Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
Vom Netzwerk:
Laris beikommen kann.«
    »Oh. Tja, dann vielleicht morgen.«
    »Ja. Ich lasse mir mein Abendessen im kleinen Speisesaal servieren. Ich denke, Aliera, Sethra und Lady Norathar leisten mir Gesellschaft. Würdet ihr zwei ebenfalls dazukommen?«
    Ich sah Cawti an. »Es wäre uns eine Freude«, antwortete sie.
    »Ausgezeichnet. Und im Anschluß kannst du dich dann zu der Feier im Hauptsaal begeben und deine Ermittlungen fortführen.«
    »Genau«, stimmte ich zu. »Vielleicht schaffe ich es sogar, einer Konfrontation mit deiner Freundin von den Athyra aus dem Weg zu gehen.«
    »Freundin von den Athyra? Ich glaube nicht, daß in letzter Zeit Adlige aus dem Haus der Athyra hier zu Gast gewesen sind.«
    »Du weißt doch, wen ich meine: Die Zauberin in Türkis oder wie die heißt.«
    Morrolan lächelte. »Die Zauberin in Grün. Ich muß allerdings zugeben, daß sie wie eine aussieht.«
    Irgendwo in meinem Hinterkopf explodierte etwas. »Sie ist keine?« fragte ich. »Was ist sie denn dann?«
    »Aus dem Haus der Yendi«, antwortete Morrolan.

 
     
»ICH NEHME AN, ER WIRD GUT BEZAHLT«
     
     
    »Was ist denn, Vlad? Warum starrst du mich so an?«
    »Ich kann nicht glauben, was ich da eben gehört habe. Eine Yendi? Bist du sicher?«
    »Selbstverständlich bin ich sicher. Was ist denn dabei?«
    »Morrolan, wie viele Yendi benötigt man, um ein Schwert zu schärfen?«
    Er sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Sag es mir«, meinte er.
    »Drei. Einen, der das Schwert schärft, und einen, der bei der Sache Verwirrung stiftet.«
    »Ich verstehe.« Er mußte ein bißchen lachen. »Nicht schlecht. Was hat das mit unserer Situation zu tun?«
    »Ich weiß nicht genau, aber – jedesmal, wenn man einem Yendi begegnet, trifft man auch auf ein Komplott. Ein hinterhältiges Komplott. Verworren, irreführend, genauso, wie es vor uns liegt. Ich weiß nicht, worum es hier geht, aber sie – die Zauberin in Grün – hängt, seit alles angefangen hat, in unserer Nähe herum. Sie ist in deiner Nähe gewesen, in meiner, in Alieras und indirekt in der Nähe von Norathar und Cawti und Sethra. Von uns allen. Das kann kein Zufall sein.
    Und wenn das noch nicht genug ist, sie sieht wie eine Athyra aus. Wir sitzen hier und versuchen, eine Athyra zu finden, die es gar nicht gibt, und dabei stoßen wir auf eine Yendi, die einer ähnlich sieht und die ganze Zeit um uns herum war. Und du glaubst nicht, daß sie etwas mit dieser Sache zu tun hat?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte er. »Ich denke, ich werde mich mit ihr unterhalten, und –«
    »Nein!«
    »Wie meinst du, bitte?«
    »Sprich bloß nicht mit ihr. Laß es sie noch nicht wissen. Unser einziger Vorteil ist, daß sie bisher nicht weiß, daß wir Verdacht geschöpft haben. Wir dürfen es nicht wagen, den zu verlieren, solange wir nicht wissen, was sie vorhat.«
    »Hmmm. Es ist allerdings sprichwörtlich, daß außer einem Yendi selbst niemand die Machenschaften eines Yendi entwirren kann.«
    »Mag sein. Aber, um mit Lord Lairon e’N’vaar zu sprechen, vielleicht verwende ich ja andere Sprichwörter.«
    Darüber dachte er eine Weile nach, dann sagte er: »Nun denn, Vlad. Wie sieht dein Plan aus?«
    »Ich habe noch keinen. Zuerst mal möchte ich mir das durch den Kopf gehen lassen, was wir wissen, und sehen, ob ich es ein bißchen ordnen kann.«
    »Na schön.«
    »Cawti, kannst du nicht Norathar und Aliera suchen?«
    Sie nickte. Morrolan sagte: »Vielleicht braucht Ihr Hilfe«, und dann gingen die beiden hinaus.
    Ich saß eine halbe Stunde lang grübelnd da, dann kamen alle vier mit Sethra zurück.
    »Und«, wollte Aliera wissen, »was hast du ausgetüftelt?«
    »Nichts«, gab ich zurück. »Allerdings habe ich auch noch nicht aufgegeben.«
    »Toll«, meinte Norathar.
    »Setzt euch«, bot ich an. Sie alle zogen sich Sessel im Kreis um mich heran. Ein Gefühl wie drüben in meinem Büro, als würden meine Vollstrecker auf die Anweisungen warten.
    »Vladimir?«
    »Ja, Cawti?«
    »Morrolan hat Aliera von der Zauberin in Grün erzählt. Ich habe nicht daran gedacht, ihn davor zu warnen.«
    »Mist – Aber gut. Also ist die Zauberin entweder gewarnt, oder Aliera steckt nicht mit drin. Ich habe allmählich sowieso Zweifel, ob das der Fall ist. Mal sehen.«
    Laut sagte ich: »Zunächst mal, Lady Norathar, könnt –«
    »Jetzt vergiß mal die ›Lady‹, Vlad.«
    Das erstaunte mich. »Vielen Dank«, sagte ich. Ich sah, wie Cawti ihr zulächelte, und begriff. »Also gut, Norathar, bist du

Weitere Kostenlose Bücher