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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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dass es noch eine Steigerung der bisherigen Kälte geben könnte. Doch das erwies sich als Irrtum. Die eisigen Winde schnitten wie Vibroklingen in seine Haut.
    »Die Tagseite liegt in dieser Richtung, jenseits des Berges dort«, sagte Tenel Ka und zeigte geradeaus. »Dann muss die gemäßigte Zone dort liegen…« Sie wies zur Bergspitze, die sich genau über ihren Köpfen erhob.
    Jacen studierte den Weg zum Gipfel. Bis zur Spitze, deren Silhouette von einem schwachen Licht umgeben war, mochten es gut und gerne vier Kilometer sein – immer steil bergauf.
    Er schluckte, aber der frostige Wind hatte seinen Mund regelrecht ausgetrocknet. Jacen hauchte in seine Hände und schob sie dann unter seine Achselhöhlen, um sie warm zu halten. »Ich kann meine Hände kaum noch bewegen. Ich werde es nicht schaffen, mich am Felsen festzuhalten. Wir könnten uns vielleicht mit der Macht behelfen, aber einige Bereiche des Gebirges sehen selbst dafür zu steil aus. Außerdem sind sie eisbedeckt.«
    Auch Tenel Ka sah aus, als wollte sie resignieren. »Ich fürchte, du hast Recht. Sogar mein Seil wird uns nicht weiterhelfen. Das Risiko wäre zu groß. Aber es muss etwas geben, das… aha! Sieh nur!«
    Jacen folgte ihren Blicken, und dann sah auch er es in einiger Entfernung: Ein Pass, der sich gegen den Himmel und die Berge reliefartig im dort herrschenden Dämmerschein abhob. Das Zwielicht bedeutete, dass das Gebiet nahe der gemäßigten Zone liegen musste.
    »Wie weit, denkst du, ist es von hier aus?«, fragte Jacen. »Sechs, sieben Kilometer?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Eher acht… vielleicht sogar zehn. Aber der Pfad läge etwa auf unserem jetzigen Niveau. Wir müssten nicht höher steigen. Ich glaube, wir könnten es in ein paar Stunden schaffen.«
    Jacens Wangen und Augen schmerzten von dem beißenden Wind. Aber er nickte. »Sicher, kein Problem. Übrigens habe ich mir einen ganz besonderen Witz für genau eine solche Gelegenheit aufgehoben…«
    Und sie machten sich auf den Weg.
     
    Jacen hatte bereits nach der ersten halben Stunde jegliches Gefühl in seinen Füßen verloren. Der steinige Boden war überwiegend von einer Eiskruste überzogen. Sie wechselten sich in der Führung ab und hielten ein Lichtschwert hoch, dessen Energieklinge den Weg durch die Dunkelheit leidlich zu erhellen vermochte, sodass sie einigermaßen sicheren Trittes vorankamen. Um ihre Hände warm genug zu halten, damit sie nacheinander ihre Lichtschwerter einsetzen konnten, wechselte auch der Besitz des Heizstabs von Mal zu Mal, bis seine Batterie zu schwach wurde, um noch Wirkung zu erbringen.
    Manchmal mussten sie auf Tenel Kas Enterhaken und Seil zurückgreifen, um sich über besonders tückisches Terrain hinwegzusetzen. Sie glitten beide immer wieder aus und stürzten so häufig, dass sie sich üble Schrammen und etliche Blutergüsse zuzogen.
    Mit Ablauf der ersten Stunde hörte Jacen auch auf, das zu spüren.
    Sie blieben so dicht wie möglich beieinander und schirmten den jeweils anderen wenigstens von einer Seite her gegen die ständig umschlagenden Winde ab. Die Verständigung fand hauptsächlich durch Gestikulieren statt. Der Kälte wegen hielten sie ihre Münder geschlossen und redeten nur, wenn es absolut unumgänglich wurde, etwa, um über den weiteren Routenverlauf zu entscheiden, wenn sich der Pfad gabelte.
    Nach mehr als zwei Stunden stoppten sie vor einer fast senkrecht aufragenden, eisbedeckten Felswand, neben der sich ein weniger steiles Geröllfeld erstreckte.
    Sie hatten schon einen weiten Weg zurückgelegt, beinahe zwei Drittel der gesamten Strecke, wie Jacen vermutete. Aber um in die Zwielichtzone zu gelangen, würden sie entweder das Geröllfeld überqueren müssen, wo ihnen Steinrutsch drohte, oder die eisglatte Felsbarriere.
    »Wir haben Glück«, sagte Tenel Ka, »dass wir bereits nahe der gemäßigten Zone sind. Sonst wären wir bereits erfroren.«
    Weiter oben löste sich eine Hand voll Steine und rutschte bis an den Rand der steilen Barriere aus Eis und Fels.
    Jacens Schnauben klang wenig überzeugt. »So, wir haben also Glück, na schön…« Seit gut einer Stunde hätte er nicht mehr zu sagen vermocht, ob seine Ohren noch am Kopf saßen oder nicht. Er fühlte sie jedenfalls nicht mehr. »Welchen Weg nehmen wir?«
    »Wir könnten unsere Lichtschwerter verwenden, um Scharten für Hände und Füße in den Fels zu schlagen«, schlug Tenel Ka vor.
    Jacen nickte. Er sah in die Richtung des Passes, auf den sie unverdrossen

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