Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
Vom Netzwerk:
was Evette über ihren Bruder Paul erzählt hat. Auch er hatte stechende Schmerzen in den Schläfen. Sie fragt sich, ob sie bereits an der Schwelle des Todes steht. Ist sie vielleicht eine Elektrosensitive? Sie legt sich auf den Boden und schließt die Augen.
    Evette hat lange nichts von Mandi gehört und sie beginnt sich Sorgen zu machen. Seit sie das letzte Mal miteinander gesprochen haben, hat sie Informationen ausgeforscht, die Mandi für ihre Forschungen braucht und für ihre Sicherheit.
    »Wer war das noch mal …?«, fragt sich Evette. Sie hat bei Mandis Universität angerufen, aber auch dort hat man nichts von ihr gehört und sie hat keine andere Nummer als die ihres e-Helpers, auf dem sie aber auf keine Anrufe reagiert. Evette sieht die Notizen durch, die sie bei ihrem letzten Treffen mit Mandi gemacht hat.
    »Hier: Neuseeland. Die Firma, mit der sie kooperiert, ist in Neuseeland … Sie wollte dort anrufen, wenn sie fertig sein würde … Da: SR Inc. … Marcus Irgendwer oder so … ah ja: die Nummer des Labors! Vielleicht wissen die etwas über Mandi … Vielleicht kann sie nicht zurückrufen … Ich mache mir Sorgen.«
    Evette nimmt ihren e-Helper und wählt die Nummer von SR Inc.

    »Hallo, hier Klaus Baumgartner.«
    »Guten Tag«, sagt Evette. »Mein Name ist Evette und ich bin eine Kollegin von Dr. Amanda Webber. Ich würde gerne mit Marcus sprechen.« »Marcus ist zurzeit nicht hier«, sagt Klaus.
    »Vielleicht können Sie mir ja helfen. Ich suche Mandi – ich meine Dr. Webber«, sagt Evette.
    »Tut mir Leid, aber wir haben auch nichts von Mandi gehört«, sagt Klaus. »Kann ich Marcus etwas ausrichten?«
    Mandi hat Evette von Klaus erzählt, also vertraut sie ihm. Außerdem, was sollte sie sonst tun? Mandi ist vielleicht in Schwierigkeiten, besonders nach dem, was Evette inzwischen herausgefunden hat. Evette erzählt Klaus, dass sie mit Mandi an einigen Forschungsprojekten arbeitet. Klaus hat bereits vage davon gehört. Evette berichtet auch über ihr Treffen unlängst mit Mandi.
    Worüber sie mit Klaus nicht spricht, ist der Preis, den sie für ihre Forschungsarbeit bezahlt hat. Sie hat weitergemacht, trotz der Drohung ihrer Mutter, sie zu verstoßen, wenn sie ihre Erforschung der Auswirkungen von e-Smog auf die Gesundheit fortsetzen würde. Sie versteht, dass Pauls Tod ihre Mutter traumatisiert hat, aber sie will, dass am Ende sein Tod nicht ganz nutzlos gewesen ist. Sie will unbedingt verhindern, dass noch mehr Leute dem e-Smog zum Opfer fallen. Dieses Ziel ist ihr starker Antrieb und gibt ihr die Kraft, weiterzumachen.
    Zuerst hat Evette gedacht, Pauls Tod habe ihre Mutter zum Schweigen gebracht, aber nach den letzten Gesprächen mit ihr denkt sie jetzt anders. Es war ein anderer »Todesfall«, der sie so verändert und sprachlos gemacht hat.
    Evette ist überzeugt, dass der tiefe Einschnitt, der ihre Mutter so verändert hat, der Tod ihres Vaters war. Oder besser gesagt, sein angeblicher Tod. Je tiefer Evette gräbt, desto mehr geben die Geschichten ihrer Mutter preis. Zum Beispiel kann sie keinen Zeitungsartikel über den Tod ihres Vaters finden, nicht einmal eine Todesanzeige. Wenn er tot ist, wo ist der Beweis? Und wenn er lebt, wo ist er dann?
    »Es gibt viele Arten des Todes«, sagt ihre Mutter. »Körperlich, geistig, emotional … Die Art spielt keine Rolle, weil er immer dasselbe bewirkt: Du bist allein gelassen. Bitte, hör auf damit zu bohren.«
    Die symbolische Vorstellung vom Tod ihres Vaters mag ihrer Mutter gereicht haben, um ihre Erinnerungen an ihn zu Grabe zu tragen. Aber sie reicht nicht für Evette. Wenn er lebt, will sie ihn finden!
    Ihre Suche nach ihm ist einfach und schnell. Sie sucht auf der Webseite des großen, internationalen Konzerns, für den ihr Vater gearbeitet hat und – Bingo – da ist er: Vizepräsident für Finanzen, Dr. Peter Birch. Evette hat sich die Seite immer wieder angesehen und den Namen ihres Vaters gelesen. Sie kann immer noch nicht glauben, dass er lebt. Anscheinend lebt er jetzt in Sydney, also fliegt sie hin.
    Sie findet das Bürogebäude und wartet fast eine Stunde in dem großen, klimatisierten Raum bei der Empfangsdame. Ihr Vater ist in einer Besprechung. Ja, sie will warten.
    Die Rezeptionistin ist offensichtlich erstaunt, als sich Evette als »seine Tochter« vorstellt. Eine Stunde lang sitzt Evette da und sieht auf die Vase mit den nett arrangierten, frisch geschnittenen Lilien. Der Empfangsraum vermittelt fast penetrant den

Weitere Kostenlose Bücher