You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)
Verlagsrechte-Katalog hatte einen Wert von 500 Millionen Dollar, seine eigene Firma, MIJAC Musik, wurde auf 85 Millionen Dollar geschätzt, und die nun gerettete Ranch, die ihm zur Hälfte gehörte, war auf 66,8 Millionen taxiert worden. Nicht zu vergessen die persönlichen Besitztümer, Kunstgegenstände und Antiquitäten, die man auf 20 Millionen schätzte.
Glücklicherweise veränderte sich dann alles durch Tom Barracks finanzielle Unterstützung. Er rettete nicht nur die Ranch, sondern auch den Allerwertesten meines Bruders, da er zusätzlich die laufenden Kosten übernahm. Damit hatte Michael die Möglichkeit, kräftig durchzuatmen, die er so verzweifelt brauchte.
Er hatte sich durchgeschlagen und dabei das Vermögen nicht gemindert. Er mag zwar einige Schrammen, blaue Flecken und Narben von der Schuldenlast und den Prozessen davongetragen haben, doch er hatte trotz des permanenten Beschusses überlebt. Natürlich waren die Schulden noch hoch, zum Beispiel mit Blick auf seine beiden beliehenen Musikkataloge, doch bei kluger Planung und einer stärkeren Kostenreduzierung konnte er sich jetzt auf die Zukunft konzentrieren. Michael hatte es gerade noch einmal geschafft. Es würde ihm bald wieder gutgehen – besonders bei dem Deal, der auf ihn zukommen sollte. Man schrieb den Mai 2008.
„Was meinst du dazu?“, fragte er mich im Sommer, bei meinem letzten Besuch in Vegas. Er legte Innen- und Außenaufnahmen einer Villa – auf einem 64.750 m² Grundstück in der Mitte der Stadt erbaut, mit einem von Palmen umsäumten Swimmingpool – auf den Tisch. „Ich möchte sie unbedingt haben“, sagte er begeistert.
„Du möchtest also in Las Vegas leben? Wie kannst du es hier aushalten?“
„Ich fühle mich hier sehr wohl … sieh dir nur mal die Holzarbeiten und das Gelände an“, meinte er begeistert und deutete auf die Fotos.
In dem Moment wurde mir klar, dass der Besitz Prinz Jefri von Brunei gehörte.
„Allein die Holzarbeiten sind Millionen wert“, fügte Michael hinzu. Die Villa passte eigentlich nicht zu seinem früheren Geschmack – nicht die kleinste Spur des Tudor-Stils war zu finden. Alles wirkte prunkvoll. Sogar die Dachziegel waren aus Terrakotta hergestellt. Michaels Leben schien vom Wandel bestimmt zu sein, vom Zurücklassen des Alten und vom Entdecken des Neuen. Die einzige Gemeinsamkeit mit Neverland bestand in dem Teich, den Fontänen und den Wasserfällen: Er brauchte das Geräusch des plätschernden Wassers. Mein Bruder hatte das Haus 2007 entdeckt und sich nun aus vollem Herzen verliebt. Ein Jahre später liefen die Verhandlungen dann aber immer noch (Details wurden später nicht preisgegeben). Michael wollte 15 Millionen in das Traumhaus investieren, finanziert durch den „This Is It“-Vertrag. Die USA hatten ihm vergeben, und er war bereit, sich mit seinen Kindern in Las Vegas niederzulassen.
Schon vom ersten Augenblick an hatten Michael und Tom Barrack ein freundschaftliches Verhältnis. Es amüsierte mich, als Tom mir verriet, dass er nach der ersten Begegnung der beiden angenehm überrascht gewesen sei. Er hatte einen „vernebelten“ Popstar erwartet und war von der Intelligenz meines Bruders beeindruckt.
„Das sagt fast jeder“, antwortete ich. Die Schlagzeilen prägten eindeutig ein negatives Bild.
Ich flog bei Tom und Tohme-Tohme mit, die im Privatjet von Colony Capital vom Santa-Monica-Flughafen aus nach Vegas wollten. Als wir ankamen, konnte ich augenblicklich die Dankbarkeit in Michaels Lächeln erkennen, die er für diese Menschen empfand, die sein Leben zum exakt richtigen Zeitpunkt umgekrempelt hatten. Tom definierte das Verhältnis der beiden so: „Mir ist als Erstes aufgefallen, dass dich viele Leute umgaben, die einen Vorteil aus der Beziehung zu dir zogen. Ich freue mich darauf, ein Partner zu sein, mit dem du arbeiten und dem du vertrauen kannst.“ An diesem und auch an folgenden Tagen unterhielten sich die beiden über zahlreiche Projekte. Michael inspirierte die Anwesenheit von anderen, die Ideen in die Realität umsetzen konnten. Er blühte förmlich auf. Tom wollte einen „Thriller Tower“ auf dem Gelände des Flamingo Hilton Hotels bauen, dem durch die 3-D-Technik ein besonderer Reiz verliehen werden sollte. Wie sich herausstellte, war Scheich Tarek von Dubai an der Finanzierung beteiligt. „Er wird deinen Namen tragen, und du kannst dort auftreten, wann und wie du willst“, meinte Tom.
Michael präsentierte dann im Gegenzug seinen Koh-i-Noor –
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