X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
fort, bis das Wasser bis an den oberen Rand der Sichtluke gestiegen war.
Er schaltete die Energiezufuhr mit dem Notschalter ab und kurbelte dann von Hand die Zugangsluke auf und kletterte halb ins Freie.
In dem See schien einiger Betrieb zu herrschen, denn es klatschte und platschte rings um ihn herum, und einmal sah er ein paar große, offenbar amphibische Lebewesen, die ins Wasser glitten. Aber darum kümmerte er sich jetzt nicht.
Eines der großen Blätter war in Reichweite. Er beugte sich vor, packte es und zog es über seinen Interceptor, um ihn damit zu tarnen. Dann lehnte er sich im Cockpit zurück und wartete.
Entweder würden ihre Sensoren ihn jetzt orten, oder die Anwesenheit anderer Lebensformen, die schützende Wirkung des Wassers und die Tatsache, daß er sämtliche Energie abgeschaltet hatte, würde sie täuschen. Aber was auch immer geschehen würde, er würde es bald wissen.
Die sich ausdehnende Wolke feuriger Gase hüllte die Norm ein und schüttelte sie heftiger, als das zuvor der Traktorstrahl getan hatte. Knirps stieß einen Triumphschrei aus. »Wir sind frei.«
»Dann gib jetzt Gas und bring uns hier raus«, sagte Kell. Dann stieß etwas Schweres, Metallisches gegen das Heck des Shuttle. »Neun, alles in Ordnung?«
Keine Antwort.
Kell griff nach seinem Gurtschloß und wollte sich abschnallen, unterließ es dann aber. Sosehr es ihn auch danach drängte, hinten nachzusehen, wie es um Donos stand, würde ihn diese explosive Turbulenz wahrscheinlich nur umwerfen und ihn vielleicht sogar töten. Er mußte warten, bis sie weit genug entfernt waren. »Neun, melden.«
Sein Kommlink knisterte. »Neun hier. Schließe gerade die Luke. Ich bin ein wenig angesengt.«
»Prima Schuß, Neun. Bleib, wo du bist, bis alles sich beruhigt hat.«
»Bestätigt.«
Sie schossen aus der Explosionswolke heraus wie ein Protonentorpedo aus einem X-Flügler. Hinter ihnen zeigten die visuellen Sensoren den von einer Wolke orangerot glühender Trümmer umgebenen Kiel der Eisernen Faust.
Kell betrachtete das Bild, das zusehends kleiner wurde. »Komm schon, komm schon, tu uns den Gefallen – platze!«
Aber das acht Kilometer lange, kapitale Schiff blieb hartnäckig in einem Stück.
»Keine Traktoren, keine Verfolgung«, sagte Knirps.
»Hoffen wir, daß es so bleibt. Castin, errechne uns einen Fluchtvektor und einen Hyperraumsprung, jede beliebige Richtung.«
»Bin schon dran, Chef.«
12
Face konnte durch die Blätter hoch oben über sich sehen, wie der Himmel sich aufhellte. Allmählich wurde sein Cockpit warm und feucht, und er konnte über sich aus einiger Entfernung das klagende Heulen von TIE-Jägern hören. Er schwitzte und wartete.
Dann waren nur noch die Laute irgendwelcher Lebewesen zu hören, ein musikalisches Zwitschern, das er irgendwelchen vogelähnlichen Lebewesen zuschrieb, hustende Grunzlaute, die er mit keinem ihm vertrauten Tier in Verbindung bringen konnte, und immer wieder ein weiches Klatschen, bei dem er an die menschengroßen, amphibischen Geschöpfe dachte, die er vor einer Weile gesehen hatte.
Den Blaster in der Hand, kletterte er aus seiner Luke und verschloß sie wieder, die ganze Zeit darauf bedacht, im Schutz der Blätterdecke zu bleiben, und glitt dann von der Kuppel seines Interceptors ins Wasser. Das Ufer war ein paar Dutzend Meter entfernt, in Anbetracht seines Pilotenanzugs eine ziemliche Strapaze.
Er hatte die Sensorposition von Phanans Absturz markiert und sie mit seiner eigenen Landeposition verglichen. Er war fest davon überzeugt, Phanans TIE-Jäger finden zu können. Er war fest davon überzeugt, allem, was ihn etwa daran hindern sollte, Herr werden zu können.
Die Gruppe, die sich in dem Konferenzcontainer der Flederfalken-Basis versammelt hatte, wirkte recht bedrückt.
Abgesehen von etwas, das wie Sonnenbrand aussah und Donos’ Gesicht zierte, war niemand von ihnen verletzt. Und doch sahen alle aus, als hätten sie eine schwere Niederlage erlitten.
»Wir machen uns alle Sorgen um Face und Phanan«, sagte Wedge, »und wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß sie es nicht geschafft haben. Aber ich möchte, daß wir uns alle über folgendes klar sind. Das ist sehr wichtig. Taktisch gesehen war der heutige Tag ein Sieg, sogar ein gewaltiger Sieg. Wir haben denen mehr Verluste zugefügt als sie uns. Außerdem haben wir sie in diese Situation hineingezogen, und wenn unsere Flederfalken-Tarnung erhalten bleibt, können wir mit unserem Plan
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