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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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zur Tür, haben Probleme, diese aufzukriegen, weil sie sie so fest verriegelt haben, und fliehen dann in Panik. Barry hofft, dass das Foto gut genug wird, um sie zu identifizieren.
    Nun kümmert er sich um Viktoria. Durch die Badezimmertür ruft er: »Viktoria, ich habe die Einbrecher vertrieben und die Eingangstür ist wieder von innen verriegelt. Du bist sicher und kannst herauskommen.« Viktoria traut ihren Ohren nicht: Ist das wirklich Barry, den sie tödlich verletzt zu Boden sinken sah? Sie kann es nicht glauben.
    »Bist du das wirklich, Barry?«
    Erst nachdem er ihr einige Details von ihrem Ausflug nach Petrópolis erzählt, beginnt Viktoria Barry zu glauben. Sie öffnet vorsichtig die Tür in der Erwartung, einen blutüberströmten Barry zu sehen. Aber da steht er, lächelnd, unverletzt. Sie kann es nicht begreifen, lässt sich aber dankbar in die Arme nehmen. Barry hält sie, bis sie sich allmählich beruhigt hat.
    Barry mixt Orangensaft mit mehreren Wodkas aus der Minibar und drückt Viktoria einen Drink in die Hand. Er prostet ihr zu: »Viktoria, das war kein schöner Abschluss eines wunderbaren Tages. Aber wir haben es hinter uns, alles ist nun okay, wir müssen versuchen, es möglichst schnell zu vergessen.«
    Barry legt seinen Arm um Viktoria. Allmählich wird sie ruhiger, ihr Atem geht gleichmäßiger und sie lächelt Barry an.
    »Du hast mich gerettet, Barry. Aber ich verstehe nicht, wie: Ich war schon fast eingeschlafen, als ich Geräusche an der Tür hörte. Trotz panischer Angst habe ich das Telefon erwischt, wo ich zum Glück deine Nummer einprogrammiert hatte. Aber kaum hatte ich begonnen, dich in deinem Hotel um Hilfe zu rufen, standen die zwei Männer schon im Zimmer, drehten das Licht an, rissen das Telefon heraus und während der eine mich mit dem Messer bedrohte, durchsuchte der andere Koffer und Laden. Aber nur wenig später warst du dann schon hier und bist vom Bad wie durch Zauberei plötzlich hinter dem Mann erschienen, der mich bedroht hat. Dann habe ich, bevor ich im Bad verschwinden konnte, noch gesehen, wie dich die Gangster erstochen haben, richtig aufgeschlitzt, es sah furchtbar aus. Dann haben sie von dir ungestört versucht, ins Badezimmer zu kommen. Auf einmal warst du wieder in Aktion und hast sie unbewaffnet vertrieben. Wie gibt es das alles?«
    Für Barry kommen die Fragen nicht unerwartet. Es tut ihm Leid, dass er Viktoria belügen muss, aber er will nicht, dass noch jemand von seiner Para-Begabung erfährt.
    »Viktoria, als du mich im Hotel angerufen hast, da war ich gar nicht dort. Das war der Anrufbeantworter und du hast das in der Aufregung gar nicht bemerkt. Als ich mit dem Taxi von dir in mein Hotel fahren wollte, habe ich zwei verdächtige Gestalten gesehen, denen ich nachgegangen bin. Als sie in dein Zimmer einbrachen, habe ich mich nachgeschlichen und im Bad versteckt. Ich musste mir überlegen, wie ich meine Tricks einsetzen konnte, um dir zu helfen.«
    Barry weiß, dass gerade der Teil, dass er sich mit den Einbrechern ins Zimmer schleichen konnte, besonders wenig glaubwürdig klingt. Aber, immerhin, es war ja in dem Augenblick noch dunkel, wie Viktoria gerade selbst sagte. Viktoria ist durch die Erwähnung von »Tricks« abgelenkt.
    »Was meinst du mit ‚Tricks‘, Barry?«
    »Ich habe bei einem der großen ,Zauberer‘ Europas vor Jahren einige Tricks gelernt, vor allem, wie man Dinge und sich selbst anscheinend zum Verschwinden und Wiederauftauchen bringen kann. Erinnerst du dich noch an die große Vorstellung von David Copperfield vor zwei Jahren, als er einen Jumbojet auf dem Flughafen in Auckland verschwinden ließ?« Viktoria nickt.
    »Ich bin kein David Copperfield, aber in kleinerem Maßstab kann ich das auch, es ist übrigens körperlich anstrengend. Ich hatte vor dem Abflug in Auckland in einer Firma anlässlich einer Geburtstagsfeier noch einen Auftritt, als Morgenbegrüßung und war dann ganz erschöpft, sodass ich mich im Flugzeug unbedingt ausrasten musste. Erinnerst du dich noch, dass ich mich schon vor dem Abflug im Flugzeug hingelegt habe und ihr mir das (obwohl es den Bestimmungen beim Starten widerspricht) als Erste-Klasse-Passagier durchgehen habt lassen?« Wieder nickt Viktoria und Barry beglückwünscht sich innerlich zu seiner Fantasie, mit der er einige Dinge hoffentlich einigermaßen plausibel verknüpft.
    »Also, ich kann es mit etwas Vorbereitung so erscheinen lassen, als würde ich verschwinden und woanders wieder auftauchen. Aber

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