X-Wing 03 - Die teuflische Falle
läßt vermuten, daß die bothanische Regierung hier eigene Ziele verfolgt.«
»Aber Sie vergessen, Sir, daß ich bei allen Operationen, die der Rebellenallianz den Weg nach Coruscant gebahnt haben, tatkräftig mithalf.«
»Ich habe Sie nie der Dummheit bezichtigt, Sei'lar. Ganz im Gegenteil, ich halte Sie für ausgesprochen intelligent. Sie sahen eine Möglichkeit, die einfach Erfolg haben mußte, und taten Ihr Bestes, sie zu unterstützen.« Der Hauch eines Lächelns umspielte Wedges Mundwinkel. »Und genau wegen dieser Intelligenz habe ich Sie gern in die Staffel aufgenommen. Aber wer und was Sie sind, Sei'lar, macht sie sehr wertvoll und wichtig. Ich will Sie gern in der Sonderstaffel behalten. Ich glaube, Sie werden der Rebellion unschätzbare Dienste leisten können. Aber vermutlich halten Ihre bothanischen Vorgesetzten Sie für ebenso nützlich. Das bedeutet, daß Sie früher oder später einige Entscheidungen treffen müssen.«
Asyr senkte den Blick. »Entscheidungen über Gavin.«
»Und über Ihre Loyalität zu Ihrem Planeten und Ihrem Volk.«
»Oder meiner Staffel.«
»Genau.« Wedge nickte. Jetzt spüren Sie den Druck vielleicht noch nicht, aber er wird kommen. Es gefällt Borsk Fey'lya, eine Bothan in der Sonderstaffel zu haben, aber irgendwann wird er Besitzansprüche anmelden.
Sie hob den Kopf wieder. »Wünschen Sie, daß ich diese Entscheidungen sofort treffe?«
»Sie sollen sie treffen, wenn Sie die Notwendigkeit dazu verspüren. Ich vertraue Ihnen, und ich möchte Ihnen auch weiterhin vertrauen. Wenn Sie der Ansicht sind, daß Sie nicht mehr zur Staffel gehören können, dann können Sie gehen, und ich werde stolz sein, daß Sie einmal eine von uns waren.«
Asyr zog eine Braue hoch. »Keine Androhung von Rache, wenn ich Sie verrate?«
Wedge schüttelte den Kopf. »Wenn Sie beschließen, uns zu verraten, werden wir wohl nicht mehr lange genug leben, um uns an Ihnen zu rächen. Andererseits hat die Sonderstaffel schon viele Gefahren überstanden, also können Sie nicht sicher sein, wie es ausgehen wird.«
»Ich werde daran denken.« Asyr lächelte, und Wedge betrachtete das als gutes Zeichen. »Und, Commander, was Gavin angeht, da habe ich keine hinterhältigen Absichten. Seine Offenheit ist erfrischend, ja belebend. Ich habe lange im Schatten gelebt, also fühlt es sich sehr gut an, sich jetzt im Licht zu bewegen. Ich werde ihm nicht weh tun.«
»Gut.« Wedge nickte zur Tür hin. »Holen Sie Ihre Sachen und gehen Sie zur Besprechung. Sie werden uns sicher helfen können, die Löcher in unseren Plänen zu stopfen, bevor Zsinj das schafft, wovon das Imperium nur träumen konnte: die Sonderstaffel zu zerstören.«
6
Corran Horn ließ sich von der Freude, wieder im Cockpit eines Sternjägers zu sitzen, überwältigen. Es war ihm gleich, daß er nicht wußte, wie er in das Schiff gekommen war. Er machte sich keine Gedanken darüber, wieso er plötzlich einen TIEAbfangjäger flog. Er schob die Unruhe darüber, nicht zu wissen, wo er sich befand, einfach weg. Nichts von diesen Dingen war für seine augenblickliche Situation wirklich wichtig.
Die einzig wesentlichen Fakten in seinem Leben waren folgende: Er flog, und er wußte, wenn er gut genug flog, würde man es ihm wieder erlauben. Er hatte keine Ahnung, wieso er wußte, daß er gegebenenfalls mit mehr Flugzeug belohnt würde - diese Tatsache schien ihm so klar zu sein wie sein Bedürfnis nach Luft und Essen und Schlaf. Der Wunsch zu fliegen flackerte in ihm und brannte den Ärger über die unpraktischen Kontrollen der Libelle und ihre langsame Reaktionszeit weg.
»Nemesis Eins, Meldung.«
Corran brauchte einen Augenblick, um zu bemerken, daß dies an ihn gerichtet war. Er warf einen Blick auf die ScannerSchirme. »Eins ist klar.«
»Eins, wir haben zwei Hummeln in zehn Kilometer Abstand, im Anflug in einem Winkel von 239 Grad. Es handelt sich um feindliche Schiffe. Schießen Sie sie ab.«
»Verstanden. Nemesis Eins auf dem Weg.« Corran trat das linke Ruder durch und schwang das Schiff damit in die richtige Richtung. Das Sternenfeld wirbelte um ihn herum, dann erstarrte es wieder. Er konnte keine der Konstellationen erkennen, aber das beunruhigte ihn nicht. Seine Aufgabe bestand darin, die feindlichen Schiffe zu zerstören, und das würde er gern tun, ganz gleich, wo er sich befand.
Sein Atem rauschte laut in dem abgeschlossenen Helm, den er trug. Das Geräusch war gleichmäßig und wies auf keinerlei Nervosität hin. Es war nicht
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