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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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wird.«
    Cawti fing ebenfalls zu lachen an. Von den anderen fand es wohl niemand komisch. Das machte es um so lustiger, und einen Moment lang hatte ich beinahe einen hysterischen Anfall. Aliera sagte: »Das ist etwas anderes. Dazu mußte er Sethra hereinlegen, die eine Freundin war. Es gibt noch so etwas wie Ehre im Haus der Dragon.«
    Merkwürdigerweise ernüchterte mich das. Es war zwar nicht weniger komisch, aber irgendwie war es auch traurig. Im gleichen Moment bezwang auch Cawti ihre Heiterkeit. Ich sagte: »Schon gut, Aliera. Vielleicht hat er es nicht selbst getan, aber die Zauberin in Grün hätte es doch ohne sein Wissen tun können, oder nicht?«
    Schnaubend setzte Aliera sich wieder. »Das bezweifle ich.«
    »Na schön. Und wie haben sich dann Adron und Norathars Vater K'laiyer verstanden?«
    Aliera zuckte die Achseln und schaute hochnäsig in eine andere Richtung. Ich wandte mich an Sethra. Sie schien sich unbehaglich zu fühlen, sagte jedoch: »Ich weiß noch, sie hatten Meinungsverschiedenheiten. Ganz gewiß waren sie keine erbitterten Gegner, aber sie hatten schon Streit.«
    »Natürlich hatten sie Streit!« rief Aliera. »Mein Vater fand, die Dragon müßten den Thron an sich bringen, K'laiyer nicht.«
    Sethra nickte. »Darum ging es eigentlich«, sagte sie. »Sie waren sich nicht einig, wie dringlich die Angelegenheit war.«
    »Welche Angelegenheit?«
    »Die Dekadenz des Imperators. Imperatoren der Phönix werden am Ende ihrer Regierungszeit immer dekadent, außer alle siebzehn Zyklen, wenn es einen wiedergeborenen Phönix gibt, so wie Zerika. Weil es das Ende eines Großen Zyklus war - von siebzehn Zyklen -, stand es besonders schlimm. Das Imperium schien zu zerfallen, die Ostländer begingen Übergriffe an der Grenze, und Adron war der Ansicht, der Imperator sollte entweder abtreten oder beseitigt werden.«
    »Und K'laiyer fand das nicht?«
    »Nein. Ich weiß noch, wie er mir mal erklärt hat, daß die >Übergriffe< auf Gebieten stattfanden, die ohnehin größtenteils von Ostländern bevölkert waren. Er sagte, eigentlich sei es deren Land, und er sah keinen Grund, warum sie es nicht zurückhaben sollten.«
    »Ich glaube, der Kerl hätte mir gefallen«, meinte ich.
    »Kann sein«, sagte Sethra. »Er war auch ganz angenehm. Und ich glaube, er hätte einen guten Imperator abgegeben.«
    »Für mich hört es sich so an«, begann ich und schaute auf Aliera, »als wäre Adron - «
    »Ich glaube, es ist Zeit für das Abendessen«, unterbrach Mor-rolan. »Vielleicht sollten wir dies nach der Mahlzeit fortsetzen?«
    Ich lächelte leicht, nickte, stand auf und bot Cawti meinen Arm. Sie hakte sich ein, und wir gingen zum kleinen Speisesaal. Ich hoffte, diese Mahlzeit würde leichter zu verdauen sein als die letzte mit diesen Leuten.
    Was mir jenes Essen wieder in Erinnerung rief. Was mir die Tage, die ich im Dzurberg verbracht hatte, wieder in Erinnerung rief. Die meisten dieser Erinnerungen waren recht angenehm.
    Aber da war doch auch eine Unterhaltung gewesen . Das konnte doch wohl nichts damit zu tun haben? Oder? Die ganze Mühe, nur um das zu erreichen? Andererseits, Dra-gaeraner sind Dragaeraner.
    »Wartet mal eben.«
    Morrolan drehte sich seufzend zu mir um. »Ja, Vlad?«
    »Gerade habe ich - «
    »Kann es warten?«
    »Ähm ... gehen wir hinein und setzen uns, während ich darüber nachdenke.« Meine Gedanken rasten wie ein Katzen-taur. Ich glaube, ich bin gegen einige Leute und Wände gelaufen, bis ich meinen Sessel gefunden habe.
    Mir fiel auf, daß wir in der gleichen Sitzordnung saßen wie damals. Ein Diener brachte Wein. Ich trank ein bißchen, ohne ihn wirklich zu schmecken.
    »Na schön, Vlad«, sagte Morrolan mit Resignation in der Stimme. »Was gibt es?«
    »Ich glaube, ich habe vielleicht gerade herausgefunden, wer dahintersteckt und warum.«
    Plötzlich besaß ich die ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Weiter«, sagte Morrolan.
    »Bei Verra, das ist verwickelt. Aber wenn die Zauberin in Grün so etwas plant, wie könnte es auch anders sein?«
    »Nun, wer ist es?«
    »Laßt es mich mal so sagen: Ich stelle die Vermutung auf, daß die Zauberin in Grün vor zwei oder drei Jahren einen Zwist mit einem gewissen Individuum hatte, mit dem sie bis dahin befreundet gewesen war.«
    Ich wandte mich Sethra zu. »Habe ich recht?«
    Sie machte ein verblüfftes Gesicht. Dann, mit einemmal, begannen ihre Nasenflügel zu zittern, und die Augen wurden ganz groß. Nach einer Weile nickte sie.
    »Das ist

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