X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
vorn kippen ließ.
Falynn zählte: »Drei, zwei, eins – «
Ein Pfeifen kam von den Aggregaten des Gleiters, und dann machte das Fahrzeug plötzlich einen zwei Meter hohen Satz.
Die vier sprangen nach vorn, als sie spürten, wie der Gleiter unter ihnen abkippte. Sie landeten schwankend auf dem Bunkerdach. Atril kippte nach rückwärts und drohte, wieder in den Gleiter zu fallen, aber Wedge und Face packten sie an den Armen und zerrten sie zu sich herunter.
Man konnte bereits das Geräusch nahender Schritte hören. Die vier preßten sich flach gegen das Dach.
Dann waren Stimmen zu hören: »He da! Was soll der Unfug?« – »Warte mal. Da ist niemand drinnen.«
»Dann sieh doch darunter nach.«
Gelächter. »Das wäre komisch. Jemand, der unter einem Gleiter plattgedrückt wird.«
Die andere Stimme klang jetzt beleidigt. »Das hältst bloß du für komisch, weil dir das noch nie passiert ist.«
»Stimmt. Das ist es nicht, und das wird es auch nie. Riechst du das? Wie ein ausgebranntes Lager.« Der Tonfall des Mannes änderte sich. »Kontrolle Alpha Eins, das ist ein Lastgleiter. Unbesetzt. Jotay sieht sich den Autopiloten an.«
»So, tue ich das?«
»Ja, das tust du.«
Der andere seufzte.
Ein paar Minuten lang herrschte Schweigen, dann verkündete Jotay: »Das Ding war anscheinend an einen anderen Gleiter angekoppelt, als Teil eines Frachtkonvois, und anschließend ist der Speicher nicht richtig gelöscht worden. Es muß davongeschossen sein, als jemand es aktiviert hat. Vielleicht empfängt die Kiste sogar noch Signale vom Konvoimeister.«
»Na schön, dann lösch das Programm eben, und bring den Gleiter dahin zurück, wo er hingehört.«
»Ich?«
»Na klar, du. Ich bin schließlich der Dienstältere, Junge. Man hat mich drei Tage vor dir eingestellt.« Wedge hörte, wie die Aggregate des Gleiters hochgefahren wurden und er sich dann langsam entfernte, wobei der Fahrer immer noch vor sich hin schimpfte. Der andere Mann ging zum Südeingang des Bunkers zurück und murmelte im Selbstgespräch halblaut vor sich hin.
Falynn schmunzelte. »Der wird sich freuen, wenn er das Ding parken will und die Bremsen nicht funktionieren«, flüsterte sie.
Kells Widersacher stand ihm jetzt mit wutgerötetem Gesicht gegenüber.
»Ich sollte euch zwei Streithammeln das wirklich nicht durchgehen lassen«, sagte der Wachmann.
»Na schön, oder du könntest eine kleine Wette abschließen.« Dann duckte Kell sich seitwärts weg, um dem Angriff des Mechanikers auszuweichen. Er schlug dem Mann die ausgestreckte Hand weg, machte seine Drehbewegung zu Ende und versetzte dem anderen einen Schlag auf den Hinterkopf, als dieser an ihm vorbeischoß. Der Mechaniker taumelte, verlor das Gleichgewicht und ging in die Knie.
Als er wieder hochkam, hatte er seinen Hydroschlüssel aus der Gürtelschlaufe gezogen. Dabei handelte es sich nicht etwa um ein kleines Heimwerkergerät, sondern um einen schweren Profischlüssel aus Metall, etwa halb so lang wie ein Männerarm.
Kell gab jetzt seine Pose liebenswürdiger Aggressivität auf und nahm Kampfhaltung ein, den linken Fuß vorn und beide Hände oben, bereit. Er hatte gehofft, daß es allenfalls zu einer kleinen Balgerei, aber nicht zum Einsatz einer potentiell tödlichen Waffe kommen würde. Doch das war offensichtlich ein Irrtum gewesen.
Der Mechaniker griff erneut an, aber seine Körpersprache verriet Kell, daß er diesmal eine andere Taktik einsetzen würde, und deshalb wich er nicht aus, sondern stellte sich auf einen Bodycheck ein. Tatsächlich kam der Mechaniker ruckartig zum Stillstand und schwang seinen Hydroschlüssel in einem waagrechten Bogen, der an Kells Brustkasten geendet hätte, wenn er wie beim letzten Mal reagiert hätte.
Kell duckte sich seitlich weg – und der Kopf des Schlüssels streifte ihn nur, aber mit solcher Wucht, daß ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde und er nach rückwärts taumelte. Dabei hatte er das Gefühl, daß eine seiner Rippen gebrochen war.
Der Mechaniker, jetzt selbstbewußter geworden, setzte sofort mit einem zweiten Schlag nach.
Diesmal versuchte Kell nicht, dem Schlag auszuweichen, sondern duckte sich trotz des brennenden Schmerzes an seiner linken Seite etwas zur Seite und legte seine ganze Kraft in seine Faust, die auf das Handgelenk des Mechanikers herunterkrachte. Kell spürte und hörte auch, wie in dem Handgelenk etwas brach. Der Hydroschlüssel flog davon und traf klirrend auf die Seitenwand von Kells
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