X-Wing 03 - Die teuflische Falle
Obwohl er wußte, daß Tolra tot war und die Krankheit schon lange jede Spur von Bewußtsein weggefressen hatte, nickte er dem Gamorreaner zu. »Du hast sie gerettet. Das hast du wirklich. Möge die Macht mit dir sein.«
Schaudernd wandte er sich ab und verließ die Hütte. Draußen setzte er sich hin, riß sich den Plastfilm von den Stiefeln und warf die Reste in die Hütte zurück. Er blickte nicht einmal auf, als ein Schatten auf ihn fiel. »Er ist tot.«
Asyr hockte sich neben ihn. »Die Reinigungsmannschaft wird gleich da sein. Ist alles in Ordnung?«
Gavin dachte einen Augenblick nach, bevor er antwortete. »Es wird schon gehen, und genau das macht mir angst.«
»Dazu besteht kein Grund.«
»Ich finde schon.« Er wies mit dem Daumen auf die Hütte. »Da drin ist ein Gamorreaner, der sich in Gelee verwandelt hat. Die Krankheit hat ihn umgebracht, aber so, daß er erst starb, nachdem er jeden erdenklichen Schmerz erlitten hatte. Es ist fast nichts mehr übrig, aber er hat immer noch geatmet, als ich reinging. Er war so zäh, daß er vielleicht sogar länger als eine Woche im Endstadium verbracht hat.«
Die Bothan streichelte Gavins Wange. »Er hat gegen die Krankheit angekämpft. Das ist gut.«
»Sicher, aber es erscheint mir pervers, daß wir darin etwas Edles finden können.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe während meiner Zeit bei der Sonderstaffel mehr Tod und Schrecken gesehen als je zuvor, aber nichts davon war so grausam. Vor einem Jahr wäre ich schreiend davongerannt. Jetzt mache ich nur meine Stiefel sauber und warte auf die Typen mit der Sterilisierungseinheit. Ich verändere mich, und ich weiß nicht, ob mir das gefällt.«
Asyr lächelte liebevoll. »Das nennt sich Reifeprozeß, Gavin, und es gefällt niemandem. Aber ich finde, daß du es sehr gut machst.«
Gavin gab ein Geräusch von sich, das halb Lachen, halb Husten war. »Danke, aber ich muß mich immer noch fragen, ob es richtig ist, daß wir so etwas sehen und einfach weitermachen.«
»Wir machen weiter, mein Lieber, weil wir müssen.« Asyrs Stimme war jetzt ein wenig schärfer. »Dieser Gamorreaner hat die Kraft aufgebracht, andere auszuschließen, um sie zu schützen. Das war gut. Du und ich, wir haben einen anderen Auftrag. Die Krankheit scheint unsere Spezies nicht anzugreifen, also haben wir uns freiwillig gemeldet, um in dieser Krise zu helfen. Aber das ist nicht unsere Hauptaufgabe. Unsere Pflicht besteht darin, X-Flügler zu fliegen und jene Ungeheuer aufzuspüren und zu zerstören, die anderen so etwas antun. Und dazu braucht es alle Reife, die wir aufbringen können.«
»Ich weiß.« Er streichelte ihr über den Rücken, dann schaute er zu Emdrei hinüber, der sich mit einem MD-O und zwei Männern mit tragbaren Plasma-Verbrennungseinheiten unterhielt. Der Droide würde Proben nehmen; dann würden die Männer alles in der Hütte verbrennen, die ersten fünf Millimeter Beton eingeschlossen, und die entstandene weiße Asche sicher lagern.
Gavin ließ sich von Asyr auf die Beine ziehen. »Du hast selbstverständlich recht. Ich hoffe, wir werden unserer Aufgabe gerecht. Wenn nicht, fürchte ich, werden wir Coruscant bis auf die Grundmauern auseinandernehmen müssen, und vermutlich wird nicht einmal das die Galaxis von der Geißel des Imperiums befreien.«
Ich glaube, selbst die Sturmtruppen würden meine Leute erschreckend effizient finden. Aus der Sicherheit des dunklen Innenraums des Gleiters beobachteten Kirtan Loor vier seiner Agenten, die sich dem Tor eines Gebäudes näherten. So hochgewachsen und kräftig sie waren, bewegten sie sich dennoch mit einer tödlichen Anmut, die normalerweise von ihren Panzern verborgen wurde. Beinahe lässig plazierte einer von ihnen eine Sprengladung am Schloß der Tür und aktivierte den Zeitzünder; dann nahm er von seinem Kollegen einen Blasterkarabiner entgegen und drückte sich gegen die Wand.
Ein rotes Licht an der Ladung blinkte dreimal auf, dann brach zischend und rauchend weißglühendes Feuer aus. Das grelle Licht transformierte die schattige Straßenschlucht in eine Chiaroscuro-Landschaft, aus der alle Unvollkommenheiten weggebrannt waren und die deshalb nur um so bedrohlicher wirkte. Einer der Agenten hakte ein gebogenes Stemmeisen ins Zentrum des Feuers und riß die Tür auf, dann stürzten seine drei Kollegen ins Gebäude.
Bläuliches Feuer von den auf Lähmung eingestellten Blastern flackerte einen Augenblick lang hinter der Türöffnung und durch Ritze in den
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