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X-Wing 07 - Kommando Han Solo

X-Wing 07 - Kommando Han Solo

Titel: X-Wing 07 - Kommando Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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das weiße Jackett seiner Großadmiralsuniform makellos sauber war, beinahe glänzte; es wäre ungehörig gewesen, zwei dem Tod geweihte Menschen vor einen schäbig gekleideten Kriegsherrn zu führen. »Doktor, Doktor, erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Er war entzückt, in den Augen des älteren Mannes einen ersten Funken von Hoffnung zu sehen; es würde Spaß machen, mit diesem Mann zu spielen.
    »Befragen Sie sie nach verschwundenen Testpersonen«, sagte Melvar.
    Zsinj musterte ihn ausdruckslos, als hätte er Mühe, sich an etwas Belangloses zu erinnern, und sagte dann: »Oh ja. Dr. Bress, Dr. Gast, sagen Sie mir, wo sich ein Gamorreaner und ein Ewok die notwendigen Fähigkeiten – und das dazugehörige Temperament – erwerben können, um Sternjäger zu fliegen.«
    Dr. Bress versuchte den Blick seiner jüngeren Kollegin aufzufangen, doch Dr. Gast nahm das nicht zur Kenntnis und sah Zsinj unverwandt an.
    »Nun«, meinte Bress schließlich, »sie könnten aus unserer Anlage entwichen sein.«
    »Ah«, sagte Zsinj. Er griff nach einem Datapad und rief seinen Terminplan auf. In einer Stunde würde er eine Massage bekommen und anschließend eine belebende Mahlzeit zu sich nehmen. »Hier ist zu lesen, dass ich vor einer Weile ein Memorandum verschickt habe, in dem ich mich nach möglichen geflohenen Testpersonen erkundigt habe, und dass Sie daraufhin keine Meldung gemacht haben. Ist das richtig?«
    Dr. Bress zuckte zusammen. »Richtig.«
    Zsinj hieb das Datapad auf seinen Schreibtisch. Er tat das mit solcher Wucht, dass es in Stücke zerbrach. Bress zuckte zusammen. Interessanterweise blieb Gast ruhig. Zsinj legte ein drohendes Knurren in seine Stimme und ließ etwas Farbe in sein Gesicht steigen. »Darf ich dann fragen, warum Sie mir damals, als ich das Memorandum verschickt habe, nichts gesagt haben? Warum erfahre ich jetzt davon?«
    »Weil wir nicht sicher waren«, antwortete Bress. »Wir sind auch jetzt noch nicht sicher.«
    Zsinj starrte ihn längere Zeit an und wandte sich dann Gast zu. »Ich bezweifle, dass ich diesen Mann verstehe. Vielleicht könnten Sie mir das etwas deutlicher erklären.«
    »Ich glaube, das kann ich«, sagte sie. »Kann ich bitte einen Stuhl haben? Wir mussten eine ziemliche Strecke gehen, um zu Ihrem Büro zu kommen.«
    Zsinj zwang sich dazu, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Es gehörte einiger Mut dazu, einen solchen Wunsch zu äußern, wo sie sich doch eigentlich hätte fragen sollen, wie sie am besten ihr Leben rettete. Er sah sie jetzt zum ersten Mal mit einiger Aufmerksamkeit an. Eine erwachsene menschliche Frau in der Blüte des Lebens, nicht schön, aber mit hohen Wangenknochen, die während ihres ganzen Lebens ihr gutes Aussehen garantieren würden… und ihre Augen, dunkel, ruhig, selbstbewusst beunruhigend.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Aber natürlich. General Melvar, wo bleiben Ihre Manieren? Einen Stuhl für Dr. Gast.«
    Bress bat mit zitternder Stimme: »Ich, äh, könnte auch…«
    »Seien Sie still, Dr. Bress.« Zsinj wartete, bis Melvar Gast einen Stuhl hingestellt hatte, und ließ ihr einen Augenblick Zeit, sich zu fassen. »Also, Sie wollten sagen…?«
    »Mein Onkel, Dr. Tuzin Gast, war ebenfalls mit diesem Projekt befasst«, sagte sie. »Er war der eigentliche Pionier, wenn es um kognitive Stimulation ging. Aber emotional eignete er sich nicht für das Projekt. Er entwickelte zu viel Zuneigung zu seinen Testpersonen. Und das war im Hinblick auf deren geplanten Einsatz keine gute Idee.«
    Zsinj nickte und wies sie mit einer Handbewegung an fortzufahren.
    »Eines Tages, das liegt jetzt wohl zwei Jahre zurück, gab es im Flügel Epsilon eine gewaltige Explosion. Mein Onkel und einige Testpersonen wurden getötet. Einige befanden sich im Zentrum der Explosion und sind zu feiner Asche verbrannt.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Zsinj. »Zunächst sah es so aus, als wäre das ein gewaltiger Verlust, bis Dr. Bress mir dann sagte, dass die Assistentin – und Nichte – des toten Doktors ihm intellektuell zumindest ebenbürtig sei und seine Arbeiten ohne großen Zeitverlust würde fortsetzen können. Und er sollte Recht haben.«
    Gast nickte und nahm das Kompliment ohne zu lächeln an. »Wir meldeten die Angelegenheit und fuhren planmäßig fort«, sagte sie. »Allerdings haben wir bezüglich des Unfalls einige interessante Dinge in Erfahrung bringen können.«
    »Was zum Beispiel?«
    Sie begann an den Fingern abzuzählen. »Erstens, es handelte

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