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X-Wing 03 - Die teuflische Falle

X-Wing 03 - Die teuflische Falle

Titel: X-Wing 03 - Die teuflische Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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der beschleunigte Atem eines Mannes, der gejagt wird - es waren die ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge eines Jägers. Er hatte schon mehr TIE-Jäger abgeschossen als er sich merken konnte; diese hier würden nur zwei weitere sein.
    Und dennoch wußte er irgendwo im Hinterkopf, daß er sich an seine vorherigen Abschüsse nicht erinnern konnte, und dieser Gedächtnisverlust begann an seinem Wohlgefühl zu nagen.
    Mit einem Daumendruck schaltete er die Vierfachlaser des Abfangjägers in den Doppel-Modus, dann zog er den Steuerknüppel zurück und brachte das Schiff in eine steile Aufwärtsbewegung. Ein rasches Kippen nach Steuerbord verwandelte dies in einen Sturzflug, und plötzlich war er dicht an den Hummeln. Sein Zeigefinger schloß sich um den Abzug, und ein Strom grellgrüner Laserblitze schnitt die erste Hummel mittendurch.
    Wegen des Angriffswinkels rissen Corrans Laser schwarze Furchen in einen Flügel, dann durchstachen sie das kugelförmige Cockpit von oben. Auf der anderen Seite gingen sie am Flügel vorbei, aber die Explosion des Schiffes riß die sechseckige Fläche ab. Trümmer flogen vor den zweiten TIE, dessen Pilot nach unten auswich. Das Manöver rettet das Schiff zwar vor einer Kollision, brachte es aber auch direkt in Corrans Sichtfeld.
    Corran drosselte die Geschwindigkeit um ein Viertel und paßte sich dem Tempo seiner Beute an. Der TIE-Pilot riß seinen Jäger nach links und rechts, aber keine der Bewegungen war schnell und ruckartig genug, um Corran abzuschütteln. Gnadenlos und voller Verachtung schaltete Corran die Laser der Libelle wieder auf Vierfachfeuer, dann brachte er den TIE ins elektronische Fadenkreuz und schoß.
    Vier grüne Laserblitze verschmolzen für eine Nanosekunde, bevor sie den oberen Teil des Cockpits wegbrannten, direkt oberhalb der Triebwerke. Corran bildete sich ein, die verkohlte Leiche des Piloten einen Augenblick lang gesehen zu haben, dann explodierte die Hummel und riß dieses Bild aus seinem Gehirn. Freude über seinen Sieg durchzuckte Corran, aber dann beschlich ihn das Gefühl, daß diese beiden Piloten so unerfahren gewesen waren, daß er sie nicht besiegt, sondern einfach nur abgeschlachtet hatte.
    »Nemesis Eins, wir haben hier zwei Bastarde auf fünf Kilometer, Anflugwinkel 132 Grad. Feindliche Schiffe. Zerstören.«
    »Zu Befehl.« Corran zog die Libelle herum, dann ging er auf Höchstgeschwindigkeit. Er wollte schnell näher an sein Ziel kommen, damit er einen Blick auf die Schiffe werfen konnte, mit denen er es zu tun hatte. »Bastarde« waren seltsame Kampfjäger, die man aus diversen Einzelteilen zusammengebastelt hatte. Sie wurden häufig von Schmugglern und Piraten benutzt. Er wußte nicht, woher er das wußte, aber er hatte schon zuvor gegen solche Schiffe gekämpft. Da er noch am Leben war, ging er davon aus, daß sie kein großes Problem für ihn dargestellt hatten.
    Etwas an dieser Schlußfolgerung begann wieder, an ihm zu nagen. Er wußte, er hatte recht. Er war ein guter Pilot, aber es schien falsch, eine derartige Überlegenheit einfach vorauszusetzen. Er hatte den Schluß nicht wegen der Tatsache gezogen, daß Bastarde selten an die Kampfkraft und Fähigkeiten der Jäger heranreichten, aus deren Einzelteilen sie zusammengesetzt waren. Ihm wurde klar, daß er davon ausgegangen war, daß am Steuer von Bastarden Piraten oder Schmuggler saßen und daß diese ihm zwangsläufig unterlegen sein mußten. Und gerade weil er wußte, daß er diese Überlegung mit keinerlei Fakten untermauern konnte, war ihm nun klar, daß er damit einen Fehler gemacht hatte.
    Ein Alarmsignal ertönte im Cockpit und warnte ihn, daß einer der Bastarde ihn in die Zielpeilung für einen Torpedo genommen und diesen bereits abgeschossen hatte. Corran verbannte alle Gedanken an die Kampfwürdigkeit seiner Gegner, kippte das Schiff auf den Backbordflügel und zog es steil nach unten. Dieses abrupte Manöver brachte ihn im rechten Winkel zu seinem vorherigen Kurs. Der Protonentorpedo, der etwa die doppelte Geschwindigkeit des Abfangjägers hatte, schoß an seinem Steuerbordflügel vorbei und begann, in einem langgezogenen Bogen wieder auf ihn zuzukommen.
    Ein Protonentorpedo hat dreißig Sekunden Flugzeit. Ich kann ihm nicht davonfliegen, aber ich kann ihn ausmanövrieren. Corran lächelte. Oder etwas direkter damit fertig werden.
    Er kehrte den Schub der Libelle um und trat das Backbordruder durch. Das warf den Abfangjäger in eine flache Drehung um 180 Grad zum ursprünglichen

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