Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters
Stadt. Nicht gerade glücklich gewählt, wenn du verstehst …«
Lowie schüttelte seinen Kopf, knurrte aber einen Kompromiss. »Master Lowbacca schlägt vor –«, begann MTD.
»Ich glaube, ich habe ihn verstanden«, sagte Jaina schnell. »Wir können nach und nach immer ein bis zwei der beschädigten Subsysteme demontieren und sie hierher schaffen, um daran zu arbeiten.« Sie strahlte. »Das ist eine großartige Idee! Worauf warten wir noch?«
6
Als Lowie mit seinen Freunden draußen stand, zerzauste die Morgenbrise sein Fell. Die riesige Beobachtungsplattform war vollkommen eben und fast verlassen. Die Ausstattung hätte spartanischer nicht sein können – trotzdem war es der ideale Platz, um die Muskulatur zu lockern und an der frischen Luft Jedi-Übungen zu absolvieren. Die Atmosphäre war angereichert mit Frühlingsblütenduft, dem sonnendurchfluteten Aroma junger Baumtriebe und Blätter.
Sirra saß hinter Lowie nachdenklich schweigend auf der hölzernen Plattform und sah den Jedi-Schülern zu, wie sie die individuell abgestimmten Übungsrituale meisterten.
Lowie bemühte sich, es nicht zu offensichtlich werden zu lassen, dass er, wann immer es ging, ein Auge auf Sirra warf. Er glaubte, dass das allzu leicht erkennbare Eingeständnis seiner großen Besorgnis seine Schwester nur verärgern und sie noch eigensinniger reagieren lassen würde. Vieles zwischen ihnen war noch unausgesprochen, aber er wusste, dass sie sich bald darüber unterhalten mussten.
Der Blick seiner goldenen Augen schweifte über die Plattform. Er beobachtete Jacen bei seinen Liegestützen. Auch Jaina konzentrierte sich ganz auf ihre Gymnastik. Tenel Ka machte, auf einem Bein stehend, das andere hinter sich hochgezogen und zum Himmel zeigend, Dehnübungen, was bei ihr wie immer Eleganz und Leichtigkeit ausstrahlte.
Lowie beugte sich vor, legte beide Hände flach auf das warme Holz der Plattform, stemmte seine Füße nach oben und hielt die Balance.
Als Jaina direkt neben ihm ein Rad schlug, wagte er einen erneuten Blick auf Sirra. Seine eigensinnig gewordene Schwester hatte seit seiner gestrigen Ankunft kaum mit ihm gesprochen, obwohl sie seine Nähe suchte. Lowie kam nicht umhin, sich zu fragen, worüber sie die ganze Zeit nachdachte. Verübelte Sirra es ihm am Ende, dass er das Jedi-Potential geerbt hatte und nicht sie? Gab sie ihm die Schuld an Raabas Tod? Ärgerte es sie, dass er seine Freunde mit nach Hause gebracht hatte?
Seine Schwester und er waren so grundverschieden, dass Lowie sich fragte, ob es jemals eine Zeit gegeben hatte, in der sie einander wirklich verstanden hatten. Lowie war grüblerisch, analytisch und introvertiert, während Sirra normalerweise wild, selbstbewusst und extrovertiert war. Er zog es vor, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken, während sie sich darüber freute, Leute mit ihren Auftritten zu überraschen – warum hätte sie sich auch sonst das Fell an Fußgelenken, Knien, Handgelenken und noch an anderen Stellen in diesem exotischen Patchwork-Muster rasieren sollen?
Außer Frage stand jedoch, dass Sirra und Lowie einander stets vertraut hatten – die Frage war: Vertraute sie ihm immer noch?
Tenel Ka vollführte in Lowies Blickrichtung akrobatische Sprünge und Saltos. Fast wäre er aus dem Gleichgewicht gekommen. Aber er hielt die Balance und fing an, ein paar nach oben gerichtete Push-ups auszuführen.
»He, Lowie«, rief Jacen hinter ihm, »kannst du ein bisschen von deiner Konzentration erübrigen, um uns die wesentlichen Brocken deines Wookiee-Idioms beizubringen?«
Lowie knurrte zustimmend.
»Master Lowbacca sagt, dass er die Möglichkeit, Sie in seiner Muttersprache zu unterrichten, geneigt ins Auge fassen würde«, meldete sich der Übersetzungsdroide.
Jaina lachte. »Komisch, MTD – für mich klang es so, als hätte Lowie mit einem schlichten ›Ja‹ geantwortet …«
»Ich räume ein, dass dies eine akzeptable Alternative zu meiner Übersetzung wäre.« MTD klang ein wenig verstimmt. »Wenngleich sie mir ziemlich einfallslos erscheint.«
Lowie gab bellendes Gelächter von sich und warf einen Blick zu Sirra, um herauszufinden, ob sie das Geplänkel verfolgt hatte. Für einen flüchtigen Moment begegnete sie seinem Blick, zeigte ihm dann aber demonstrativ die kalte Schulter. Sie hockte nah am Rand der Plattform, und ihre Beine baumelten geradezu provozierend lässig über der Kante, unter der sich das Astwerk des Baumes weit in die Tiefe erstreckte. Ihr Blick
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