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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
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aufhörten, sie zu essen und sie frei ließen? Wo würden sie hingehen? Seit Tausenden von Jahren wurden sie domestiziert; sie haben noch niemals eigenständig gelebt. Wäre es nicht auch eine Form von Grausamkeit, wenn wir uns nicht mehr um sie kümmerten?
    A: Das gleiche Argument haben die weißen Sklavenhalter in den USA im 19. Jahrhundert verwendet, als sie ihr Recht auf Sklavenhaltung verteidigt haben. Ja, wir haben diese Tiere ihrer Wildheit beraubt, und es besteht die Möglichkeit, dass sie nicht mehr in ihren Ursprungszustand zurückkehren können, selbst wenn alle Türen der Großmastbetriebe offen stehen sollten. Wir haben diese Tiere biologisch und emotional extrem verändert, haben sie jeder Möglichkeit beraubt, die Fähigkeiten zu entwickeln, um miteinander und mit ihrer Umwelt im Einklang zu leben. Dieser erniedrigende Prozess geschieht bereits über Tausende von Generationen hinweg. Der erste Schritt ist es, den Missbrauch zu beenden: aufzuhören, sie durch grausame künstliche Befruchtung zu züchten. Es mag unrealistisch sein, sie alle sofort freizulassen, aber es ist realistisch, anzuerkennen, dass wir Menschen sehr erfinderisch sind. Wenn wir das Problem wirklich in Betracht ziehen, werden wir zweifellos eine Lösung und letztendlich einen Weg finden, die Tiere freizulassen. Und sobald wir das tun, werden auch wir frei.
    7. F: Wenn uns Yoga doch lehrt, dass alles Leben heilig ist, wo ist dann der Unterschied, ob ich eine Karotte oder einen Hamburger esse?
    A: Ja, alles Leben ist heilig, und es gibt sogar wissenschaftliche Beweise, dass Pflanzen auch Gefühle haben. Hierzu ist es gut zu wissen, dass Patañjali in den Yoga-Sutras Ahimsa oder Gewaltlosigkeit als eine „Praxis“ beschreibt. Das impliziert, dass man sie nie perfekt beherrschen wird. Man tut sein Bestes, um möglichst wenig Schaden anzurichten. Er empfiehlt außerdem Aparigraha, die Praxis, nicht zu gierig zu sein und zu viel anzuhäufen. Die Tiere, die wir verzehren, fressen Unmengen von Pflanzen. Wenn man ein Tier isst, isst man auch die Pflanzen, die es gefressen hat. Insgesamt brauchen diese Nutztiere Unmengen an Nahrung und Land. Man braucht acht oder neun Rinder, um einen durchschnittlichen Fleischesser im Jahr zu ernähren. Jedes Rind frisst etwa einen halben Hektar grüner Pflanzen, Sojabohnen und Mais. Man braucht also etwa vier Hektar an Pflanzen, um einen Fleischesser zu versorgen; im Vergleich dazu verbraucht ein Vegetarier weniger als einen Viertel Hektar, um sich zu ernähren. 55 Viele der Pflanzen, die angebaut werden, um unsere Nutztiere zu füttern, sind schwer belastet mit Pestiziden und wurden gentechnisch verändert. All dies trägt dazu bei, dass unsere Umwelt verschmutzt und zerstört wird. Um möglichst wenig Schaden anzurichten, ist die vegetarische Ernährung die bessere, weil ein Vegetarier gleich die Pflanzen isst, anstatt Tiere zu essen, die mit Pflanzen ernährt wurden.
    8. F: Ist nicht das eigentliche Problem die menschliche Überbevölkerung und nicht das Fleischessen?
    A: Der Zuwachs der menschlichen Bevölkerung ist ein Problem, weil die meisten Menschen mehr konsumieren, als sie wirklich brauchen. Die Ressourcen der Erde erreichen ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Bedürfnisse und Wünsche der menschlichen Bevölkerung zu erfüllen, die immer mehr und mehr zu werden scheinen. Die reicheren Länder haben begonnen, ihren Bevölkerungszuwachs einzudämmen, während in den ärmeren oder sogenannten Entwicklungsländern durchschnittlich mehr Kinder geboren werden. In den Vereinigten Staaten hat eine Familie im Durchschnitt zwei Kinder, in Afrika sind es fünf Kinder pro Familie. Oberflächlich betrachtet könnte man sagen, dass Afrikaner zu viele Kinder haben und die Ressourcen der Erde belasten, während amerikanische Kinder in Familien geboren werden, die sie ernähren können. Allerdings verbraucht ein amerikanisches Kind ungefähr die gleiche Menge an Ressourcen wie 15 afrikanische Kinder. 56 Wenn sich also eine amerikanische Familie dazu entschließt, nur zwei Kinder zu haben, verbrauchen diese Ressourcen, die eine afrikanische Familie mit 30 Kindern verbrauchen würde! Außerdem werden diese Kinder zu einem Lebensstil erzogen, der sie dazu bringt, mehr zu verbrauchen, als nötig ist. Der übermäßige Konsum der Menschen ist ein größeres Problem als die menschliche Überbevölkerung, und der Verzehr von Fleisch ist Teil dieses Problems. Einige gut situierte Eltern sagen: „Ich habe das Recht,

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