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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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unter den Tänzern und präsentierte seine neuesten Tanzschritte. Er muss ungefähr zehn Jahre alt gewesen sein. Regelmäßig besuchte er Neverland zusammen mit Mutter und Schwester. Die Familie hatte sich im Westen von Los Angeles eine Eigentumswohnung zugelegt. Michael hatte Wade und auch Macaulay Culkin in seinem „Black And White“-Video auftreten lassen, doch in einer anonymen Menschenansammlung ging sein Gesicht noch immer unter, besonders in Venice Beach. Niemand hätte geahnt, wer er war, noch ihn mit seinem Mentor in Verbindung gebracht.
    Bis sich ein freiberuflicher Journalist mit dem Namen Victor Gutiérrez an seine Mutter herandrängte. Er erklärte ihr, die „pädophilen Neigungen“ Michael Jacksons zu untersuchen. Wie konnte er wissen, wer sie war? Joy nahm seine Visitenkarte und rief unverzüglich Michaels Büro an. Es war Anfang Sommer 1992 – ein Jahr, bevor formal Anklage gegen ihn erhoben wurde –, und ein Schmetterling an der Küste begann mit seinen Flügeln zu schlagen.

    Wenn Michael noch unter uns weilte, könnte er von seiner Vorsicht gegenüber den Menschen berichten, mit denen er sich einließ. Über die Jahre waren es lediglich 10 bis 15 Kinder, die er pflegte, großzog und für die er die Rolle eines Mentors übernahm. Und für ihn stellten das gute Taten im Sinne des Herrn dar. Je mehr er half, desto intensiver praktizierte er seinen Glauben. Wie alle Jackson-Kinder hatte er Mutters Lehren verinnerlicht, und er sah das Gute in jedem Menschen. Seit dem Zeitpunkt, zu dem Mutter Fans an unseren Küchentisch gebeten hatte, während wir mit den Jackson 5 auf Tour waren, bestand ein ausgewogenes Künstler-Fan-Verhältnis. Sogar in Hayvenhurst konnte es passieren, dass wir am Tisch saßen und es klingelte: „Hi, wir kommen aus Australien und wollen die Familie kennenlernen.“ Joseph lud sie dann zum Essen ein. Wahrscheinlich waren wir die einzige Familie in Hollywood, deren Tür immer offen stand. Die Ironie blieb mir nicht verborgen: Schotte dich von der Außenwelt ab, wenn du an deinem Traum arbeitest, aber lass jeden eintreten, falls sich der Traum erfüllt hat. Wir sahen uns immer noch als die einfachen Leute aus Gary, die sich zeitlich begrenzt in Kalifornien aufhielten, und wollten niemals unsere Bodenständigkeit und den Kontakt zu den ganz normalen Menschen verlieren. Mutter erinnerte uns regelmäßig: „Ohne die Fans hätte es die Jackson 5 oder einen Michael Jackson nie gegeben.“ Bedenkt man diesen Leitsatz, ist es leichter nachvollziehbar, warum Michael gegen zufällig in seinem Leben auftauchenden Menschen keine Barrieren errichtete.
    Eines Tages im Mai 1992 fuhr er den Wilshire Boulevard in Beverly Hills entlang und hatte eine Panne. Glücklicherweise war ein „Rent-A-Wreck“ in der Nähe, sodass er sich einen alten Ersatzwagen mietete. Der Besitzer der Filiale war ein älterer Mann mit dem Namen Dave Schwartz. Seine jüngere, äußerst attraktive Frau hatte einen Sohn aus erster Ehe mitgebracht, den 13-jährigen Jordie Chandler. Zuerst schien alles völlig normal zu verlaufen. Wie sich herausstellte, war der Kleine ein großer Fan Michaels und wurde mit seiner Schwester Lily schleunigst in das Büro des Vaters gebracht. Michael hielt sich dort höchstens fünf Minuten auf, aber man erklärte ihm, dass er nichts für den Wagen bezahlen müsse, wenn er Jordies Telefonnummer behalte. Er könne dem Jungen eine große Freude bereiten, wenn er ihn eines Tages anrufe. Bitte! Ein Traum würde sich erfüllen.
    Mein Bruder ließ sich unter Druck setzen. Die Leute verhielten sich zwar höflich, aber bestimmt. Da er im Alter von 13 Jahren fast alles getan hätte, um Fred Astaire zu treffen, konnte er sich gut in die Lage des Jungen versetzen. So nahm er die Telefonnummer, versprach sich zu melden und hielt Wort.
    Nach einiger Zeit fühlte Michael sich so wohl, dass er den Kontakt aufrechterhielt. Als er sich während der nächsten Monate auf Reisen befand, rief er Mutter und Sohn regelmäßig an. Und bevor man sich versah, bildeten sie einen Teil seiner Entourage und ließen Pressefotos schießen, auf denen sie sich als „Jacksons adoptierte Familie“ ausgaben. Solche Berichte wurden ohne unser Wissen abgedruckt. Dr. Evan Chandler, der Vater des Jungens, war darüber besonders erfreut, obwohl er nicht das Sorgerecht für Jordie hatte. Er arbeitete als Zahnarzt und strebte eine Kariere als Drehbuchautor an. Zwar hatte Chandler schon eine Story verkauft, die in dem

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