Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
Vom Netzwerk:
jedes Mal versucht es der Schüler mit einer anderen Antwort: Wir sind ein Knoten in der Macht oder Wir sind die Diener des Schicksais oder Wir sind die Zellen im Körper der Geschichte. Aber heute Abend, während er der Glühfliege nachblickt, fällt ihm eine treffendere Antwort ein. Schlussendlich sind wir nur eines: allein.
    Mit einem leisen Platschen, wie das Platzen einer Blase, springt ein Fisch aus dem Wasser und schnappt nach der Fliege. Der Lichtpunkt verschwindet, und zurück bleibt nur eine kleine Welle, die sich langsam über die Oberfläche des Teiches ausbreitet.
    »Wahrscheinlich war ich damals schon wie diese Einsiedlerkrebse«. sagt der Schüler. »Zu groß für das Haus meiner Eltern. Also habt Ihr mich hierher gebracht. Doch seit Jahren habe ich das Gefühl, dass mir auch der Tempel zu klein wird. Ich glaube.« Der junge Mann hält inne, wendet sich ab, bis der Rand seiner Kapuze einen Schatten über sein Gesicht wirft. »Ich mache mir Sorgen, dass ich nie mehr in diese Welt passen werde, wenn ich sie erst einmal verlassen habe.«
    Yoda nickt und spricht wie mit sich selbst. »Stolz warst du, Nicht grundlos.«
    »Ich weiß.«
    »Und nicht ungefährlich.«
    »Auch das weiß ich.«
    Noch einmal fährt der Schüler mit der Hand über die Muschel, die der Krebs zurückgelassen hat, und wirft sie dann in den Teich. Wasserläufer huschen erschrocken davon und bemühen sich verzweifelt, nicht zu ertrinken.
    »Größer als die Jedi. größer als die Macht du nicht kannst sein«, sagt Yoda.
    »Aber die Macht ist größer als die Jedi, Meister, Die Macht ist mehr als diese Mauern und Eure Lehren. Sie durchdringt alles, reich und arm, groß oder klein, hell.« Der Schüler verstummt betreten.
    »... und dunkel«, sagt Yoda. »O ja. mein junger Freund. Glaubst du, nie gespürt habe ich den Ruf der Finsternis? Ahnst du, was alles Yoda gemacht in achthundert Jahren?«
    »Meister?«
    »Viele Fehler!« Laut kichernd holt der alte Lehrer mit dem Stock aus und stupst seinen Schüler in die Rippen. »Ins Bett mit dir, du tiefsinniger Denker!« Noch ein Stups. »Dein Meister, Thame Cerulian, sagt, begabter als alle anderen Padawans du bist. An dich selbst glauben musst du nicht. Ich. Yoda. großer und mächtiger Jedi-Meister. übernehme das für dich! Genügt das nicht?«
    Der Schüler möchte in sein Lachen einstimmen, aber er kann es nicht. »Es ist zu viel, Meister. Ich habe Angst...«
    »Gut!« Yoda räuspert sich. »Die Dunkle Macht fürchten du musst. In den Starken ist sie am stärksten. Aber aufnehmen du kannst es mit Thame noch nicht; noch kein Jedi-Ritter du bist und auch kein Mitglied des Rats. Noch viele Muscheln haben wir. in die du passt. Dooku - solange dir diese ist noch groß genug«, sagt er und legt seinem Schüler die Hand auf die Schulter. »Fort musst du morgen, in die Finsternis zwischen den Sternen. Aber willkommen du bist immer hier. Falls jemals du dich verirrst, kehre in diesen Garten zurück.« Yoda hebt seine Lampe, und Schatten huschen wie Wasserläufer von ihm fort. »Eine Kerze ich anzünden werde, den Weg nach Hause dir weisen.«
    Sechsunddreißig Jahre später. Jai Maruk hatte sich inzwischen auf die Krankenstation begeben, und Ilena Xan war in ihr Zimmer zurückgekehrt, um das Turnier der Schüler vorzubereiten. Nur Mace Windu verweilte noch bei Yoda.
    »Nach Hause kommen Dooku möchte«, sagte Yoda. »Eine Falle könnte das sein.«
    »Vermutlich«, stimmte Mace zu.
    Yoda seufzte und betrachtete die Muschel. »>Eine Frage< hat er es genannt. Ja, und was für eine Frage! Aber darauf eingehen wir nicht dürfen. Stimmt Ihr mir zu?«
    Mace schüttelte unerwartet den Kopf. »Dooku dürfte nicht mehr am Leben sein. Ich hätte ihn auf Geonosis töten sollen. Damals hätte ich dem Krieg ein Ende machen können. Und noch immer ist Dooku von entscheidender Bedeutung. Meint er es ernst? Die Wahrscheinlichkeit ist gering. Will er wirklich zu uns zurückkehren? Das kann ich nicht glauben. Aber wenn wir damit das Leben von Millionen retten können, müssen wir es versuchen, mögen unsere Chancen noch so schlecht stehen. Das ist meine Meinung. Meister.«
    Yoda räusperte sich. »Schwer würde wiegen die Hoffnung. diesen verlorenen Schüler zu retten.«
    »Zweifellos«, sagte Mace. »Aber niemand behauptet, es wäre leicht, ein Jedi-Meister zu sein - nicht einmal für Euch.«
    Sichtlich verstimmt ließ Yoda den Blick durch den Tempel schweifen. »Pfui. Allzu weise Ihr geworden seid. Besser war es

Weitere Kostenlose Bücher