Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
ging es meist um seine Tochter Stephanie. Offenbar ist sie – wieder – in Gruppen involviert, die lautstark ihren Unmut gegen Elektrosmog äußern. Der Präsident kann nicht anders: Er muss über ihre Hartnäckigkeit und Überzeugung schmunzeln. Sie wird es weit bringen in ihrem Leben. Vorausgesetzt, sie kann dem langen Arm der Kooperative entgehen. Nur mit knapper Not hat sie den »Autounfall« überlebt, der Ramu das Leben gekostet hat. – Wird sie noch einmal so viel Glück haben?
Das Telefon klingelt schon wieder, also zieht er den Stecker. Er verlässt das Weiße Haus durch eine Geheimtür, den Hut tief ins Gesicht gezogen, sodass ihn auf der Straße niemand erkennt. Er braucht Zeit um nachzudenken. Nicht als Präsident, sondern als Vater … In letzter Zeit hat er sich viele Gedanken über sein Vermächtnis gemacht. Er hat bereits mehr als die Hälfte seiner zweiten Amtsperiode hinter sich und doch hat er noch nichts Denkwürdiges erreicht, weder als Präsident noch als Vater … Er beschließt, Stephanie anzurufen und ihr seine uneingeschränkte Unterstützung zu geben. Es ist nicht wirklich das, was er sich als sein Vermächtnis vorgestellt hat, aber es ist das richtige Vermächtnis. Als Vater hätte er das schon vor mehr als zehn Jahren tun sollen …
20. März 2014
Borobudur, Java, Indonesien
Para-Barrys Abbild nimmt in der Dunkelheit des Tunnels Gestalt an. Auf der Suche nach Maria blickt er um sich. Er hat angenommen, sie hier wartend vorzufinden, aber sie ist nirgends zu sehen. Para-Barry lugt um die Ecke in den hell erleuchteten Raum: Da ist niemand, außer zwei Wachen, die vor einem schweren Metalltor stehen.
Para-Barry möchte wissen, was auf der anderen Seite der Tür ist, also beendet Barry die Projektion und projiziert einen anderen Para-Barry auf die andere Seite der Metalltür.
Als Para-Barry sich materialisiert, steht er in der Mitte eines kleinen, aber einigermaßen gemütlich eingerichteten Raumes, in dem sich ein runder Tisch, zwei Stühle und ein Bett befinden. Auf dem Bett liegt Mandi. Para-Barry geht zu ihr hin, stupst sie an und flüstert ihr ihren Namen ins Ohr, aber sie reagiert nicht. Er hält ihr seine Hand vor die Nase und den Mund. Mandis Atem ist flach.
»Sie lebt. Wenn es das ist, was Sie wissen wollen«, ertönt plötzlich die Stimme. »Sie hat sich aufgeregt und war nicht besonders kooperativ, deshalb haben wir ihr etwas zur Beruhigung gegeben.«
Para-Barry spannt sich an. Er blickt sich in dem Raum um und entdeckt eine kleine Überwachungskamera, die in der Wand versenkt installiert ist. Auf dem Tisch sind einige Zeitschriften, ein paar große Plastikflaschen mit Trinkwasser und eine ungeöffnete Packung Müsliriegel zu sehen. Para-Barry öffnet eine der Wasserflaschen und trinkt ein paar Schluck. Dann geht er mit der Flasche zur Kamera hinüber und stößt die Öffnung der Flasche fest gegen die Linse. Er hofft, dass er die Kamera damit zerstört hat oder dass zumindest die Sicht getrübt ist. Aber er wartet nicht ab, um es herauszufinden. Stattdessen beendet Barry die Projektion wieder und projiziert sich zurück in den dunklen Nebentunnel.
Während Para-Barry auf Marcus wartet, hört er plötzlich Dave in der Ferne rufen. Er macht einen Schritt zur Seite und versucht um die Ecke zu sehen, da tritt er gehen etwas Kleines, Helles auf dem Boden. Er bückt sich und tastet den Boden mit den Händen ab; es ist eine indonesische Silbermünze. Als er sich aufrichtet, spürt er, wie jemand oder etwas ihn berührt. Im Schreck zuckt er zusammen und holt zu einem Schlag aus. Mit einer Pseudohand hält Marcus ihn zurück und fängt den Schlag auf.
»He, Vorsicht!«, flüstert Marcus. »Was tust du!? Wo ist Maria?« »Tut mir Leid«, sagt Para-Barry. »Mandi ist in dem Raum hinter dieser Tür, aber ich weiß nicht, wo Maria ist. Ich habe gerade eine Münze vom Boden aufgehoben.«
Marcus nimmt die Münze von Para-Barry, bückt sich und tastet kriechend den Boden ab. Er findet eine weitere Münze. Und auf der anderen Seite das Ganges ist eine dritte auf dem Boden zu sehen. »Die sind von Maria, ich bin sicher«, sagt Marcus hastig. »Sie sammelt Münzen für Stephan – er liebt Geld aus verschiedenen Ländern.«
Den hell erleuchteten Gang zu überqueren könnte schwierig werden. Die Wachen haben sich niedergesetzt und lehnen mit dem Rücken gegen die versperrte Tür, den Blick auf den Gang gerichtet. Marcus schnellt über den Gang und versucht dann mit seinen
Weitere Kostenlose Bücher