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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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er mir das Gesicht zuwandte.
    ›Du weißt nun so viel wie wir über die fundamentalen Wahrheiten des Universums‹, sagte der Geist. ›Die geheime Geschichte des Kosmos: Der epochale Konflikt zwischen heller und dunkler Materie, deren Effekte wir erst im Ansatz kennen.
    Um ihre Existenz zu sichern, brauchen die Kreaturen aus Photino-Materie stabile baryonische Sternenkerne. Deshalb forcieren sie die Alterung der Sterne.‹ Der Geist rollte im Raum. ›In diesem Moment‹, sagte der Botschafter, ›sind Photino-Kreaturen in den Herzen dieser hundert Milliarden Sterne versammelt und ersticken sie. Sogar den Ursprungs-Stern der Menschheit, genannt Sol.‹
    ›Aber sie stoßen auf Widerstand.‹
    ›Ja. Von den baryonischen Lebensformen, deren Habitate sie zerstören. Doch selbst die Xeelee, die unermesslich viel mächtiger sind als meine Rasse und deine, werden verlieren.‹
    Anhand der streiflichtartigen Impressionen, die Eve mir vermittelt hatte, wusste ich, dass das stimmte.
    ›Und deshalb…‹
    ›Und deshalb‹, sagte der Botschafter, ›haben wir eine andere Option gewählt. Eine bessere.‹ Er rotierte über dem Mond. ›Raoul, die Quagma-Behälter verschmelzen bereits im Kern des Monds. Es nimmt seinen Lauf…‹
    Plötzlich kam mir die Erleuchtung. ›Ihr glaubt, wenn ihr den Photino-Vögeln zeigt, wie man sternengroße Objekte aus Dunkelmaterie konstruiert – ohne die Kerne baryonischer Sterne zu verwenden –, würden sie mit der Vernichtung der Sterne aufhören.‹
    ›Das ist das Ziel. Der Traum, wenn du so willst.‹
    ›Dann hört der Xeelee-Krieg auf, und wir alle, Photino-Vögel, Xeelee, Menschen und Geister leben in friedlicher Eintracht wie eine große Familie zusammen.‹ Ich fand das zum Lachen. ›Teufel, Botschafter. Dass ihr ,Kleingeister’ seid, kann man euch Geistern jedenfalls nicht vorwerfen.‹
    ›Du musst begreifen‹, sagte der Geist, ›weshalb ihr den Widerstand gegen dieses Projekt aufgeben müsst. Vom Gelingen dieses Experiments hängt vielleicht die Zukunft des Kosmos ab.‹
    Ich schaute zum künstlichen Mond hoch. Er wirkte diesig, als ob eine große flüssige Linse vor der pulverisierten Oberfläche platziert worden wäre. Das Licht der Galaxie wurde gebrochen, so dass sie in verschiedenen Pastelltönen schimmerte. Ich versuchte, Strukturen im Dunst aus Dunkelmaterie auszumachen.
    ›Es funktioniert‹, sagte der Geist. ›Die Photinos ballen sich zusammen. Bald werden die Equilibriums-Oszillationen induziert werden…‹
    Ein Tröpfeln von Daten wisperte im Kopf: Interpolationen und Rückmeldungen aus meinen eigenen Datenspeichern und Eves Notizbüchern. Schemenhafte Virtuelle Darstellungen zuckten um mich herum: Risszeichnungen des Monds, der Photino-Stern, den die Geister bauten, Grafiken mit Wachstumsraten und Dichte-Zeit-Fluktuationen.
    Etwas stimmte nicht. Die Projektionen der Entstehung des Soliton-Sterns – basierend auf menschlicher Mathematik – stimmten nicht mit dem überein, was der Geist mir gesagt hatte…
    Mein Verdacht erhärtete sich. Ich dachte über Prophezeiungen nach.
    Menschen hatten Michael Pooles Wurmloch erschaffen und von den Daten-Fragmenten profitiert, die es ausgespien hatte: Daten vom Ende der Zeit. Vielleicht hatten die Geister und andere Rassen eine ähnliche Vorschau auf die Zukunft gesehen.
    Freilich waren all diese Einblicke bruchstückhaft und unvollständig.
    Vorhersagen sind auf der Grundlage wissenschaftlicher Gesetze möglich, wenn es sich um einfache Ereignisse handelt: Eine Sonnenfinsternis oder das Erscheinen eines Kometen. Überhaupt beruht der größte Teil der menschlichen Geschichtsschreibung auf Vorhersagen der einen oder anderen Art. Die Notizbücher erwähnten versicherungsmathematische Tabellen und Vorrichtungen zur Ermittlung der Sterberate, die noch vor dem Raumfahrtzeitalter der Menschheit datierten. Je mehr Rechenleistung bereitsteht, desto detailliertere Vorhersagen sind möglich.
    Um eine so detaillierte Vision der Zukunft zu erzeugen, wie Eve sie mir gezeigt hatte, musste sie über eine Rechenkapazität verfügt haben, die um eine Größenordnung mächtiger war als alles, was der Menschheit je zu Gebote gestanden hatte.
    Oder den Geistern.
    Doch auf einmal hatten die Geister Rechenleistung im Überfluss.
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
    ›Ihr habt sie rausgelassen‹, warf ich dem Botschafter vor.
    ›Jack Raoul…‹
    ›Ihr habt sie rausgelassen. Die Planck-Null-KI. Ihr habt sie freigesetzt.‹
    ›Es

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