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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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dir?«
    »Sie ist dein Partner.«
    »Oh.«
    Sie stellte ihr Glas ab und erhob sich. Dann kam sie zu meinem Sessel und sah einen Augenblick lang auf mich herunter. Schließlich ging sie in die Knie, nahm meine rechte Hand, küßte sie und rieb sie an ihrer Wange. Ich machte den Mund auf und wollte was Schlaues sagen, ob ich ihr auch noch den Kopf tätscheln sollte oder so, aber Loiosh beugte sich von meiner Schulter vor und drückte gegen meinen Kehlkopf, so daß ich nicht sprechen konnte.
    Dann sah Cawti zu mir auf, noch immer meine Hand in ihrer, und sagte: »Vladimir, du würdest mich zur glücklichsten Frau machen, wenn du einwilligen würdest, mein Ehemann zu werden.«
    Ungefähr dreihundert Jahre später sagte ich: »Was?«
    »Ich will dich heiraten«, meinte sie.
    Ich starrte sie an. Schließlich brach es aus mir heraus: »Warum?«
    Sie starrte zurück. »Weil ich dich liebe.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich liebe dich auch, Cawti. Das weißt du. Aber du kannst mich nicht heiraten wollen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich verdammt nochmal in ein paar Tagen tot sein werde!«
    »Du hast gesagt, Laris würde bloß so tun.«
    »Vielleicht ja, aber er wird es wirklich tun, wenn ich weiter hinter ihm her bin. Und was für ein Spiel er auch spielt, irgendwann muß er einfach Ernst machen, früher oder später.«
    »Er wird dich nicht kriegen«, sagte sie ruhig, und ich hätte ihr fast geglaubt.
    Immer noch starrte ich sie an. Schließlich meinte ich: »Na schön, ich sage dir was. Wenn diese Sache mit Laris vorbei ist und ich trotzdem lebe und du immer noch willst, dann, ähm, ich meine, äh, natürlich will ich. Ich, ach, bei den Pforten des Todes, Cawti. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Danke, Lord.«
    »Bei den Göttern des Jüngsten Gerichts, steh jetzt auf! Du gibst mir ja das Gefühl, als würde ich - was weiß ich.«
    Ruhig erhob sie sich und stand vor mir. Dann machte sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht breit, sie sprang hoch und landete in meinem Schoß. Davon flog der Sessel nach hinten, und wir endeten als Gewirr von Gliedmaßen und Klamotten auf der Erde. Loiosh hätte es fast nicht mehr rechtzeitig geschafft.
    Zwei Stunden und drei Flaschen Wein später torkelten wir zur Bibliothek hinauf. Morrolan war alleine dort. Ich war gerade wieder so nüchtern, daß ich fand, er sollte nicht sehen, wie betrunken wir waren, also sprach ich mit einigem Bedauern einen schnellen Ausnüchterungszauber.
    Er musterte uns, zog eine Braue hoch und sagte: »Kommt herein.«
    »Danke«, erwiderte ich. Dann wandte ich mich zu Cawti und stellte fest, daß sie sich der gleichen Behandlung unterzogen hatte. Was für eine Schande.
    »Werdet ihr zwei heute abend hier sein?«
    Cawti sah mich an. Ich nickte. »Ich muß ja noch diese Liste mit Baritts Nachkommen überprüfen. Apropos, hast du herausgefunden, wer die Athyra empfohlen haben könnte?«
    »Einer meiner Mitarbeiter stellt die Liste zusammen. Sie müßte irgendwann heute abend fertig sein.«
    »Gut. Ich habe Aliera gebeten, die Lyorn zu befragen. Weißt du, ob sie schon dort war?«
    »Sie spricht im Moment mit Norathar; ich glaube, sie versuchen festzulegen, wie man diesem Laris beikommen kann.«
    »Oh. Tja, dann vielleicht morgen.«
    »Ja. Ich lasse mir mein Abendessen im kleinen Speisesaal servieren. Ich denke, Aliera, Sethra und Lady Norathar leisten mir Gesellschaft. Würdet ihr zwei ebenfalls dazukommen?«
    Ich sah Cawti an. »Es wäre uns eine Freude«, antwortete sie.
    »Ausgezeichnet. Und im Anschluß kannst du dich dann zu der Feier im Hauptsaal begeben und deine Ermittlungen fortführen.«
    »Genau«, stimmte ich zu. »Vielleicht schaffe ich es sogar, einer Konfrontation mit deiner Freundin von den Athyra aus dem Weg zu gehen.« »Freundin von den Athyra? Ich glaube nicht, daß in letzter Zeit Adlige aus dem Haus der Athyra hier zu Gast gewesen sind.«
    »Du weißt doch, wen ich meine: Die Zauberin in Türkis oder wie die heißt.«
    Morrolan lächelte. »Die Zauberin in Grün. Ich muß allerdings zugeben, daß sie wie eine aussieht.«
    Irgendwo in meinem Hinterkopf explodierte etwas. »Sie ist keine?« fragte ich. »Was ist sie denn dann?«
    »Aus dem Haus der Yendi«, antwortete Morrolan.
15
    »ICH NEHME AN, ER WIRD GUT BEZAHLT«
    »Was ist denn, Vlad? Warum starrst du mich so an?«
    »Ich kann nicht glauben, was ich da eben gehört habe. Eine Yendi? Bist du sicher?«
    »Selbstverständlich bin ich sicher. Was ist denn dabei?«
    »Morrolan, wie viele

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