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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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essen Padang 32 in einem Warung, wie man die kleinen Läden hier nennt. Sie sprechen darüber, wie es Dave nach Indonesien verschlagen hat. Er – ein Holländer – war zwar als Kind in Indonesien, aber daran kann er sich nicht mehr erinnern, denn seine Familie ging nach Holland zurück, als er vier war. Allerdings machte die Familie jedes Jahr Urlaub in Indonesien – und sie tut es immer noch. Bei diesen Aufenthalten entdeckte Dave seine Liebe für Indonesien, für das Volk, die Kultur und die Lebensweise.
    »In meiner Wohnung hast du wahrscheinlich das Foto einer Frau gesehen. Das war meine Frau«, sagt Dave. »Sie war Indonesierin. Vor zwei Jahren starb sie während einer Geburt.«
    »Das tut mir Leid«, sagt Mandi.
    »Ich bin dann nach Holland, aber ich hielt es nur ein halbes Jahr dort aus und kam hierher zurück. Ich glaube, ich gehöre hierher.«
    Mandi beschließt, offen zu Dave zu sein, und fragt ihn, ob sie das Versprechen brechen darf, nicht  über »Geschäftliches« zu sprechen. Sie will nicht bis zum nächsten Nachmittag damit warten – sie will ihm jetzt über ihre Forschungen erzählen und über die Dschungelanlage reden. So erzählt sie über ihre neueste Theorie, nämlich die Möglichkeit eines Zusammenhanges zwischen den Todesfällen von Alena und Harianni und dem e-Smog.
    Und sie sprechen über Mandis Marsch mit Elly durch den Dschungel, der damit geendet hat, dass Dave sie aus dem Wald ausgeflogen hat. Mandi will, dass Dave ihre Theorien morgen für Elly übersetzt. Sie glaubt, dass Elly ganz genau verstehen wird, wovon sie spricht. Mandi hat die statistischen Werte, aber Elly hat die praktische Erfahrung und ist persönlich betroffen.
    Mandi rügt sich selbst dafür, aber sie kann nicht anders, als Dave mit Alan zu vergleichen. Dave ist so, wie Alan früher einmal war, bevor er als veränderter Mensch aus Neuseeland zurückgekommen ist. Dave hört ihr aufmerksam zu, stellt Fragen und folgt ihren Blicken und Emotionen. Da er so interessiert ist, erzählt sie mehr, als sie eigentlich vorhatte. Auch über ihre Fehlgeburt. Noch bevor sie einen Zusammenhang herstellt, tut er es: Er verbindet die Fehlgeburt mit ihrem Aufenthalt in der Dschungelanlage. Sie erinnert sich daran, wie schweigsam Alan war, als sie diesen Zusammenhang angedeutet hat. Ein Schweigen, das sie nur entweder als Desinteresse oder als Zweifel hatte deuten können.
    Zurück in Daves Wohnung, macht sich Mandi bereit, schlafen zu gehen. Sie ist müde, aber zugleich ist sie glücklich. Das erste Mal seit Monaten hat sie sich amüsiert. Sonst verliert sie sich nur in ihrer Arbeit, aber heute Abend ist sie in einer interessanten Konversation völlig aufgegangen. Wie erfrischend das war!
    Als Mandi aus dem Bad kommt, steht Dave im dämmrigen Licht des Ganges. Er streckt seine Hand nach ihr aus. Sie sieht ihn einen Moment an, geht dann auf ihn zu und legt sanft ihre Hand in seine. Langsam geht er ins Schlafzimmer, wo er sich ihr wieder zuwendet. Minutenlang sehen sie sich schweigend in die Augen. Er streicht über ihr Gesicht und durch ihr Haar. Mandi schließt die Augen und lehnt sich an ihn. Ihre Lippen berühren sich und sie küssen sich ganz zart.
    Daves Hände und Lippen erkunden zärtlich und langsam ihren Hals und dann ihre Arme. Sie spürt, wie die Knopfe ihres Nachthemdes geöffnet werden und wie der seidene Stoff von ihren Schultern gleitet. Sie erschaudert, als sein Mund langsam, aber zielstrebig über ihre Brüste und ihren Bauch abwärts wandert. Seine Hände streicheln zärtlich über ihre Taille.
    Mandi öffnet die Augen und zieht Dave hoch zu sich. Langsam zieht sie ihn aus und küsst ihn dabei. Dann führt sie ihn zum Bett. Sie liegen Seite an Seite und sehen sich an, erkunden ihre Körper. Die emotionale Nähe, die sie beim Abendessen schon gespürt haben, fließt nun durch ihre Hände und Lippen.
    Mandi genießt es, Daves Körper zu entdecken, aber sie hat dabei das Gefühl eines Déjà-vu. Sie hat nie an »frühere Leben« geglaubt, aber sie hat das starke Gefühl, dass sie und Dave schon einmal zusammen gewesen sind. Zwischen ihnen gibt es absolut keine Unbeholfenheit, kein Ego, keinen Druck. Nur vertraute Gemeinsamkeit. Ihr Liebesspiel ist wunderschön und gefühlvoll.
    Nur sechs Stunden später läutet Daves Wecker. Beide schrecken aus dem Schlaf hoch. »Tut mir Leid, Mandi«, flüstert Dave und fährt fort, ohne dabei aufzuhören, sie zu küssen, »ich habe einen Morgenflug … bin am frühen Nachmittag wieder

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