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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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eröffnete sich für ihn die Chance, die Emerald City im Stil von Der Zauberer von Oz als einen Freizeit- und Unterhaltungspark zu bauen.
    „Crystal City“ sollte so angelegt werden, dass Michael und ich ein eigenes „Freizeit-Königreich“ kreieren konnte, in dem, zumindest auf dem Papier, ein Neverland-Themenpark und eine Jackson Academy of Performing Arts stehen sollten. Bei vier Meetings ließen wir unserer Fantasie freien Lauf. Im Nahen Osten sollte eine ganz Stadt aus dem Boden gestampft werden – und zwar an der Küste, auf einem Territorium, das dem Meer abgetrotzt wurde. Ein Rodeo-Ring und venezianische Kanäle mit Gondolieri, Grundstücke und Anwesen im Stil von Bel Air, ein Einkaufszentrum in der Form eines Oktopus, ein Technologiepark, ein Golfplatz mit 18 Löchern, ein Jachthafen und ein Amphitheater für Konzerte, alles verbunden durch eine Einschienenbahn, gehörten zum Konzept. Michael meinte euphorisch: „Wir können den Traum von Disney verwirklichen, jeden Tag eine Crystal-City-Parade veranstalten und die spektakulärste Lightshow in der Nacht – jede Nacht!“
    Michael wollte gigantische Kristalle auf jedem Dach der 14 Hotels anbringen lassen. Jeder dieser Kristalle sollte bei der Lightshow den Lichtstrahl reflektieren und die Hotels mit einem Netz aus Licht verbinden, das die ganze Stadt würde erstrahlen lassen. Doch wir verfügten nicht über die finanziellen Mittel, um den Traum zu verwirklichen.
    Als ich mich in Gabun, Afrika, mit einer Delegation von Geschäftsleuten traf, streckte ich meine Fühler aus und erfuhr von einem potenziellen Partner. Ein befreundeter Architekt erwähnte einen „Doktor“, der „viele Leute kannte“ und in Brentwood/L.A. lebte. Ich war also nach Gabun gereist, um von einem Mann zu erfahren, der in meiner ehemaligen Nachbarschaft lebte. Aber so läuft es nun mal im Leben. „Sein Name ist Dr. Tohme-Tohme“, meinte der Architekt, „und ich werden den Kontakt zu ihm herstellen.“
    Direkt, hart und scheinbar unverwundbar – der aus dem Libanon stammende Dr. Tohme-Tohme gehörte nicht zu den mit Engelszungen redenden Geschäftsleuten und hatte seinen Doktortitel bestimmt nicht auf der „Universität der Höflichkeiten“ erlangt. Doch als meine Frau Halima und ich ihn im März 2008 besuchten, verhielt er sich großzügig und war angenehm im Umgang. Alles schien die positive Einschätzung meines Freundes zu bestärken. Zuerst wollte er uns beeindrucken und zeigte alte Aufnahmen aus seiner Militärzeit und sogar Alben, die er in seiner Jugend aufgenommen hatte. Aber schon bald redeten wir über das Geschäft und Crystal City. Ich erwähnte Michael absichtlich nicht, denn ich wollte einen Mann für das Projekt an sich begeistern.
    Während der nächsten vier Treffen, die in den folgenden zwei Wochen stattfanden, zeigte er sich sichtlich interessiert und wollte das Vorhaben mit seinen Kontaktleuten im Nahen Osten genauer diskutieren, einem Konsortium aus Investoren, die ihren Reichtum dem Öl zu verdankten und sechs Milliarden Dollar aufbringen sollten. Er versprach mir, sich zu melden.

    Wie aus dem Nichts kam dann die Nachricht, dass der Gläubiger die Schulden von 23 Millionen, die auf Neverland lasteten, geltend machen wollte, da mein Bruder mit den Zahlungen im Rückstand war. Mir wurde ganz schlecht, wenn ich daran dachte, dass die Ranch in Gefahr war. In den folgenden Tagen schaute ich mir die Reportagen im Fernsehen an und verfolgte die Berichterstattung in den Zeitungen. Dann sagte ich Halima: „Diese Banker werden Neverland nur über meine Leiche verscherbeln!“
    Der Verkauf der Verlagsrechte im Wert von 500 Millionen Dollar schien der einzige Weg aus der Misere zu sein. Ich überlegte verzweifelt, ob es noch einen anderen Ausweg gab, vermochte diese Situation aber nicht in den Griff zu bekommen! Doch plötzlich hatte ich einen Geistesblitz. Dr. Thome-Thome. Halima reagierte zögerlich. „Du kennst den Mann doch kaum“, lautete ihr Einwand.
    „Und siehst du andere Möglichkeiten?“ Wenn dieser Mann mir den Kontakt zu Geschäftsleuten herstellen konnte, die in der Lage waren, ein so riesiges Vorhaben wie Crystal City zu realisieren, mutete die Rettung von Neverland dagegen wie ein Schnäppchen an. Ich rief unseren neuen Freund an und verabredete mich mit ihm für den 13. April 2008. Ich hatte Michael davon noch nichts erzählt, denn ich wollte erst alles unter Dach und Fach bringen. Beim Treffen umriss ich die Schwierigkeiten meines Bruders

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