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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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ist abgestanden. Marcus fragt sich, wofür die Tunnels früher benutzt wurden und wofür sie jetzt benutzt werden. Er ist auch perplex über die Verwendung von Bleitüren …
    Schließlich erreicht er eine Reihe von Türen, von denen jede mit einem anderen Mechanismus gesichert ist.
    »Tut mir wirklich Leid«, meldet sich die Stimme wieder. »Sie sind nicht in unserer Datenbank. Sie benötigen den richtigen Fingerabdruck und die Iris mit dem richtigen Muster, um Zutritt zu diesem Areal zu haben. Außer natürlich, ich lasse Sie rein, aber so großzügig fühle ich mich auch wieder nicht. Der Ball ist wieder bei Ihnen.«
    Während des dröhnenden Lachens der Stimme sieht sich Marcus um. Para-Barry ist noch nicht da. Marcus kann mit einer Pseudohand problemlos durch die Sicherheitseinrichtungen hindurch und durch die erste und zweite Tür greifen. Bei der dritten Tür allerdings wird er abgeblockt – sie muss aus Blei sein.
    »Schon wieder eine Bleitür. Warum verwenden sie Blei?«, fragt sich Marcus erneut. Aber plötzlich dämmert es ihm …
    »Ich wette, die machen hier auch Tests mit elektromagnetischer Strahlung«, denkt er. »Blei ist eine der wenigen Substanzen, durch die elektromagnetische Strahlung nicht dringen kann. Die Dschungelanlage ist nicht die einzige Forschungs- und Teststation. Ich muss dieses Tunnelsystem näher untersuchen.«
    Auf der Suche nach einer Stelle – egal wie schmal –, durch die er eine Pseudohand stecken kann, tastet Marcus die Ränder der Tür und die umgebende Wand ab. Dabei denkt er an die Schutzmaßnahmen, die SR Inc. gegen elektromagnetische Strahlung ergriffen hat. Nachdem sie den e-Helper entworfen, entwickelt und getestet hatten, hat er seine Aufmerksamkeit der Auswirkung der elektromagnetischen Strahlung zugewandt, die von Computern ausgeht. Dabei hat er von der Undurchlässigkeit des Bleis erfahren.
    Marcus hat darauf bestanden, dass das Forschungslabor herausfinden sollte, wie die Computer und die Laborausstattung von SR Inc. vor der Strahlung, die sie in ihren Experimenten erzeugten, geschützt werden konnten. Als sie mit der Untersuchung der elektromagnetischen Strahlung begannen, die im Labor von ihren e-Helpern abgestrahlt wurde, gab es auffällig viele Ausfälle und Zusammenbrüche der Computersysteme. Sie beobachteten auch einen starken Anstieg an sehr kurzzeitigen Stromschwankungen. Sie waren meist nicht stark genug, um Sicherungen durchbrennen zu lassen, aber sie konnten die Speicherung der Messwerte stören.
    Als sie die Anzahl dieser Stromschwankungen aufzeichneten, zählten sie mehr als 12.000 pro Monat, aber sie hatten keine Vergleichsdaten, da sie bisher solche Störungen nicht beachtet hatten. Allerdings konnte er sie mit den Zahlen eines Labors im Nachbargebäude vergleichen. Sie fanden heraus, dass man in diesem Labor nur 3.000 derartige Störungen im Monat verzeichnete. Obwohl es noch andere Gründe für diese Abweichung geben konnte, war Marcus überzeugt, dass die Hauptursache mit der elektromagnetischen Strahlung zu tun haben musste.
    Als Folge dieser Experimente beauftragte Marcus Klaus damit, eine Abschirmungsstrategie zu entwickeln. Da das Computerlabor entscheidend für den Erfolg von SR Inc. ist, wurde es von einem Schutzschild umgeben. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Schildes ist Blei, da dieses Element undurchlässig für elektromagnetische Strahlung ist.
    Marcus war bereits von Blei fasziniert, bevor Klaus seine Abschirmung entwickelte hatte. Er hat sich für das Metall und seine Legierungen interessiert, seit er entdeckt hatte, dass er mit seinen Pseudohänden dieses Material nicht durchdringen kann. Gleich nachdem Marcus seine Pseudohände bewusst geworden waren, hat er viele Wochen damit verbracht, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erkunden. Damals hat er Blei als ein lästiges Hindernis angesehen. Er schien durch nichts besiegbar – außer durch Blei!
    Diese Sichtweise hat sich inzwischen geändert. Zur Abschirmung des Computerlabors eignet sich Blei vorzüglich, es bildet eine Schutzbarriere. Jetzt allerdings, da Marcus ausgeschlossen vor dem Steuerraum des Tunnelsystems steht, wird Blei für ihn wieder zum ärgerlichen Hindernis.
    Para-Barry legt ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich bin an zwei Sicherheitstoren vorbei, aber ich suche immer noch nach einer Öffnung bei der dritten«, sagt Marcus frustriert.
    »Na?«, fragt die Stimme ungeduldig. »Die Zeit ist um. Das Spiel ist aus.« »Nein, das Spiel hat gerade erst begonnen«,

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