X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
die Station übernehmen und den Überlebenden helfen.«
»Sir, die Ryloth und die Devonian haben jeweils weniger als hundert Soldaten an Bord. Die Station muß über tausend Mann Besatzung haben.«
»Jetzt nicht mehr, Commander.« Ackbar schloß die Augen halb, als nahe der Mitte der Station etwas explodierte. »Wer dort am Leben geblieben ist, wird nicht mehr feindselig sein. Sie werden so schnell wie möglich wegkommen wollen, und wir werden ihnen dabei helfen. Schicken Sie sie zu den anderen Golan-Stationen, lassen Sie sie dort erzählen, was auf ihrer Station passiert ist. Es wird den Kommandanten einiges zu denken geben und vielleicht, nur vielleicht, auf beiden Seiten Leben retten.«
45
Corran warf einen Blick auf die Treibstoffanzeige am Steuerpult. Er hatte noch zehn Minuten. Die Rückkehr zu Tychos Basis würde nur zwei oder drei Minuten kosten, die Versorgung mit neuem Treibstoff eine halbe Stunde. Er war nicht sicher, ob Wedge und die anderen im Computerzentrum noch in Gefahr waren, aber diese Frage war müßig, wenn man den Treibstoffstand bedachte. Er nahm an, daß es den anderen Piloten nicht besser ging.
»Jagdführer hier. Treibstoffstatus melden.«
Alle anderen in der Formation hatten ähnliches zu berichten. »Wir machen folgendes: Jeder verschafft sich noch einmal einen Überblick über den Bereich. Wenn es nichts gibt, über das wir uns unmittelbar Sorgen machen müßten, kehren wir zur Basis zurück, tanken wieder auf und starten neu.«
»Verstanden, Jagdführer«, kamen die Antworten.
»Corran, ich habe das auch mitgehört.« Wedge hielt einen Augenblick inne. »Winter kann in Ihrer unmittelbaren Umgebung keine Aktivitäten feststellen, und wir scheinen hier ziemlich sicher zu sein. Fliegen Sie zur Basis zurück.«
»In Ordnung, Wedge. Horn Ende.« Corran flog einen weiten Bogen und überließ es den anderen, eine direktere Route zu ihrem Hangar zu nehmen. Als erster raus und als letzter rein. Er lächelte, denn er wußte, daß die anderen ihn nicht als gutes Beispiel benötigten. Tatsache war, daß sie zu fünft über ein Dutzend imperiale Sternjäger und Abfangjäger erledigt hatten, was zeigte, daß die Sonderstaffel nichts verlernt hatte und Asyr Sei'lar ihnen in nichts nachstand.
Er stellte die Sensoren auf größere Entfernung ein und hatte sofort eine Reihe von Zeichen auf dem Bildschirm. Er aktivierte das Komm. »Pash, ich habe hier neun oder zehn Schiffe.«
»Verstanden, Corran. Sieht aus wie kleine Zivilfahrzeuge. Der Exodus beginnt.«
Corran schwenkte nach backbord und zog den Jäger abwärts, um sich eines der Schiffe, die sein Sensor aufgespürt hatte, näher anzusehen. Es schien sich tatsächlich um eine Luxusyacht zu handeln, mit sanft geschwungenen Linien und einem bunten Rumpf. Wie die anderen Schiffe war sie auf dem Weg nach Nordosten, um unter dem Schirm der Rebellenflotte durchzuschlüpfen. Diese Schiffe würden zur Tagseite des Planeten fliegen, von dort aus in den Hyperraum springen und dabei die Masse des Planeten als Schild gegen die Rebellen benutzen.
Corran war sicher, daß die meisten dieser Flüchtlinge glaubten, die Rebellen hätten es auf ihren Reichtum und auf ihre Schätze abgesehen; sie würden ihre Söhne und Töchter schänden, jeden, der Widerstand leistete, foltern und töten und dann noch weitere Verbrechen gegen sie verüben. Er glaubte nicht, daß vielen Rebellen der Sinn nach Plünderung und Vergewaltigung stand, aber hier, im Herzen des Imperiums, glaubten viele noch fest an die Lügen, mit denen der Imperator seine Diktatur begründet hatte. Und selbst jene, die es besser wußten, hatten sicher das Gefühl, sie hätten etwas zu fürchten, denn der Gedanke, die Handlanger des Imperiums der Justiz zu überstellen, war immer eines der reizvollsten Ziele der Rebellion gewesen.
Er stellte fest, daß er den Flüchtenden zwiespältig gegenüberstand. Ein Teil von ihm wollte sie vor Gericht bringen. Er hätte den Headhunter leicht zur Seite ziehen und die Hyperdrive-Triebwerke vom Rumpf der Yacht schießen können. Dann würden ihre Passagiere auf Coruscant festsitzen und wären gezwungen, sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie Verbrechen gegen ihre Mitbürger begangen hatten.
Ein anderer Teil von ihm hatte Mitgefühl. Das Imperium hatte ihn selbst dazu gezwungen, Corellia zu verlassen, und er hatte kaum mehr als Wäsche zum Wechseln mitnehmen können. Er hatte sogar seine Identität aufgeben müssen, was auch diesen Flüchtlingen geschehen
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