X-Wing 04 - Bacta-Piraten
also verfügte die Vratixarchitektur über so etwas nicht. Menschliche Besucher hatten normalerweise ihre eigenen Unterkünfte, aber es wäre keine gute Idee gewesen, durch das Aufstellen solcher Unterkünfte auf die Anwesenheit der Ashern im Dorf hinzuweisen, also versteckte man sie in Räumen, die für Menschen nur schwer zugänglich waren. »Hast du Sixtus nicht mitgebracht?«
»Nein. Er wandert im Regenwald herum.« Elscol zuckte mit den Achseln und rückte den Blaster zurecht, den sie an der rechten Hüfte trug. »Ich kenne ihn jetzt seit Jahren, und es gibt einfach Zeiten, in denen er allein sein muß. Ich nehme an, die Imps haben ekelhafte Dinge mit ihm und seinen Leuten angestellt, als sie sie für die Eliteeinheit trainierten, und manchmal muß er dagegen ankämpfen.«
»Bei CorSec gab es zwar keine Leute wie ihn, aber ich verstehe das Bedürfnis, allein zu sein. Was ist los? Neue Pläne?«
Elscol schüttelte den Kopf. »Nein, wir werden nach Einbruch der Dunkelheit von hier verschwinden, wie wir es vorgesehen hatten, und zur nächsten Unterkunft weiterziehen. Daß wir hier waren, scheint sich positiv auf die Moral der Vratix ausgewirkt zu haben. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie gut die Vratix im Kampf sein werden, aber sie haben jedenfalls die Herzen von Kriegern.«
»Du meinst Atmungsapparate.«
»Das klingt irgendwie nicht so gut, findest du nicht?« Iella schüttelte den Kopf. »Nein, wirklich nicht.«
Elscol lächelte und setzte sich ans Fußende von Iellas Bett. »Aber das ist egal. Mit genügend Vratix, die mit Vibromessern und Blastern bewaffnet sind, werden wir die Menschen in Xucphra City überwältigen können. Die Ashern haben berichtet, daß überall dort, wo wir gewesen sind, die Bereitschaft zum bewaffneten Aufstand zunimmt. Sixtus hat Anleitungen für die Ausbildung der Freiwilligen verfaßt, und es sieht so aus, als hätten wir in ein paar Monaten eine kleine Armee beisammen.«
»Ich wäre trotzdem ruhiger, wenn wir ihre Krieger einmal in Aktion gesehen hätten.«
Elscol nickte. »Da bin ich ganz deiner Meinung. Nach allem, was Sixtus mir erzählt hat, ist es für einen Vratix eine sehr schwerwiegende Entscheidung, ein Krieger zu werden, da Bacta und Heilen einen so wesentlichen Bestandteil ihres Lebens ausmachen. Wie du weißt, schärfen die Ashern ihre Unterarmklauen und malen sich schwarz an. Das erste dient dem Kampf, aber die Farbe hat auch den Zweck, in den Schatten bleiben zu können, versteckt, um die anderen Vratix vor dem zu schützen, was sie tun müssen, um ihre Freiheit zurückzuerobern.«
»Diese Zurückhaltung gegenüber Gewalt erklärt zumindest, wieso sie nicht schon längst einen Aufstand veranstaltet und alle Menschen auf dem Planeten abgeschlachtet haben.« Iella seufzte. »Es ist schlimm, daß sie jetzt Krieg fuhren müssen, um die Freiheit wiederzuerlangen, die sie eigentlich niemals hätten verlieren sollen. Ich hoffe, wir selbst werden lange genug frei bleiben, bis die Ashern zum Kampf bereit sind. Wie lange, glaubst du, haben wir noch, bis die Isard zuschlägt?«
»Gute Frage. Ich hätte es an ihrer Stelle sofort getan, nachdem wir General Dlarit so blamiert haben, aber sie versucht sich die Sympathien der Bevölkerung zu erhalten. Wenn die Xucphra-Leute zu viele weißgepanzerte Figuren in den Straßen sehen, werden sie bald zu dem Schluß kommen, daß die Isard sie nicht mehr braucht, und ich nehme an, sie können ihr immer noch einigen Ärger bereiten.« Elscol lehnte sich an die Wand. »Und sie hat tatsächlich mehr Ärger als nur uns. Deshalb bin ich hier: Ich habe Neuigkeiten von der Front.« »Ja?«
»Ja. Und zwar gute Neuigkeiten.«
Iella ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden der runden Kammer nieder. Sie drehte ihren Blastergürtel, damit sie es bequemer hatte, dann lächelte sie Elscol zu. »Was hast du gehört?«
»Die Korruptor existiert nicht mehr.«
Iella riß die Augen auf. »Was? Wie ist das passiert?«
»Die Isard hat versucht, Wedge und die anderen aus dem Hinterhalt zu überfallen. Offensichtlich hatte Wedge eine Überraschung für sie bereit. Ununterbrochener Protonentorpedobeschuß hat die Korruptor zerstört. Es gibt keine Daten über Verluste bei der Staffel - jedenfalls keine verläßlichen. Die Daten stammen von unserem Informanten beim Xucphra-Nachrichtendienst, also ist alles von den Imps soweit wie möglich beschönigt worden.«
»Aber wenn sie zugeben mußten, daß die Korruptor zerstört wurde, kann das nur das
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