Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
hinter der eine Höhle lag. Der ofenheiße Windstoß donnerte draußen an ihnen vorbei, zerschmolz Eis, ließ Felsen platzen und zerbröckeln.
Jacen und Tenel Ka zogen sich weit ins Innere zurück, bis zu einer Stelle, wo sich die dunkle Höhle erweiterte. Dort lehnten sie sich gegen die raue Wand aus Stein.
Immer wieder schlug die heiße Brandung des Windes draußen gegen den Berg und verwandelte Eis in brodelnden Wasserdampf, aber die Höhle mit dem spaltschmalen Zugang hielt den Gewalten stand.
Erschöpft ließ sich Jacen zu Boden sinken: »Ich hätte nicht geglaubt, dass ich noch genügend Kraft aufbringen würde, um zu rennen.«
Der Sturm wurde lauter, grollender, als ließe er seine Wut darüber aus, dass sie ihm entkommen waren.
Neben Jacen starrte Tenel Ka misstrauisch in die Dunkelheit. Plötzlich sagte sie leise: »Jacen, mein Freund – ich könnte schwören, wir sind hier nicht allein.«
18
Sich äußerlich so gelassen wie möglich gebend, führte Lowbacca seine Schwester durch die Stollenschächte zum Raumgleiter-Hangar, wo die Rock Dragon wartete. Die Techniker der Allianz hatten es immer noch nicht geschafft, die Zugangscodes des Bordcomputers zu knacken. Sie erhielten keinen Zugriff auf den Hauptspeicher des Schiffes, und ebenso wenig vermochten sie die Hyperantriebskontrollen zu aktivieren oder einen Kurs mit dem Navcomputer zu berechnen. Lowie selbst kannte sämtliche Berechtigungscodes. Sirra und er konnten die Rock Dragon als Fluchtfahrzeug benutzen. Dennoch konnten auch sie sich nicht einfach vor die Kontrollen setzen und fliehen. Zuvor musste alles getan werden, um seine Freunde von Ryloth und aus Nolaa Tarkonas Einflussbereich fortzubringen.
Lowie hoffte, dass sein simulierter Alarm die Soldaten der Allianz der Vergessenen noch eine Weile in Atem halten würde. Techniker, Dockarbeiter, Inspekteure und Wartungsingenieure… sie alle irrten wie aufgescheuchte Kaninchen durch das System der Stollen.
Lowbacca hatte seine Wächteruniform wieder abgestreift und sie in den nächstbesten Müllkonverter gestopft. Ab und zu kämmte er seine schwarze Strähne mit den Fingern zurück und wirkte wieder ganz wie ein fleißiger Wookiee, der viel zu viel Zeit an den Computern verbrachte.
Lowie hatte Sirra in einer der Ladebuchten aufgespürt, wo sie ausgeholfen hatte. Sie hatte Paletten bewegt und sorgsam verschlossene Behälter gestapelt, die mit Aufschriften wie NAHRUNG oder MEDIZINISCHER BEDARF versehen waren und zu Welten transportiert werden sollten, auf denen Aliens geknechtet wurden.
Sirra war froh gewesen, ihn zu sehen. Lowie hatte sie zur Seite genommen und ihr hastig erzählt, was er getan hatte. In knappen Worten führte er aus, dass ihnen die wahren Absichten der Allianz vorenthalten und die jungen Jedi-Ritter, seine Freunde, in den Gewürzminen gefangen gehalten worden seien.
Sirra war schockiert von diesen Neuigkeiten und zögerte verständlicherweise, sie in vollem Umfang zu glauben. Aber immerhin habe sie die Rock Dragon mit eigenen Augen gesehen, rief Lowie ihr sanft in Erinnerung. Und schon die bloße Tatsache, dass er MTD wieder am Gürtel trug, war ein Indiz für den Wahrheitsgehalt seiner Geschichte. Wie anders sollte Lowie in den Besitz seines Übersetzerdroiden gelangt sein, nachdem er ihn auf Yavin 4 zurückgelassen hatte?
Lowie kroch hinter einen der Frachtcontainer und bedeutete seiner Schwester mit einem Wink, ihm zu folgen. Die übrigen Arbeiter standen ganz unter dem Eindruck des lautstarken Alarms und nahmen keinerlei Notiz von ihnen.
Lowie durchschlug die Wandung eines Behälters mit der bloßen Faust, sodass ein Loch in der dünnen Hülle entstand. Dahinter kamen weder Medikamente noch Nahrungsmittel zum Vorschein, wie die Aufschriften es deklarierten, sondern Energiemagazine für weit reichende militärische Strahlengewehre.
Sirra schluckte schwer und ihr Fell sträubte sich am ganzen Leibe. Sie nahm eines der Energiemagazine heraus und starrte es ausdruckslos an.
»Gehe ich recht in der Annahme, dass Mistress Sirra keine weiteren Beweise für die Korrektheit Ihrer Ausführungen benötigt, Master Lowbacca?«, piepste MTD.
Sirra stöhnte, während ihr bewusst wurde, dass Raaba von all dem wissen musste.
Lowie knurrte mitfühlend. Er hätte sich gewünscht, dass Raaba sich ihnen angeschlossen und den einmal eingeschlagenen Pfad wieder verlassen hätte; dass sie zusammen mit ihm und Sirra geflohen wäre – aber ihre Wookiee-Freundin identifizierte sich allem
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