Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
Freundin gewesen sei, würde sie besser nicht versuchen, ihn davon abzuhalten.
Als Raaba darauf keine Antwort gab, stürmte Lowie so unvermittelt aus dem Raum, wie er gekommen war.
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Beim Durchforsten des Computernetzwerks der Allianz der Vergessenen , anhand dessen gespeicherter Daten Lowie einen gangbaren Weg zu seinen Freunden in Erfahrung zu bringen hoffte, knackte er jeden Kennwortschutz und spürte sämtliche Aufzeichnungen auf, in die er Einblick gewinnen musste. Es blieb nicht aus, dass er auch auf Dinge stieß, die strengster Geheimhaltung unterlagen. Lowies Empörung über die Pläne, die Nolaa Tarkona vor ihm verborgen gehalten hatte – und vor den meisten ihrer Anhänger –, wuchs beständig.
Seine Freunde waren hierher gekommen, um ihn zu sehen, um mit ihm zu reden… aber die angeblich so gerechte Allianz der Vergessenen hatte sie in die Gewürzminen gesteckt. Als Sklaven!
Und während die Jedi-Ritter in den Bergwerken schmachteten, hatte Raaba unbeeindruckt versucht, Lowie mit den süßesten Versprechungen dazu zu bewegen, endlich der Allianz beizutreten.
Offensichtlich passten Eigenschaften wie Ehrgefühl nicht in Raabas Bild einer gemeinsamen Zukunft. Sie hatte gehofft, ihn davon abhalten zu können, mit den anderen jungen Jedi-Rittern zu sprechen, offenbar weil sie die ganz persönlichen Konsequenzen fürchtete, die Lowie aus einer solchen Begegnung gezogen hätte.
Als er eine skizzenhafte Darstellung der komplexen Gänge innerhalb des Hauptquartiers der Allianz der Vergessenen studierte, stieß Lowie auf das Gewölbe, in dem die Lichtschwerter seiner Freunde deponiert worden waren.
Er prägte sich den Zugangscode ein. Sein erster Schritt würde sein, die wertvollen Waffen zu ergattern. Als Nächstes wollte er sich um die Befreiung der jungen Jedi-Ritter kümmern. Gemeinsam würden sie von Ryloth fliehen.
Anfangs hatten ihn noch Selbstzweifel geplagt, doch die waren rasch verflogen. Mit der Allianz der Vergessenen hatte er abgeschlossen. Dabei war er so glücklich gewesen, als Raaba zu ihm zurückgekehrt war. Inzwischen wünschte er sich, Yavin 4 niemals verlassen zu haben.
Computer waren Lowies Spezialität. Er wusste, wie er seine elektronischen »Spuren« verwischen konnte. Nachdem er jeden Hinweis auf seinen Zugriff beseitigt hatte, schaltete er das Terminal ab. Er wechselte kein Wort mit den sullustanischen Technikern oder den Hackerdroiden, die wie polierte Bronze schimmerten. Stumm verließ er den rundum verglasten Raum und begab sich auf den verworrenen Weg zu dem ausfindig gemachten Depot.
Da er immer noch ein geschätzter Gast von Nolaa Tarkona war, stellten die Wachen seine Autorität nicht in Frage. Lowie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass der Schlüssel zu einem erfolgreichen Bluff darin lag, selbstsicher aufzutreten und vorzugaukeln, dass man das Recht hatte, dort zu sein, wo man gerade war, und das zu tun, was man gerade tat.
Zielstrebig und wild entschlossen marschierte er durch die sich windenden Gänge, benutzte Turbolifte zu anderen Stockwerken und durchquerte etliche Sperrzonen, bis er schließlich vor dem wenig genutzten Lagergewölbe ankam.
Vor der verriegelten Metalltür hielt Lowie kurz inne. Ein Teil von ihm hielt es offenbar immer noch für unmöglich zu glauben, dass er einer solch allumfassenden Täuschung erlegen war. Aber das, was hier lagerte, würde seinen Verdacht endgültig bestätigen.
Er spreizte seine Finger und hob die Nase wie witternd in die Luft. Seine aus der Macht resultierende Intuition war von zwiespältigen Emotionen fast völlig zugeschüttet worden, seit er sich auf Ryloth aufhielt; auch jetzt schien es noch riskant, seinen Jedi-Fähigkeiten zu vertrauen. Trotzdem hatte er das sichere Gefühl, hier nicht mehr allzu lange allein zu sein. Deshalb verschwendete er keine Zeit.
Seine kraftvollen Finger tippten den Zugangscode in das Sensorfeld und die Tür des Gewölbes glitt gehorsam zur Seite. Lowbaccas rotbraunes Fell sträubte sich beim Durchstöbern der schmalen Metallregale.
Er fand insgesamt drei Lichtschwerter: Jainas Waffe, die mit einem Machtkristall verbunden war, den sie in ihrem Quartier auf chemischem Wege selbst hergestellt hatte; Jacens Schwert, dessen Herzstück aus einem Corusca-Edelstein bestand, von ihm eigenhändig auf Lando Calrissians Gemmentaucher-Station geschürft; und schließlich Tenel Kas Stab mit dem geschnitzten Schaft aus dem Zahn eines Rancors. Dazu entdeckte er Tenel Kas Allzweckgürtel, der
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