X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
lachte laut. »O Pfeifer, es wird dir leid tun, daß du das hier verpaßt hast.«
Der Kreuzer zog die Nase hoch, um den verwundbaren Bug aus der Schußlinie zu bringen. Er konnte den Schild erneuern, indem er mehr Energie nach vorn pumpte, aber das bedeutete, daß er Schwerkraftfeld-Projektoren drosseln mußte. Und das wiederum würde den X-Flüglern und der Yacht die Flucht erlauben und somit die ganze Angelegenheit unentschieden enden lassen. Wenn man die abgeschossenen Libellen nicht zählt.
Das große Schiff vollführte eine Drehung. »Er haut ab! Sie haben ihn verscheucht! Ja!«
Corrans Jubel erstarb, als er merkte, daß dies bedeutete, daß der Kreuzer auf ihn zukam, und die übriggebliebenen TIE-Jäger hielten sich in seinem Kielwasser wie junge Mynocks, die einen langsamen Frachter jagten. »Pfeifer, du hast doch Glück, daß du es nicht siehst. Es wird ziemlich häßlich werden.«
»Sonder Neun, hören Sie mich?«
»Ich höre.« Corran erkannte die Stimme nicht sofort. »Ich bin auf Reserveenergie. Pfeifer ist tot, und ich bin blinder als ein Y-Flügler.«
»Hier ist Sonder Null. Es kommen ein paar Libellen auf Sie zu. Ich habe zwei im Visier.«
»Oh, noch mehr gute Nachrichten. Danke, Null. Bedienen Sie sich.« Corran reckte den Hals nach Tycho und der Fähre, aber er konnte sie nicht sehen. »Ich bin hier vollkommen schutzlos, also halten Sie sie mir bitte vom Hals.«
»Nicht möglich, Neun. Schalten Sie Ihre Sensoren auf 354,3.«
»Wie bitte?« Corran runzelte die Stirn, als er die TIEs näher kommen sah. »Ich sitze hier in der Falle.«
»Das haben Sie mir bereits mitgeteilt, Neun. Die Sensoren!«
Corran gab den Frequenzcode ein. »Erledigt, Null.«
»Waidmannsheil, Neun.«
Corrans elektronisches Fadenkreuz erwachte wieder zum Leben, und sein Monitor zeigte die Telemetrie-Daten, die die Verboten übermittelt hatte. Durch die Kuppel sah Corran, wie die TIEs auf die Fähre schossen, aber Tycho schaffte es, ihnen auszuweichen, obwohl die Fähre erheblich langsamer und weniger wendig war als die Jäger.
Das elektronische Fadenkreuz wurde rot, und Corran summte eine Imitation von Pfeifers Zielsuchton. Er drückte den Auslöser und schickte dem fahrenden Jäger zwei Torpedos entgegen. »Der erste ist erledigt, Null, geben Sie mir Nummer zwei.«
Das Display flackerte, dann zog Corran den X-Flügler zur Seite und schoß zwei weitere Raketen ab. Die imperialen Piloten waren so mit der Verfolgung der Fähre beschäftigt, daß sie keine Gelegenheit mehr hatten, auf den Raketenbeschuß zu reagieren.
Der erste Pilot starb, ohne auch nur die einfachsten Ausweichmanöver versucht zu haben. Die Protonentorpedos zerrissen das Cockpit und verwandelten das Triebwerk in einen Feuerball. Die nächsten Torpedos rissen einen Flügel von ihrem Ziel. Die Libelle trudelte davon und schlug wilde Purzelbäume durch den Raum, bis sie schließlich ebenfalls mit einem grellen Aufblitzen explodierte. Der Sprung des Kreuzers in den Hyperraum, der beinahe gleichzeitig stattfand, wurde von dem blendenden Licht fast verborgen.
»Guter Schuß, Neun.«
Corran schüttelte den Kopf. »Ich hatte es am einfachsten, Null. Sie sind der bessere Pilot.«
»Die Abschüsse sind Ihre, Corran. Drei - damit waren Sie heute der beste.«
Corran zuckte die Achseln. »Vielleicht war heute ja doch kein so schlechter Tag.«
»Ich bin froh, daß Sie dieser Ansicht sind, Neun.«
»Wieso, Captain?«
»Sie haben die meisten Abschüsse. Wenn wir an unserem Ziel angekommen sind, werden Sie die Getränke zahlen.«
14
Erleichtert löste Corran die Verschlüsse des Cockpits, nachdem die Yacht ihre Manövrierdüsen abgeschaltet hatte. Schon legte sich dichter Nebel über beide Schiffe. Die Yacht hatte Corrans X-Flügler aus dem Chorax-System abgeschleppt und dabei ihre Landeklauen am Landegestell des kleineren Schiffes festgehakt. Damit klebte der X-Flügler an der Hülle der Yacht wie ein Parasit an seinem Wirt. Corran war nicht besonders glücklich über diese Lage, aber es war ein weiter Weg von Chorax nach Talasea im Morobe-System, und die Vorstellung, seinen Jäger und Pfeifer zurücklassen zu müssen, war ihm noch unangenehmer.
Er hatte alles außer dem Lebenserhaltungssystem abgeschaltet und deshalb auch nicht mit dem Piloten der Yacht sprechen können. Aber es hatte ihn beeindruckt, wie geschickt die Yacht auf dem primitiven Raumhafen gelandet war. Dichter Nebel verbarg beinahe alles, und das wenige, was Corran in der Rückströmung der
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