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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Ich endete mit der Bemerkung, daß mir kein Grund einfiele, warum Laris Norathars Tod wollen würde, aber keine andere Erklärung für alles fände. Ob sie vielleicht etwas wüßten?
    »Nein«, sagte Aliera. »Aber das ist unwichtig. Und sobald ich ihn aufgespürt habe, ist es sogar noch unwichtiger.«
    Morrolan hüstelte leicht. »Ich möchte vorschlagen, daß du, werte Cousine, zumindest abwartest, bis die Position der Lady Norathar bestätigt ist. Gegenwärtig bist du die Erbin, und der Rat heißt es wohl kaum gut, wenn Dragon sich mit Jhereg einlassen.«
    »Na und?« blaffte sie. »Was werden sie mit mir machen? Mich für unwürdig befinden, Imperatorin zu sein? Laß sie doch! Außerdem wird Norathar ganz sicher bestätigt.«
    »Wohl kaum«, entgegnete Morrolan. »Sie hat eine lange Geschichte der Verwicklung mit dem Jhereg.«
    »Unter den gegebenen Umständen vollkommen gerechtfertigt.«
    »Nichtsdestotrotz - «
    »Nichtsdestotrotz ist es mir egal. Ich werde diesen Jhereg finden, und ich werde ihm Kierons Schwert zeigen. Du darfst mich gerne begleiten. Mich abzuhalten wäre ein Fehler.«
    Sie stand auf und funkelte Morrolan an. »Nun?«
    Ich wandte mich Cawti zu und erklärte in normalem Tonfall: »Mach dir keine Sorgen; das machen die ständig.« Sie kicherte. Weder Morrolan noch Aliera schienen mich zu hören.
    Morrolan seufzte. »Setz dich, Aliera. Das ist doch Unsinn. Ich bitte dich lediglich darum, einen oder zwei Tage zu warten, bis wir die Ergebnisse der Konsultationen des Rates bezüglich Lady Norathar haben. Falls sie nicht Erbin wird, können wir dann darüber sprechen. Nichts wird gewonnen, wenn wir so mir nichts dir nichts nach draußen stürmen. Du hast doch gar keine Möglichkeit, ihn zu finden.«
    Sie funkelte ihn noch etwas länger an, dann setzte auch sie sich. »Also gut, zwei Tage«, lenkte sie ein. »Höchstens. Dann werde ich ihn töten.«
    »Ich helfe mit«, sagte Cawti.
    Aliera wollte Einwände erheben, doch Cawti fiel ihr ins Wort. »Das ist schon in Ordnung«, meinte sie. »Ihr vergeßt, ich habe schon früher mit Dragonladies zusammengearbeitet. Es stört mich ganz und gar nicht.«
    Cawti und ich nahmen Morrolans Gastfreundschaft in Form eines guten Essens gerne an. Dann entschuldigte ich mich und ging zum Nachdenken wieder in die jetzt verlassene Bibliothek.
    Diese Sache mit Norathar, fand ich, war ja schön und gut, aber sie trug nicht dazu bei, daß ich Laris fand oder ihn mir zumindest vom Hals schaffen konnte. Cawti und Aliera konnten ja davon sprechen, ihn zu töten, aber finden konnten sie ihn ebensowenig wie ich, selbst wenn Aliera die Wahrheit gesagt hatte. Und warten konnte ich mir nicht leisten. Wenn das so weiterginge, wäre ich binnen Wochen aus dem Geschäft, und das war noch vorsichtig geschätzt.
    Mir kam der Gedanke, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, in der ich einen Waffenstillstand vorschlug. Aber darauf würde er nicht eingehen. Und als ich an Nielars Leiche dachte, die im Schutt seines Hauses gelegen hatte, und an die Jahre, die ich mit Temek gearbeitet hatte und mit Varg, wußte ich, daß ich selber nicht darauf eingehen würde.
    Was mich wieder auf Laris brachte und damit auf die großen Fragen: Wer hatte kurz vor seinem Tod noch mit Baritt zusammengearbeitet? War diese Person Laris' Wohltäter? Wie paßte dies mit der Sache mit Norathar zusammen? War es Aliera? Wenn nicht, wer dann? Und woher sollte ich die Gewißheit nehmen?
    An diesem Punkt war ich angelangt, als Cawti, Morrolan und Aliera hereinkamen. Bevor sie sich setzen konnte, sagte ich: »Morrolan, hast du inzwischen etwas über diese Athyra herausgefunden?« Während ich die Frage stellte, versuchte ich, Aliera im Auge zu behalten, aber ihr Gesicht gab nichts preis.
    »Nein. Sethra beschäftigt sich mit dieser Angelegenheit. Möchtest du etwas Bestimmtes wissen?«
    »Ja. Du hast gesagt, daß ein Athyra wahrscheinlich von jemandem empfohlen wird. Kannst du herausfinden, wer diejenige empfohlen hat, die bei Norathars erster Prüfung dabeigewesen ist?«
    Er nickte. »Ich verstehe, warum du das fragst. Wir müssen annehmen, daß die Athyra, wie du es bezeichnen würdest, >ein Strohmann< gewesen ist, und wer sie auch empfohlen hat, kann davon gewußt haben. Wohlan, ich werde schauen, was ich in Erfahrung bringen kann. Aber ich bezweifle, daß es in den Aufzeichnungen steht, und es ist unwahrscheinlich, daß jemand sich daran erinnert.«
    »Mit Ausnahme der Person, die es getan hat natürlich. Hmmm. Ist

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