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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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allein im Dschungel. Die Stadt, einschließlich Ellys Mann, will nichts mehr mit ihnen zu tun haben.«
    »Hat man jemals eine Autopsie an einem der Opfer dieser Krankheit durchgeführt, um die Todesursache zu bestimmen? Wie stark ist die Krankheit verbreitet? Hat man Untersuchungen begonnen?«, fragt Mandi.
    »Nein, nein und nochmals nein«, sagt Dave. »Man hat keine Autopsie durchgeführt, da es in Tanggar keinen Arzt gibt. Dass jemand für eine Autopsie nach Palankaraya oder Kota Baru gebracht wird, das wird hier nicht so schnell passieren. Drei der vier Opfer, die ich kenne, waren Kinder und die Leute wollen nicht, dass man ihre Kinder aufschneidet. So bekommen die Toten einfach ein traditionelles Begräbnis. Wie verbreitet die Krankheit ist? Nicht verbreitet genug, um genug Aufmerksamkeit zu erregen, und die Fälle sind sehr verstreut über das ganze Land. Allerdings scheint in Tanggar ein Zentrum zu sein.«
    »Verstreut?«, fragt Mandi sichtlich erstaunt.
    »Ich bin kein Arzt«, schwächt Dave ab, »aber ich habe gelegentlich Fälle in Kalimantan gesehen. Durch meine Fliegerei komme ich in viele Städte und abgelegene Gebiete. Wenn Sie mich fragen, gibt es da andere Fälle von ungeklärten Todesfällen und die Opfer sind meist Kinder oder Jugendliche …«
    Mandi und Dave reden, bis es am Himmel zu dämmern beginnt. Sie findet ihn intelligent, mit einem feinen Sinn für Humor. Und er ist attraktiv, auch sein schwarzes Kraushaar mit den netten grauen Stellen. Seine sanften, schokoladefarbenen Augen strahlen Ruhe aus und sein wunderbares Lächeln ist einfach herzerfrischend.
    31 Kupa-Kupa-Malam ist das indonesische Wort für Prostituierte; wörtlich bedeutet es »Nachtschmetterling«.
    Mandi sieht auf die Uhr: »Oh Gott, es ist schon 5 Uhr!« Es ist ihr sichtlich unangenehm.
    »Perfektes Timing. Kommen Sie mit mir, Mandi? Sie können auch über Palankaraya zum Bergwerk gelangen.« Mandi nickt. »Ja, ich würde gerne Elly wiedersehen. Ich muss nur noch ein paar Sachen zusammenpacken.«

    Später, zur gleichen Zeit, als Mandi in Daves Wasserflugzeug steigt und den Sicherheitsgurt festzurrt, bezieht Sarif draußen vor dem Bahtera Hotel Stellung und seine drei Kollegen verteilen sich auf verschiedene Stellen entlang der Route zum Flughafen. Sarif rechnet damit, dass Mandi das Hotel in etwa eineinhalb Stunden Richtung Flughafen verlassen wird, aber er hat genügend Pufferzeit eingeplant für den Fall, dass sie früher aufbricht. Er kauft sich ein Glas süßen, schwarzen Kaffee und macht es sich bequem.
    Es war eine anstrengende Nacht und Sarif ist müde. Nachdem er mit seinen Kollegen einen »Mandi Plan B« entwickelt und beim Bahtera Hotel einige Stunden lang gewartet hatte, um sich zu vergewissern, dass Mandi nicht fortgeht, hatte er sich zu einem örtlichen »Hotspot« begeben. Er brauchte ein bisschen Aktion, ein wenig Ablenkung. Er war schon acht Monate lang nicht mehr in Balikpapan gewesen und er hoffte, dass Patris, seine Lieblings-Kupa-Kupa-Malam 31 da sein würde. Er hatte Glück, sie war nicht nur da, sie stand auch zur Verfügung.
    Sarif konnte sich glücklich schätzen, eine angenehme Nacht zu verbringen, denn der nächste Tag würde alles andere als angenehm werden. Während er seinen Kaffee schlürft und den Eingang des Bahtera Hotels im Auge behält, fliegt Mandi westwärts nach Zentralkalimantan.
    Bei der Ankunft in Palankaraya scheint es Mandi fast, Elly hätte ihre Wiederkehr erwartet. Mandi hat ihr gegenüber kein Datum genannt, aber es ist offensichtlich, dass Elly gewartet hat und jetzt bereit ist. Sie besteht darauf, zur Dschungelanlage zurückzukehren. Verwandte in Palankaraya werden sich solange um Eko kümmern.
    Ihr Drängen überzeugt Mandi davon, dass Elly irgendetwas über die Anlage wissen muss. Sie erinnert sich daran, wie Elly sie bei ihrer ersten Begegnung immer tiefer und tiefer in den Urwald hineingeführt hat. So wie Mandi hat auch Elly etwas zu erledigen.
    Ob Elly die Todesursache ihres Sohnes kennt? Könnte Elly eine Verbindung zwischen dem Tod und der Anlage hergestellt haben? Vielleicht waren Alena und Harianni Elektrosensitive. Oder vielleicht war ihr Immunsystem durch den e-Smog geschwächt worden, sodass sie anfällig für eine andere Krankheit geworden waren. Wie oft waren sie bei der Anlage gewesen? Elly kannte die Gegend rundum sehr gut, sowohl um die Produktionsstätten als auch um das Forschungslabor. Haben auch die Kinder dort gespielt? Und was ist die Ursache von Ekos

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