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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Aliera unterbrochen, die sagte: »Schlaf, Vlad!« Ich wollte widersprechen, stellte jedoch fest, daß sie es mir nicht nur vorgeschlagen hatte. Ich sah ein fahles grünes Licht, und ich schlief ein.
    Aliera war da, als ich wieder erwachte, ebenso wie das Bild mit dem Dzur und dem Jhereg. Daraus schlußfolgerte ich, daß ich wieder sehen konnte. Ich ging meine Körperteile durch und stellte fest, daß dort, obgleich sie noch weh taten, allenfalls ein dumpfer Schmerz pochte, nicht mehr flammende Pein. Aliera ist eine sehr gute Heilerin.
    »Da kann ich ja gleich hier einziehen«, sagte ich.
    »Ich habe gehört, was geschehen ist, Vlad«, sagte Aliera. »Im Namen des Hauses der Dragon möchte ich mich entschuldigen.«
    Ich grunzte.
    »Derjenige, der dich geschlagen hat - sein Name ist Men-thar? Er beendet seinen Dienst in vier Monaten.«
    Ich merkte, wie meine Augen größer werden wollten. Ich betrachtete Aliera eingehend. Ihre Lippen waren fest zusammengepreßt, und die Augen waren grau. An den Seiten hatte sie die Hände zu Fäusten geballt. »Vier Monate«, wiederholte sie, »dann ist er Freiwild.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich weiß diese Information zu schätzen.«
    Sie nickte. Dragonlords sind Dragonlords, und normalerweise hassen sie sowohl Jhereg als auch Ostländer - aber sie heißen es nicht gut, wenn Leute angegriffen werden, die sich nicht wehren können, und Aliera wußte genug darüber, wie der Jhereg arbeitete, daß ihr klar war, wenn ein Repräsentant des Imperiums einen Jhereg herumschubsen wollte, müßte der eben stillhalten. Aber ich nehme an, da ist etwas, wenn man bei den Wachen ist und sieht, wie wir mit allem davonkommen, das sie frustriert. Ich für meinen Teil verspürte keinerlei moralische Entrüstung über das, was mit mir geschehen war. Ich wollte dem Typ bloß die Arme abreißen ... Vier Monate.
    »Danke«, sagte ich noch einmal. »Ich glaube, ich möchte jetzt schlafen.«
    »Gut«, erwiderte sie. »Ich komme in einer Weile nochmal.«
    Sie ging, und ich nahm Verbindung zu Kragar auf. »Wo waren wir stehengeblieben?«
    »Vlad! Wie geht es dir?«
    »Kannst du dir ja denken. Also, was hat Daymar herausgefunden?«
    »Die Wachen sind an jenem Tag abgezogen worden, weil sie anderswo benötigt wurden. Es gab einen Aufruhr im Viertel der Ostländer. Das erklärt vielleicht auch, warum diese beiden es an dir ausgelassen haben. Ich vermute, die sind im Moment über
    keinen Ostländer besonders glücklich. In den letzten Tagen sind auch andere Ostländer zusammengeschlagen worden. Einige davon sind sogar tot.«
    »Verstehe. Sonderlich groß kann es nicht gewesen sein, sonst hätten wir davon gehört.«
    »Nein. Es war klein, kurz und ziemlich blutig, wie Daymar erzählte. Ich prüfe das gerade noch nach, nur aus Prinzip.«
    »Gut, das Rätsel wäre also gelöst. Und jetzt: wer hat den Aufstand ausgelöst? Laris, nehme ich an. Wir müssen herausbekommen, wo er dort Einfluß hat. Die Gegend liegt etwas weiter südlich von seinem restlichen Gebiet.«
    »In Ordnung, ich sehe mal, was ich finden kann. Aber erwarte nicht zu viel.«
    »Nein. Gibt es noch etwas wegen der anderen Geschichte?«
    »Ein bißchen, aber nicht genug, daß es uns nützen würde, glaube ich. Ihr Name ist Norathar, und sie stammt aus der e'Lanya-Linie. Ich habe Hinweise darauf gefunden, daß sie aus dem Haus verstoßen wurde, aber keine Einzelheiten - bis jetzt.«
    »Gut. Bleib dran. Nächster Punkt: wie kann Laris es sich leisten, daß Attentäter vor meinem Büro herumlungern?«
    »Na, hast du nicht gesagt, daß das Schwert und der Dolch ihre Bezahlung zurückgegeben haben?«
    »Ja. Aber das rechtfertigt die Frage trotzdem. Wie konnte er es sich leisten, die zu bezahlen? Dazu noch die Kosten, um den Aufstand im Viertel der Ostländer anzuzetteln.«
    »Ähm ... weiß ich nicht. Ich vermute, er hat mehr Bargeld, als wir dachten.«
    »Eben. Aber woher hat er das?«
    »Vielleicht aus dergleichen Quelle wie du?«
    »Das dachte ich auch schon. Vielleicht wird er von jemandem unterstützt, der reich ist.«
    »Könnte sein, Vlad.«
    »Also, sehen wir mal nach.« »Klar. Wie machen wir es?«
    »Ich weiß nicht. Überleg mal.«
    »Jawoll. Und Vlad...«
    »Ja?«
    »Wenn du das nächste Mal wiederkommst, warne uns vor, ja?«
    »Ja.«
    Nachdem ich die Verbindung unterbrochen hatte, schnappte ich mir Fentor im Schwarzen Schloß, gab ihm die Einzelheiten über den Aufstand und bat ihn, was er nur konnte, herauszufinden. Dann habe ich wirklich

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