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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
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so viele Kinder zu haben, wie ich will, denn ich kann sie versorgen.“ Das mag wohl wahr sein, aber kann die Erde sie versorgen?
    9. F: Bis vor Kurzem hat sich niemand über den Verzehr von Fleisch beschwert, bis die industriellen Betriebe immer mehr angewachsen sind und die grausame Behandlung in diesen Einrichtungen zum Alltag wurde. Könnten wir nicht wieder zu einfacheren Methoden der Tierzucht zurückgehen und nur noch kleine familienbetriebene Bauernhöfe unterstützen, auf denen Tiere human behandelt werden?
    A: Bauernhöfe oder Farmen, ob klein oder groß, sind Orte, an denen Sklaven gehalten werden. Tiere werden gemästet, um gegessen zu werden, und missbraucht, um Honig, Milch, Fell, Wolle oder gar ganze Körperteile von ihnen zu erhalten. Sie werden zur Zucht genutzt, um noch mehr Tiere zu produzieren, die dann wieder ausgenutzt und letztendlich verkauft, geschlachtet und gegessen werden. Manche mögen argumentieren, dass eine „humane“ Behandlung der Tiere vor ihrer Schlachtung Freiheitsentzug und Tötung rechtfertigt. Ist es ethisch, Lebewesen ihrer Freiheit zu berauben, wenn man ihnen ein gemütliches Gefängnis baut und sie mit Nahrung versorgt, bis sie fett genug sind, um geschlachtet zu werden? Egal von welcher Seite man es betrachtet, sind Farmen Orte, an denen Tiere gehalten werden, bevor sie geschlachtet und am Ende gegessen werden. Die Frage könnte so gestellt werden: Macht es einen großen Unterschied, ob man sich mit den Tieren, die geschlachtet werden, anfreundet, oder ob man sie wie namenlose, gesichtslose Objekte sieht? Aus einer yogischen Perspektive heraus betrachtet, muss man die karmischen Folgen betrachten, wenn man andere als reine Nutzobjekte betrachtet, und die Konsequenzen sehen, wenn man aus dem Leid anderer Nutzen zieht.
    10. F: Gibt es einen Unterschied zwischen Tierrechten und Tierschutz?
    A: Ja. Tierrechtsaktivisten glauben, dass Tiere um ihrer selbst willen existieren und nicht dazu da sind, um vom Menschen ausgenutzt zu werden. Manche Tierrechtler nehmen einen abolitionistischen Standpunkt ein und sagen, wir haben kein moralisches Recht dazu, Tiere auf irgendeine Art auszunutzen. Die Aktivistin Ingrid Newkirk fasst es so zusammen: Tiere sind nicht dazu da, gegessen, angezogen, als Versuchskaninchen, zu Unterhaltungs- oder irgendwelchen anderen Zwecken benutzt zu werden. Tierschützer auf der anderen Seite glauben nicht daran, dass ein Tier um seiner selbst willen wichtig ist. Sie glauben, wenn wir uns um die Tiere sorgen und uns um ihr Wohlergehen kümmern, indem wir ihnen ein Leben verschaffen, das den Anschein von Glück, Freude und Gesundheit hat, ist es in Ordnung, sie für unsere Zwecke zu benutzen. Tierschützer beschäftigen sich mit der Lebensqualität der Tiere vor und während der Schlachtung und wollen, dass die Tiere „human“ behandelt und geschlachtet werden. Tierschützer glauben nur bedingt, dass es unrecht ist, wenn der Mensch Tiere für seine Zwecke nutzt.
    11. F: Sind Tiere eine niedrigere Lebensform als Menschen?
    A: Es ist eine Obsession des Menschen, eine Hierarchie zu erschaffen, an dessen Spitze er selbst steht und die alle „anderen Tierarten“ zusammenfasst und ihm einfach unterordnet. Der daraus resultierende Speziesismus erlaubt es uns, auf die Tiere herabzublicken und ihnen weniger Rechte und Beachtung zuzugestehen als dem Menschen. Um sie weiter in dieser niedrigen Position zu halten, argumentieren die Menschen, dass die Tiere nur aus dem Instinkt heraus handelten, dass sie keine Seelen hätten, dass sie nicht in dem Maße physischen Schmerz empfänden, wie wir das tun, und dass es ihnen an Bewusstsein ihrer selbst, kognitiver Intelligenz, Emotionen, Moral und Ethik mangele. Tatsächlich haben zahlreiche wissenschaftliche Tests und Feldstudien zu der Schlussfolgerung geführt, dass Tiere zu den bewussten, intelligenten und emotionalen Wesen gehören. Sie sind keine Maschinen und können es spüren, wenn ihnen Schmerz zugefügt wird. Sie sind fähig, eine Vielzahl von Emotionen wie Einsamkeit, Scham, Trauer, Begehren, Depression, Aufregung, Panik, Angst und auch Freude, Erleichterung, Überraschung, Glücklichsein, Zufriedenheit und Frieden zu empfinden. Manchmal legen einige von ihnen ein Verhalten an den Tag, das auf einen hoch entwickelten Sinn für Moral und Ethik schließen lässt. Sie mögen nicht die menschliche Sprache sprechen, auch wenn manchen Primaten die Amerikanische Zeichensprache (ASL) beigebracht werden konnte;

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