X-Wing 03 - Die teuflische Falle
Fensterläden auf. Eine Gestalt erschien in der Tür und nickte Loor zu, dann verschwand sie wieder im Inneren des Gebäudes.
Loor öffnete die Tür des Gleiters und stieg aus. Er raffte einen Umhang um sich und setzte die Kapuze auf, um vor zufälligen Beobachtern geschützt zu sein. Entschlossen ging er auf das Gebäude zu und kam sich dabei wie eine hellere Imitation von Darth Vader vor. Hochgewachsen, hager und dunkelhaarig, hatte man ihm oft eine Ähnlichkeit mit Großmoff Tarkin nachgesagt. Er hatte diese Vergleiche zwar zu seinem Vorteil genutzt, aber lieber hätte er in jenen, mit denen er es zu tun hatte, denselben Schrecken ausgelöst wie einst Vader.
Er drückte sich an den beiden Agenten in der Tür vorbei und trat über den sabbernden Ithorianer, der mitten im Vorzimmer lag. Hinter diesem Vorraum, durch einen kurzen Flur und vorbei an einem dritten Agenten, betrat er einen Raum, der mehr an das Nest eines Nagetiers als an eine menschliche Behausung erinnerte. Es roch nach Schimmel und altem Schweiß, obwohl die frische Angst des Bewohners der abgestandenen Luft neue Elemente hinzufügte.
Loor schaute auf den kleinen, kahlen Mann hinab, der von der Mündung eines Blasters auf eine fleckige Matratze niedergedrückt wurde. »Diese Behausung hier ist so erbärmlich, daß Sie einem beinahe leid tun könnten, Nartlo, aber Mitleid ist an Tote nur verschwendet.«
»Wovon reden Sie?« Die Augen traten dem Mann vor Angst fast aus den Höhlen. »Ich kenne Sie nicht. Was habe ich getan?«
»Es stimmt, Sie kennen mich nicht, aber Sie haben für ein paar Freunde von mir Heilmittel verkauft. Das Material wurde zu einem hohen Preis verkauft, aber sie haben mir erzählt, Sie hätten behauptet, der Markt sei zusammengebrochen. Gleichzeitig ist ihnen aufgefallen, daß das Material, das Sie ihnen zurückgegeben haben, nicht mehr zu 95 Prozent rein ist, sondern nur noch zu 75 Prozent.« Loor schüttelte betrübt den Kopf. »Meine Freunde haben das Gefühl, daß Sie sie betrogen haben.«
»Nein, das habe ich nicht!« Nartlo versuchte sich aufzurichten, aber der Agent neben ihm drückte ihn zurück auf das provisorische Lager. »Ich habe einiges von dem Bacta als Probe weitergegeben, aber der Deal ging schief, und ich habe es verloren. Ich nahm an, sie würden mir das nicht glauben, also habe ich versucht, das zu verheimlichen. Es tut mir leid.«
»Sie müssen wirklich dumm sein, wenn Sie glauben, daß ich auf eine Geschichte reinfalle, die schon alt war, als die Alte Republik entstand.« Loor ließ Zorn in seiner Stimme mitschwingen und erntete ein Stöhnen von seinem Opfer. Da er Nartlo hatte überwachen lassen, wußte er, daß die Geschichte nicht vollkommen falsch war. Einiges Bacta war tatsächlich auf diese Weise verlorengegangen, aber nur einiges. Der Rest war einem Freudenhaus gestiftet worden, damit die Angestellten es nutzen konnten. Nartlo hatte sich eine Woche lang in deren Dankbarkeit gesonnt. »Wollen Sie etwa behaupten, wir würden nicht die Saugspuren einer rhodianischen Konkubine auf Ihrem Rücken finden, wenn wir Ihnen das Hemd ausziehen?«
Nartlo rollte sich in eine fötale Position zusammen und jammerte. »Ich war ihnen einen Gefallen schuldig.«
»Sie haben sich einen Gefallen tun lassen, würde ich sagen.« Loor trat einen Schritt näher ans Bett und zwang Nartlo so, den Hals zu recken, damit er ihn ansehen konnte. »Und jetzt schulden Sie mir etwas.«
»Alles, was Sie wollen. Alles.«
»Gut.« Loor wandte sich nach rechts, dem Agenten zu, der Nartlo bedrohte. Dieser trat einen Schritt zurück, und Nartlo hustete, als der Druck auf seinen Brustkorb nachließ. »Sie erzählten meinen Freunden, der Markt für Bacta sei zusammengebrochen. Erklären Sie das.«
»Die Rebellen haben irgendwoher eine Menge Nachschub bekommen. Ich weiß nicht wann oder woher, aber es war erst vor kurzem, und es ist alles ohne großes Aufsehen abgelaufen. Die Sonderstaffel hatte irgendwie damit zu tun, aber ich weiß nicht, in welcher Weise. Ich habe einige von Ihren Vorräten an Leute verkauft, die Geschäfte mit Personen machen, die für den Provisorischen Rat arbeiten. Sie haben das Zeug gekauft, um sich und ihre Helfer gesund zu halten - ganz gleich, ob die Seuche sie ernstlich bedroht oder nicht.«
Loor lächelte im schützenden Dunkel seiner Kapuze. Die Regierung der Neuen Republik hatte Programme verabschiedet, die den Opfern des Krytos-Virus Gerechtigkeit verschaffen sollten. Der Mangel an Bacta bedeutete,
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