Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
Vom Netzwerk:
Jacen, mein Freund, ich weiß es nicht. Sag es mir. Auf welcher Seite hat ein Wampa das meiste Fell?«
    Seltsam, dachte Jacen. Tenel Ka musste diesen Witz kennen. Er war sicher, dass er ihn ihr früher schon einmal erzählt hatte. Aber im Moment schien das sehr, sehr unwichtig.
    Jacen lächelte wieder in die rotgoldene Wolke aus Haaren, die über sein Gesicht glitt. Er konnte spüren, wie die Macht zwischen ihnen floss und ihnen Stärke schenkte… ja, sogar Wärme.
    »Außen«, sagte er. »Die Lösung lautet: Die Seite mit dem meisten Fell liegt außen.«
    Tenel Ka schüttelte leicht den Kopf, ob der Kälte wegen oder weil sie lachen musste, hätte Jacen nicht zu sagen vermocht. Sie drückte ihre Wange kurz an seine und flüsterte: »Danke, Jacen, mein Freund.« Dann löste sie sich von ihm und hielt nur noch eine seiner Hände.
    Jacen blickte am Fels vorbei zu dem Pass, der in die gemäßigte Zone führte. »Wir sind zurückgeworfen worden«, stellte er fest.
    »Ja, aber nur ein bisschen. Bis zu dem Pass müssten wir es in einer knappen Stunde geschafft haben. Von hier aus scheint es beinahe einfacher zu sein als von dort oben, wo wir herkommen – nur am Ende werden wir eine kurze Klettertour absolvieren müssen«, erwiderte Tenel Ka. »Wir können es schaffen, Jacen. Wir dürfen nur nicht aufgeben.«
    Jacen glaubte ihr. Er spürte neuen Schwung in seinen Bewegungen, als sie aus dem Windschutz des Felsens heraustraten. Sie kamen an vielen Höhlen oder Stolleneingängen vorbei – was genau hinter den gähnenden Öffnungen lag, war für Jacen nicht ersichtlich –, aber der Boden war besser begehbar als zuvor.
    An den Hängen voraus konnten sie die auffälligen Turmkonstruktionen der Windkraftwerke, die von den Twi’leks aufgestellt worden waren, nun deutlicher erkennen. Die Strukturen wirkten veraltet, dennoch schienen sie tadellos zu funktionieren.
    Jacen fragte sich, in welchen zeitlichen Abständen irgendein bedauernswerter Bewohner der Stollen und Grotten den eisigen Temperaturen trotzen musste, um die Mechanik der Turbinen zu inspizieren.
    Die winterkalte Luft forderte mit jedem Schritt mehr ihren Tribut. Jacens Verstand arbeitete immer langsamer. Er glitt in einen tranceartigen Zustand und setzte automatisch einen Fuß vor den anderen. Er ging voraus und hielt sein Lichtschwert hoch erhoben, bis Tenel Ka ihre Hand auf seinen Arm legte und ihn zum Innehalten bewegte.
    »Was ist?«, fragte er.
    Sie nickte in Richtung der Bergspitze über ihnen. In Gipfelnähe reflektierte der eisummantelte Fels schwaches Zwielicht. Aber dort oben schien sich der Himmel zu krümmen und zu zucken, als wäre er lebendig. Das Licht veränderte sich und ließ die Luft flimmern wie die Wogen eines geisterhaften Ozeans.
    Plötzlich schraubte sich ein Strahl aus kochend heißem Dampf aus dem gefrorenen Boden einen halben Kilometer in die Höhe und berührte die schimmernden Wellen.
    Es sah aus wie ein Mahlstrom, wie ein rotierender Strudel aus verdrängter Luft und tobenden Winden, die über die Berge donnerten.
    »Hitzestürme«, sagte Tenel Ka lapidar. »Ich habe darüber gelesen.«
    »Hitze?«, fragte Jacen. Hoffnung keimte in ihm auf.
    »Hitzesturm«, warnte Tenel Ka. Ihr Griff schloss sich fester um seinen Arm. »Heiße Luftmassen von der Tagseite des Planeten. Sie können sich durch die gemäßigte Zone zur Nachtseite verschieben und immer noch genügend Temperatur aufweisen, um jedes Lebewesen auf ihrem Weg bei lebendigem Leib zu rösten. Wir müssen Schutz suchen.«
    Das schimmernde Gebräu wirbelte durcheinander und formte eine superheiße Trichterwolke, die begann, direkt auf die Flanke des Berges zuzuwirbeln. Felsen zersprangen, Eis verdampfte und siedend heißer, kreischender Wind pflügte mit einem unheimlichen Fauchen verdrängter Luft durch die Seitencanyons.
    »Die Höhlen!«, schrie Jacen. Er packte Tenel Ka bei der Hand und eilte mit ihr zurück zum letzten Stolleneingang, den sie passiert hatten, unmittelbar unterhalb eines der alten Windkraftwerke. Gemeinsam rannten sie, so schnell die Beine sie trugen, und beachteten kaum noch die schwierigen Bodenverhältnisse.
     
    Der heiße Wirbelwind erklomm den Hang und fegte direkt auf sie zu, heulend wie ein rachsüchtiger Geist.
    Als der geborstene Eingang ein paar Meter vor ihnen ins Blickfeld rückte, schaltete Jacen sein Lichtschwert aus und konzentrierte sich nur noch darauf, schnell zu sein. Keine Sekunde zu früh warfen er und Tenel Ka sich in die schmale Öffnung,

Weitere Kostenlose Bücher