Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
ziemlich treffsicher, und das gilt auch für –«
Jacen, der das dringende Bedürfnis verspürte, Raynar zu folgen, schüttelte knapp den Kopf.
» – äh, Lowie«, fuhr Jaina fort, nachdem sie seine Reaktion bemerkt hatte. Allerdings hatte sie keine Ahnung, was ihr Bruder beabsichtigte.
Lowie blickte sie überrascht an, dann strich er mit beiden Händen sein Fell im Nacken glatt. Er bellte bekräftigend.
»Na schön. Ihr dürft hier bleiben. Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können«, sagte Onkel Tyko. »Aber die anderen sollten sich in ihre Quartiere zurückziehen, bis die Gefahr gebannt ist.«
Jacen und Tenel Ka verließen eilends die Brücke und sprangen in den Turbolift. Als die Tür hinter ihnen zuglitt, hob Tenel Ka fragend die Augenbrauen. »Denkst du das Gleiche wie ich?«
Jacen nickte. »Ich glaube, dass Aryn und Raynar da unten in den geschützten Kabinen nicht sicher sind. Irgendetwas ist hier oberfaul.«
Tenel Ka ballte ihre Hand zur Faust und schlug damit auf ihren nackten Oberschenkel. »Das ist eine Tatsache.«
»Er ist hier irgendwo auf dieser Etage«, sagte Jacen und verließ den Turbolift. »Ich kann ihn spüren.«
»Aber wir sind alles andere als in der Nähe des Schiffszentrums«, meinte Tenel Ka. »Ich glaube, wir sind bei den Andockbuchten gelandet. Der Wächter hätte Aryn und Raynar nicht hierher bringen sollen.«
Jacen schluckte krampfhaft. »Genau das hatte ich befürchtet«, sagte er. »Ich habe bei dieser Sache ein ganz komisches Gefühl.«
Als sollte dies ein Beweis dafür sein, dass seine Ahnung ihn nicht getrogen hatte, wurde am Ende des Korridors ein Blasterschuss abgefeuert, der in ihrer nächsten Nähe einschlug. »Hey, das kam von der Andockbucht da unten!«, rief Jacen. »Ist das nicht dort, wo –«
Tenel Kas Gesicht war plötzlich hart und kantig. »Ja. Wo wir die Rock Dragon zurückgelassen haben.«
Plötzlich dröhnte das Flaggschiff unter einem harten Einschlag, als hätte jemand mit einem gigantischen Hammer gegen den Rumpf geschlagen – oder mit einem wuchtigen Turbolasergeschoss. »Ich schätze, die Frist, die uns die High Roller eingeräumt hat, ist soeben abgelaufen«, sagte Jacen.
Sie rannten los.
Ein Vibrieren ging durch die Tradewyn, als sie auf das feindliche Schiff zielte und das Feuer erwiderte. Die Raumschlacht hatte begonnen.
Als sie den Eingang zur Andockbucht erreichten, erwartete sie ein seltsamer Anblick. Das Gesicht vor Aufregung gerötet, stand Raynar schützend vor seiner Mutter unweit der Einstiegsrampe der Rock Dragon. Seine bunten Gewänder umwallten ihn wie eine leuchtende Aura.
Näher zum Eingang hin stand Kusk vor ihnen und sprach in ein Komlink, das er in der einen Hand hielt. Seine andere Hand umklammerte einen Blaster, der mehr oder weniger in Raynars Richtung zeigte. Der Blaster schien jedoch einen eigenen Willen zu haben. Er stieg hoch und sank hinunter und wackelte und zitterte, während Kusk sich krampfhaft bemühte, ihn ruhig zu halten. Offensichtlich setzte Raynar die Macht ein, um sich Kusks Waffe zu bemächtigen.
»Ja, ich habe die Ware, die du haben wolltest«, sprach Kusk in sein Komlink und mühte sich ab, die zuckende Waffe festzuhalten. »Ich erwarte dich in fünf Minuten am vereinbarten Punkt.«
Eine raue Stimme antwortete ihm. Obgleich sie von atmosphärischem Knistern überlagert wurde, erkannte Jacen sie als die Stimme des Mannes mit dem Helm an Bord der High Roller. »Es hat geklappt, genau so, wie ich es vorhergesagt habe.«
Ein weiterer Schlag schüttelte das Schiff durch. Der geheimnisvolle Angreifer hatte erneut geschossen, aber der Wächter Kusk lächelte nur zufrieden. Die Tradewyn feuerte zurück, begleitet von einem hohen Jaulen sich entladender tödlicher Energie.
Tenel Ka wurde jetzt aktiv. »Wehr dich, Verräter!«, sagte sie mit lauter Stimme. Sie trat kampfbereit vor.
»Hey – ich habe das Gefühl, als würden Ihre Pläne sich ganz und gar nicht so gut entwickeln, wie Sie angenommen haben, Kusk«, sagte Jacen. Er wünschte sich, dass er und Tenel Ka ihre Lichtschwerter dabei hätten, aber sie hatten sie anlässlich der Wasserzeremonie abgelegt.
Während er sein Komlink an einer Gürtelschlaufe befestigte, drehte Kusk sich zur Tür um und reagierte nur mäßig überrascht, als er die Eindringlinge gewahrte. Seine Lippen verzogen sich zu einem verächtlichen Grinsen. »Ich glaube nicht, dass drei Kinder und eine Frau sehr viel unternehmen können, um die Pläne eines Profikillers
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