zu beanspruchen, selbst dann, wenn sie ihn noch nicht einmal ansah.
    »Heiratest du mich? «
    Jocelyns Stirn sank gegen das Fenster. Es war ein Wunder, daß ihre Knie nicht weich wurden. Sie empfand eine so unsägliche Erleichterung, als sie diese Worte hörte, und eine Woge der Ekstase spülte über sie hinweg - und er hatte sie drei Wochen lang leiden lassen, ehe er sich zu seinem Entschluß durchgerungen hatte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie in einem vollkommen normalen Tonfall, obwohl sie nicht wußte, wie sie das schaffte. »Die Gräfin sagt, man solle seinen Liebhaber nicht heiraten. Das sei der Todesstoß für die Romantik, verstehst du. «
    »Und ich bin bestenfalls als Liebhaber angemessen? «
    Sie drehte sich sofort um und sah ihn wütend an. »Angemessen? Fängst du schon wieder an, dich schlecht zu machen? Ich dachte, ich hätte dir oft genug gesagt... «
    Er packte sie, um sie zum Schweigen zu bringen. »Bin ich noch dein Liebhaber? «
    »Wenn du es bist, dann warst du in der letzten Zeit sehr unaufmerksam. «
    Er küßte das Schmollen von ihren Lippen, langsam und einschmeichelnd. »Was hältst du davon, mich trotz allem zu heiraten, aber wir können weiterhin so tun, als seien wir nur ein Liebespaar? «
    »Das klingt ganz gut, vor allem, weil Liebespaare dazu neigen, einander zu lieben. «
    »Und verheiratete Leute tun das nicht? «
    »Nicht immer. «
    »Damit werde ich keine Probleme haben. «
    »Wirklich nicht? «
    »Schau mich nicht so überrascht an, Herzogin. Hast du etwa geglaubt, ich hätte es auf dein Geld abgesehen?

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