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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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geringste der Probleme sein.« Iella klatschte in die Hände. »Vielleicht ist dieser Einsatz ja doch kein Selbstmordkommando.«
    Elscols Miene verfinsterte sich. »Wir haben es noch lange nicht geschafft, Iella, aber dich erschießen zu lassen ist auch kein Weg, dich wieder mit deinem Mann zu vereinen.«
    »Wie bitte?« Iella versuchte nicht zu zeigen, wie überrascht sie über Elscols Bemerkung war, aber sobald sie die Worte gehört hatte, war ihr deutlich geworden, daß sie diesen Einsatz hin und wieder tatsächlich in diesem Licht betrachtet hatte. »Ich habe nie...«
    Elscol beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Hey, sehe ich etwa aus wie so ein Xucphra-Angestellter, der alles glaubt, was man ihm erzählt? Nein. Ich weiß, was du durchmachst. Ich habe damals auf Cilpar meinen Mann durch die Imps verloren, und ein Teil von mir will immer noch mit ihm sterben. Ich habe gegen die Imps gekämpft, um Rache zu nehmen, aber im Hinterkopf hatte ich immer noch die Idee, daß wir wieder Zusammensein werden, wenn ich sterbe. Wedge hat das erkannt, und er hat gesehen, wie mein Drang zur Selbstzerstörung wuchs. Als er mich aus der Sonderstaffel geworfen hat, hat mich das aufgeweckt, und ich habe einiges klarer gesehen.«
    Iella sah sie fragend an. »Willst du behaupten, es gibt kein Leben nach dem Tod?«
    »Ich behaupte, daß das gleichgültig ist.« Elscol streckte beide Hände aus, die Handflächen nach oben. »Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, wird man sich wegen der Dinge, die du getan hast, an dich erinnern. Und wenn es doch eins gibt, kannst du alles, was du getan hast, mit denen teilen, die vor dir gestorben sind. Ganz gleich, so lange wie möglich zu leben und so viel zu tun, wie man kann, ist das einzig Mögliche. Mir ist klar geworden, daß ich weder hier noch in einer anderen Welt dafür bekannt sein möchte, daß ich aufgegeben habe. Und ich glaube auch nicht, daß du das willst.«
    Iella runzelte die Stirn. »Du hast recht, aber manchmal ist der Schmerz.« Sie drückte die Hände an die Brust. »Manchmal tut es zu weh, am Leben zu sein.«
    »Quatsch.« Elscols dunkle Augen blitzten. »Nur durch Schmerz wissen wir, daß wir noch am Leben sind.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn das Leben nach dem Tod so wunderbar und glücklich ist - und es gibt nicht viele Religionen, die anderes behaupten -, dann folgt daraus, daß Schmerz das einzige Mittel ist, um festzustellen, ob man noch lebt. Sich nicht vom Schmerz überwältigen zu lassen, das ist der schwierige Punkt.« Elscol stützte die Unterarme auf die Oberschenkel, dann schaute sie zu Boden. »Es tut immer noch weh, besonders zu bestimmten Zeiten des Jahres, aber ich lasse mich davon nicht umwerfen.«
    »Das habe ich bisher auch nicht getan.«
    »Nein. Du bist stark, Iella, wirklich stark.« Elscol grinste. »Es ist nur so, daß man dazu neigt, den Schmerz stärker zu spüren, wenn das Leben insgesamt härter wird, dann aber für einige Zeit der Streß fehlt. Kämpfe dagegen an.«
    Iella nickte. Sie verstand, was Elscol meinte. Wenn man im Einsatz war, trat alles andere in den Hintergrund. Aber wenn der Streß nachließ, versuchte sie eine Art von Wohlgefühl zurückzuerlangen und erinnerte sich dann unwillkürlich an die Zeit mit Diric. Die Freude wurde zu Melancholie, dann gerann diese zu Trauer und Schmerz. Ich komme an einen Punkt, wo es einfacher wäre, mich dem Schmerz zu ergeben, als gegen die Imps und alles andere zu kämpfen.
    Ihr wurde klar, daß sie sich diesem Problem zuvor noch nie gestellt hatte, denn als Diric von den Imps gefangengenommen wurde, hatte immer noch eine Chance bestanden, daß sie ihn wieder entließen und daß sie wieder Zusammensein könnten. Die Hoffnung hatte sie vor Verzweiflung und Trauer geschützt. Jetzt ist die Situation eine andere, aber ich bin auch ein anderer Mensch als damals. Ich werde überleben und gegen den Schmerz ankämpfen.
    Sie blickte auf und wollte Elscol gerade diesen Gedanken mitteilen, als ein lautes Kreischen erklang, das den Wohnturm zum Beben brachte. Das ist unverwechselbar - TIE-Jäger im Anflug. Sie warf sich auf den Boden und starrte durch das Türloch auf das Vratixdorf hinunter. Die anderen bräunlichgrauen Türme waren im dichten Regenwald beinahe unsichtbar, bis grüne Laserblitze sie beleuchteten und begannen, die Bäume in Brand zu stecken. Die Blitze zischten durch die Luft und bewirkten einen Hagel von brennenden Zweigen und Blättern, der auf die Gebäude und den Waldboden

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