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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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Lowie.
    Doch der übertriebene Aufwand betonte nur die Künstlichkeit dieser kleinen abgeschotteten Welt. Das unterirdische Labyrinth durchschnitt die Planetenkruste Ryloths bis in eine enorme Tiefe. Auch die künstliche Baumrinde konnte die Realität massiven Felses nur leidlich kaschieren.
    Je mehr er über die Allianz der Vergessenen lernte, desto passender erschien ihm diese Unterkunft. Neuen Rekruten wurde ein trügerisches Bild von Vertrautheit präsentiert, eine Kulisse, die widerspiegelte, was sie am sehnlichsten vorzufinden hofften – doch wer hinter diese Fassade blickte, würde möglicherweise eine herbe Enttäuschung erleben.
    Unglücklicherweise ließen sich, anders als bei den kulissenhaften Wänden dieses Raumes und dem kalten Felsgestein, das sich hinter ihnen verbarg, über das wahre Gesicht der Allianz der Vergessenen allenfalls Vermutungen anstellen. In letzter Zeit hatte Lowie immer häufiger den Eindruck, dass selbst Raaba ihm etwas zu verheimlichen versuchte. Er konnte klar fühlen, dass sie etwas für sich behielt, wenn sie sich mit ihm unterhielt, aber seinen Nachfragen wich sie stets aus.
    Lowie schwang sich auf seine strohgepolsterte Schlafmatte. Kurz darauf hüpfte er nervös wieder herunter und schritt die Grenzen des Raumes ab, der ihm mit jedem verstreichenden Tag kleiner anmutete. Vielleicht weil er wusste, dass es unmöglich war, ihn einfach zu verlassen und sich hoch hinauf in die friedlichen Regionen irgendeines Baumwipfeldaches zu begeben.
    In der Tat gab es nicht einen Baum auf Ryloth, nur spezielle Kammern, in denen Pilze und Moose gezüchtet wurden, die zu einem nach rein gar nichts schmeckenden, aber überaus nahrhaften Essen aufbereitet wurden.
    Dem von ihm so vermissten Wald noch am nächsten kamen auf diesem öden Planeten jene Ansammlungen hoher Windgeneratoren, von denen einige der Felsgipfel übersät waren. Twi’leks nutzten die Turbinen, um die starken Winde in Energie umzuwandeln. Aber die meisten der Windfarmen waren an den Rändern der heißen oder kalten Zonen gelegen, in solch klimatischen Extremzonen, dass Lowie in einen Schutzanzug hätte steigen müssen, um sie zu erklimmen.
    Im sicheren Wissen, dass der Raum schalldicht isoliert war, stieß Lowie ein frustriertes Brüllen aus. Wenn er nicht einmal Raaba um die Antworten auf all die Fragen bitten konnte, die ihm auf der Seele brannten, wen dann überhaupt?
    Verärgert unterbrach er sein ruheloses Aufundabgehen, wandte sich einer Wand zu und hieb mit seiner großen, behaarten Faust dagegen. Der flexible Isolationsschaum dämpfte die Schläge, sodass nur ein paar unbefriedigende Klonks ertönten.
    Knurrend zog Lowie sein Lichtschwert aus dem Gürtel, vage entschlossen, die an seiner Ehre nagende Isolationsschicht zu zerstören. Doch dazu kam es nicht. In dem Moment, als er den Griff in seiner Hand spürte, kehrte Klarheit in seinen Kopf zurück. Mit einem Daumenschnippen aktivierte er die bronzefarbene Laserklinge.
    Lowie lachte grunzend über sich selbst, verblüfft darüber, dass er in seinem Zorn und seinem Frust sogar bereit gewesen wäre, eine Wand mit seinem Lichtschwert zu attackieren!
    War der Einfluss der Allianz der Vergessenen auf ihn bereits so weit gediehen?
    Er wog prüfend die Klinge und warf sie versuchsweise von einer Hand in die andere. Das Schwert summte und fauchte, als es die Luft durchschnitt. Sein Licht wirkte wie ein Leuchtfeuer in Lowies Geist und befruchtete die Erkenntnis, die von Anfang an in ihm geschlummert hatte: Er brauchte die Allianz der Vergessenen nicht, damit sie Schlachten für ihn schlug oder für die Verteidigung seiner Rechte eintrat.
    Er malte einen breiten Fächer in die Luft.
    Er brauchte keine »Freunde«, die von den Freundschaften nichts wissen wollten, die er bereits eingegangen war.
    Erneut schwang er sein Lichtschwert.
    Er musste nicht ganze Völkergruppen für die Schicksalsschläge verantwortlich machen, die Wookiees seit Jahrhunderten erlitten hatten. Seine Rasse war anpassungsfähig, stark und intelligent. Sie hatte stets das Beste aus den Gegebenheiten gemacht.
    Lowie wirbelte herum und zerfurchte mit der glühenden Bronzeklinge tief den Boden.
    Er musste nicht darum kämpfen, dass andere ihn akzeptierten und er einen Platz fand, wohin er gehörte. Er hatte diesen Platz bereits. Und er besaß Freunde, die ihn akzeptierten, wie er war.
    Wusch!
    Er brauchte sich nicht erst einer »Sache« zu verschreiben, an die er glauben konnte und die seinem weiteren Leben

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