X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
aushalten?«
Tychos Miene wurde starr. »Weil ich es muß. Indem ich es ertrage, erhalte ich eine Möglichkeit, es dem Imperium zurückzuzahlen. Wenn ich mich von der Rebellion trenne, wenn ich den Krieg aussitzen würde, dann würde das bedeuten, mich von der Angst vor dem, was Ysanne Isard mir vielleicht, vielleicht angetan hat, überwältigen zu lassen. Ich wäre so tot wie Alderaan, ohne einen einzigen Schuß abgegeben zu haben, und das werde ich nicht zulassen. Was ich hier aushaken muß, ist tausendmal leichter zu ertragen als das, was ich in den Lagern der Imperialen überlebte. Solange das Imperium weiterbesteht, werde ich nie wirklich frei sein, weil ich immer unter Verdacht gerate. Mit geringen Einschränkungen zu leben bedeutet im Augenblick für mich, daß niemand mich fürchten muß.«
Langsam öffnete Tycho die geballten Fäuste wieder. »Ich weiß nicht, ob Ihnen das hilft, aber mehr gibt es nicht zu wissen.«
Corran schüttelte den Kopf. »Es hilft; es hilft wirklich. Ob Sie nun ein imperialer Agent in Rebellenuniform sind oder nicht, Tatsache ist, daß Sie mir zweimal das Leben gerettet haben. Und das macht definitiv etwas aus - eine ganze Menge, finde ich.«
»Gut.« Tycho zeigte auf den Droiden. »Und was machen wir mit ihm?«
»Ich glaube nicht, daß er ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, immer vorausgesetzt, er bietet keine Waren mehr zum Handel an, die nur auf geplanten Zielen der Republik zu haben sind. Pfeifer hat bereits seine Einkaufsparameter modifiziert, um das in Zukunft zu verhindern.« Corran lächelte. »General Salm wird Emdrei natürlich für eine ebenso große Bedrohung halten wie Sie, aber müssen wir ihm denn von dieser SchnorrerPersönlichkeit berichten? Solange wir sie nur in ganz besonderen Fällen aktivieren, sollten wir eigentlich sicher sein.«
»Sie glauben also, wir sollten ihn reaktivieren?«
»Ja, ich denke schon.« Corran stand auf und ging zu dem Droiden. »Achtung, gleich geht's los.«
Er drückte den Knopf im Nacken des Droiden.
Emdrei riß den Kopf wieder hoch. Er sah sich einen Augenblick lang um und winkelte die Ellbogen ein wenig an. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Bitte, verzeihen Sie mir meine Unhöflichkeit.« Der Droide legte den Kopf schief, und seine Augen leuchteten auf. »Hab ich was verpaßt?«
Corran tätschelte ihm die Schulter. »Nichts, was dich interessiert hätte, Emdrei. Wir haben nur ein bißchen getratscht und über Gerüchte geredet, die sich als völlig unbegründet herausgestellt haben.«
4
Zunächst war Wedge einfach nur überrascht, dann dankbar, als er sich unauffällig hinter Admiral Ackbar niederließ. Sie sind tatsächlich hier. Der Provisorische Rat. Ich hätte nie geglaubt, daß das einmal wahr werden würde. Er fühlte sich ebenso aufgeregt wie als Kind, wenn ein Außerirdischer oder ein berühmter Corellianer zur Treibstoffstation seiner Eltern gekommen war. Hätte ihn jemand gefragt, ob er je geglaubt hätte, er werde sich einmal im selben Raum wie die Führer der Neuen Republik befinden, hätte er erklärt, das sei nichts Besonderes, aber das war es doch, und er vermutete, daß der Krieg ihn doch nicht aller Unschuld beraubt hatte. Mon Mothma, trotz der Spuren von Grau in ihrem Haar immer noch stark und ruhig wirkend, stand an ihrem Platz am runden Tisch. »Ich erkläre hiermit diese Besprechung des Provisorischen Rats für eröffnet. Rat B'thog von Elom läßt sich entschuldigen, aber wir sind beschlußfähig. Rätin Organa, wenn Sie so freundlich sein würden, uns darüber zu berichten, wie es um unsere Versuche steht, Verhandlungen mit dem Kriegsherrn Zsinj zu beginnen?«
Die Frau an Mon Mothmas rechter Seite erhob sich. Obwohl sie ein hellgrünes Gewand trug, das in der Taille von einem Silbergürtel gehalten wurde, sah Wedge sie unwillkürlich so vor sich, wie er sie schon so oft erblickt hatte: gerüstet für den Kampf. Er fand es merkwürdig, daß dieses kriegerische Bild so einfach das ersetzte, was er wirklich vor Augen hatte, aber er erkannte den Kampfgeist in ihren Augen, ihr Feuer. Diese Eigenschaften hatten sie zu einer der geachtetsten Anführerinnen der Rebellion gemacht und halfen ihr bei ihren Aktivitäten für die Regierung.
»Ich habe über unzählige Kanäle versucht, Kontakt mit dem Kriegsherrn Zsinj aufzunehmen, aber ich bin jedesmal abgewiesen worden. Es sieht so aus, als hielte er sich, seit er den Sternzerstörer Eisenfaust besitzt, für eine Macht, mit der man rechnen muß.
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