X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
Pilotengeschick und Manövrierfähigkeit. Die großen Bäume des Waldes standen weit auseinander; man konnte hier durchaus eine hohe Geschwindigkeit halten und mit nur geringen Steuerausschlägen herankommenden Hindernissen ausweichen.
Sein Verfolger feuerte, der Strahl ließ einen der Baumstämme unmittelbar links von Face aufflammen. Er fluchte. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Verfolger so schnell das Feuer eröffnen würden, aber offenbar waren sie ihm bereits näher gerückt.
Plötzlich waren da keine Bäume mehr, und er sah unter sich eine Wasserfläche – er war über einem See herausgekommen. Er bot zwar keine Deckung, dafür aber eine viel bessere Chance zu entwischen. Face schlug einen Bogen nach rechts, drehte dann auf der Steuerbordtragfläche nach oben und spürte, wie sein brutales Manöver ihn in den Sitz preßte. Durch seine obere Sichtluke konnte er sehen, wie sein erster Verfolger aus dem Wald geschossen kam und sofort nach oben zog.
Den zweiten Verfolger konnte Face nicht sehen, aber sein Gefühl sagte ihm, daß der in wenigen Sekundenbruchteilen zwischen den Bäumen hervorstoßen würde – falls er seinem Flügelmann folgte. Face eröffnete mit seinen Lasern das Feuer.
Und der zweite Verfolger brauste geradewegs in sein Laserfeuer hinein. Die Steuerbordtragfläche des TIE löste sich in dem Energiestrahl auf, dann detonierte das Cockpit.
Vor ihm begann jetzt wieder der Wald. Face schoß im Neunziggradwinkel zu seinem ursprünglichen Kurs in die Bäume hinein. Der andere TIE-Jäger, folgte ihm.
Face duckte sich instinktiv, als eine halbe Staffel TIE-Jäger etwa einen Kilometer über ihm vorüberbrauste, offenbar auf der Suche nach ihm. Sie wendeten nicht, um ihn zu verfolgen – mußten ihn also übersehen haben.
Er schob den Steuerknüppel mit winzigen Ausschlägen hin und her, als ein Baum nach dem anderen vor ihm auftauchte, ließ sich aber nicht in Panik treiben. Dann eine kurze Pause, als er wieder über einen See dahinjagte, diesmal allerdings einen, der wesentlich kleiner und von riesigen, auf dem Wasser treibenden grünen Blättern bedeckt war, und schon befand er sich wieder zwischen Bäumen.
Der Wald wurde jetzt dichter. Es wurde immer schwieriger, hin und her zu schwenken und Lücken zu finden, die für seinen Sternenjäger groß genug waren. Sein Verfolger hatte schon seit einigen Sekunden nicht mehr auf ihn feuern können – das war gut, aber über kurz oder lang würde ihn das immer unwegsamer werdende Terrain nicht mehr schützen, sondern töten.
Es sei denn – er erinnerte sich an Shallas Taktik in ihren Coruscant-Simulator-Einsätzen. Und als er das nächste Mal nach einem sicheren Spalt Ausschau halten mußte, wählte er einen, der so eng war, daß sein Magen sich dabei verkrampfte. Er war zu eng, zu eng – aber er stellte sich auf seine Backbordtragfläche und schoß hindurch, wobei das geringfügig dünnere Profil des TIE-Interceptors das Manöver möglich machte. Er hörte, wie seine Tragflächen Zweige und Blätter zerfetzten.
Sein Verfolger versuchte, dicht hinter ihm zu bleiben, und erkannte zu spät, daß dies eine fatale Taktik war. Face hörte die Explosion, knapp eine Sekunde nachdem er den zu engen Spalt passiert hatte.
Er wurde langsamer und wendete. Rechts hinter ihm hatte der Wald bereits zu brennen begonnen, von der Explosion seines Verfolgers in Brand gesteckt.
Na schön. Seine Sensoren zeigten an, daß die restlichen Flederfalken Kurs auf den Weltraum genommen hatten, verfolgt vom größten Teil der feindlichen TIEs. Lediglich die halbe Staffel, die er vor wenigen Augenblicken gesehen hatte, befand sich jetzt etwa zwei Kilometer entfernt im Westen, wo sie ihre Formation auflösten und die Suche nach ihm aufnahmen.
Er hatte ein Fenster. Er konnte in den Weltraum ausbrechen.
Nein, das konnte er nicht. Nicht, solange Phanan noch irgendwo dort hinten lag. Vielleicht war er nicht tot. Als sein TIE in den Wald abgestürzt war, hatte es keine Explosion gegeben.
Sein Gedächtnis und etwas Glück ließen Face den kleinen See mit den großen Blättern wiederfinden, und er steuerte seine Maschine mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit, die er sich zutraute, in Ufernähe ins Wasser. Bevor das Seewasser noch die Hälfte seiner vorderen Sichtluken bedeckte, kam die Maschine im schlammigen Grund des Sees zum Stillstand.
Er schaltete die Repulsorlifter ein, bugsierte die Maschine vorsichtig weiter nach vorn, und das Seewasser stieg. Das setzte er
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