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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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darum konnte ich aus dem Bad nicht sofort eingreifen, weil ich mich vorbereiten musste. Du musst furchtbare Minuten durchlebt haben, Viktoria. Bitte, bitte entschuldige, dass ich nicht schneller war.«
    »Barry, du bist verrückt dich zu entschuldigen, du warst wunderbar. Aber wie war das, als du erstochen wurdest? Ich habe es doch gesehen!«
    Barry winkt ab: »Das ist ein relativ einfacher Trick. Du kennst doch diese Zaubervorführungen, wo jemand mit einem Säbel durchstochen wird und so. Der Trick ist bei Überfällen, das war mir immer bewusst, besonders wirkungsvoll, weil die Gegner dann glauben, man sei kampfunfähig. Das Pech dieses Mal war, dass mich der Gangster nicht nur mit dem Messer angriff, mit dem hatte ich gerechnet, aber er schlug mir auch mit der Faust dorthin, wo es besonders schmerzhaft ist. Drum schrie ich so laut und bin zu Boden gegangen. Ich habe dann leider einige Zeit gebraucht, bis ich mich wieder einigermaßen rühren konnte. Aber dann, als ich vorsichtig deine Kamera nahm, plötzlich unverletzt mit der Kamera aufstand und den beiden zurief: Ihr habt verloren, da starrten sie mich ungläubig an. Ich habe sie in dieser Stellung dann sogar mit Blitzlicht fotografiert. Das war ihnen alles zu viel und zu unheimlich, so dass sie flohen. Ich musste da gar nichts dazu tun.«
    »Dieser Teil stimmt wenigstens«, denkt Barry.
    »Du hast sie fotografiert?«, staunt Viktoria.
    »Ja, das Bild ist in deiner Kamera. Ich möchte gerne den Film herausnehmen und entwickeln lassen. Damit kann die Polizei sie vielleicht finden. Wenn andere Bilder auf dem Film sind, schicke ich sie dir mit dem Film nach Auckland. Ich verspreche, dass ich sie nicht ansehen werde.«
    Viktoria lacht: »Also so intime Fotos sind da schon nicht drauf.« ‚Und wenn Barry ein bisschen eifersüchtig ist, wenn er mich mit meinem Lieblingskollegen in enger Umarmung sieht, dann ist mir das ganz recht, denkt sie dazu.
    »Übrigens, Viktoria, du bekommst nicht nur die Bilder, sondern auch eine vernünftige Digitalkamera, ich habe sie schon gestern über das Internet bestellt, müsste in Auckland liegen, wenn du zurückkommst. Es ist ja wirklich eine Schande, dass du noch immer chemisch fotografierst.« Dieser Versuch eines Ablenkmanövers schlägt fehl, Viktoria kehrt doch wieder zum Hauptthema zurück.
    »Und du kannst machen, dass es aussieht, als würdest du verschwinden und dann woanders auftauchen? Kannst du mir erklären, wie das geht?«
    Barry weiß, dass er diese wohl entscheidende Hürde sehr direkt angehen muss: »Wenn man von einem Großmagier einen wichtigen ‚Trick‘ erfährt, dann muss man manchmal schwören, dass man ihn niemandem weitergibt. Man nimmt ihn sozusagen mit ins Grab. Das ist auch der Grund, warum man zum Beispiel heute noch immer nicht weiß, wie Houdini einige seiner Entfesselungen zustande brachte. Also erklären darf ich dir die Methode nicht. Aber wenn du unbedingt willst, kann ich sie dir vorführen.«
    »Barry, lieber Barry, du hast gesagt, es erschöpft dich sehr. Wenn du nicht mehr willst, ist das schon okay. Aber eigentlich würde ich es schon sehr gerne sehen. Weißt du, alles klingt so unmöglich für mich.«
    Barry macht also mit und bereitet eine richtige Show vor.
    »Viktoria, gut, du musst aber dafür ins Bad gehen, weil ich mich vorbereiten muss. Und bitte sei fair, komm erst, wenn ich dich rufe.«
    Viktoria geht ins Bad, Barry wartet einige Zeit, natürlich ohne jede Vorbereitung, dann steht er auf und ruft Viktoria zu, dass sie kommen kann. Sie tritt neugierig aus dem Bad heraus. Barry steht aufrecht in Fensternähe.
    »Viktoria, kannst du mich gut sehen? Komm ein bisschen näher, du darfst mich auch berühren. Gut so. Und nun geh bitte zwei Schritte zurück. Erschrick jetzt nicht. Ich werde nun hier verschwinden, aber du kannst mich dann im Badezimmer wiederfinden.«
    Der richtige Barry, in seinem Hotelzimmer in Leme, lässt die Para-Projektion seiner Person verschwinden und im Bad wieder materialisieren. Viktoria steht verblüfft in einem leeren Zimmer. Sie geht hin, wo Barry vorher stand, aber da ist niemand. Vorsichtig und ungläubig geht sie ins Bad: Da sitzt Barry lächelnd auf der Kante der Badewanne.
    »Siehst du, es geht ganz gut«, sagt er. »Hast du mitgekriegt, wie ich es gemacht habe? Ich hoffe nicht!«
    »Ich habe keine Ahnung, wie du das machst ... Kannst du noch andere Tricks?«
    »Ja, einige. Und alle sind verblüffend, bis man die Erklärung kennt. Dann staunt man, wie

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