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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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nach oben ins Gästezimmer, wo Mandis Sachen sind. Er klappt den e-Helper auf und drückt die Taste für Wiederwahl. Er ist sicher – er hofft –, dass sie als Letztes mit Marcus telefoniert hat.
    »Hallo, das ist die Sprachbox von Marcus Waller. Ich bin im Moment nicht erreichbar, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und ich rufe Sie zurück.«
    »Verdammt«, murmelt Dave, bevor er eine Nachricht spricht.
    Währenddessen sitzen Marcus und die anderen im Flugzeug, nur eine Stunde von Balikpapan entfernt. Marcus hat keine Zeit verloren. Sofort nach dem Gespräch mit Alan haben sie den frühesten Flug nach Indonesien gebucht, den sie bekommen konnten. Marcus befürchtet, dass Mandi in Gefahr ist.
    Marcus’ Befürchtungen sind berechtigt. Mandi öffnet die Augen und sieht sich um. Sie ist in einem strohgedeckten, kleinen, leeren Raum mit Wänden aus Bambus und Ranken. Durch das offene Fenster kann sie von der Stelle auf dem Erdboden, wo sie liegt, nichts als Himmel und die Wipfel von Dschungelbäumen sehen.
    Sie versucht sich aufzurappeln, aber sie fällt auf den Boden zurück. In ihrem Kopf pulsiert es und ihr rechter Oberschenkel schmerzt. Sie sieht sich die Stelle an: Sie ist gerötet und geschwollen.
    »Die Schlange«, sagt sie sich. Sie wälzt sich auf den Bauch, stützt sich hoch und kriecht auf allen Vieren zur Tür.
    Als Mandi die Tür aufstößt, treten ihr zwei Männer in den Weg. Das Erste, was sie von ihnen sieht, sind ihre schwarzen Militärstiefel. Hochblickend erkennt sie, dass es Militär ist. Die Männer tragen olivgrüne Uniformen, schwarze Militärmützen und … jeder ein Gewehr. Einer der Männer greift nach der Tür und schließt sie.
    Mandi zieht sich an der Bambuswand hoch und sieht aus dem Fenster. Auch vor dem Fenster stehen zwei Männer. Sie erkennt das Gebäude, das sie jetzt durch das Fenster sieht: Sie ist in der Dschungelanlage!
    »Na gut! Das ist es ja, wohin ich wollte«, denkt sie, »nur dachte ich, dass ich aus eigener Kraft hierher kommen müsste. Ich bezweifle, dass irgendjemand weiß, wo ich bin.«
    Sie setzt sich wieder auf den Boden und versucht, über die Folge von Ereignissen nachzudenken, die sie hierher gebracht haben. Sie erinnert sich an einen Spaziergang. War das heute Früh? Sie will auf ihre Uhr sehen, aber die ist verschwunden … Sie ging spazieren und sie erinnert sich daran, wie sie den Sonnenschein auf den Reisfeldern genossen hat – sie leuchteten wie Smaragde. Dann war da dieser Knall. Was war das für ein Knall? Er klang fast etwas musikalisch, wie eine laute Trommel oder ein Becken. Mandi erinnert sich an die Schlange und sie sieht noch einmal auf ihren Biss.
    »Wenn das der Biss einer Schlange ist – einer Kobra –, dann müsste ich tot sein«, denkt sie. »Was ist nur passiert?«
    Sie sieht sich die schmerzende Stelle näher an. »Vielleicht ist es gar kein Biss. Es sind keine Spuren von Zähnen zu sehen, nur eine einzelne Stelle. Eine Nadel? Könnte es eine Nadel gewesen sein? Vielleicht ein Pfeil aus einem Blasrohr? … Wahrscheinlich habe ich zu viele Dschungelgeschichten gehört …«
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein, ich habe nicht zu viele Geschichten gehört. Dave hat letzte Nacht gesagt, im Dschungel sei alles möglich, und ich glaube ihm. Ich glaube nicht, dass ich von einer Schlange gebissen worden bin. Ich glaube, das war nur ein Trick – ein Ablenkungsmanöver …«
    Mandi lehnt sich an die Wand der Hütte und schließt die Augen. Sie sieht Daves Gesicht über sich. Seine Augen sind geschlossen und er will sie gerade küssen. Mandi denkt an die Nacht zurück, die sie mit ihm verbracht hat. Ihre körperliche Beziehung hat sich schnell entwickelt, aber sie bereut es nicht. Sie vermisst sein herzhaftes Lachen und seinen Wortwitz.
    Mit Alan hat sie wilden, leidenschaftlichen Sex gehabt. Das war fein, bis zu einem gewissen Punkt. Gemeinsam haben sie intensive Gefühle durchlebt. Hingegen ist es mit Dave nicht nur leidenschaftlich, sondern auch zärtlich und liebevoll. Bei Dave hat sie das Gefühl, sie kehrt in die Arme ihres Geliebten zurück, mit dem sie immer schon zusammen war. Sie lächelt.
    Die süßen Erinnerungen währen nur kurz. Ein scharfer Schmerz durchfährt Mandis rechte Schläfe und sie fasst sich an den Kopf.
    Mit dem Schmerz kommt die Erinnerung an Daves Beschreibung des Trommeltodes. Er sagte, die einzige Gemeinsamkeit bei allen Opfern wäre das unglaubliche Hämmern im Kopf, kurz vor dem Tod. Und Mandi erinnert sich daran,

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