Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
Solo mit einem zufriedenen Lächeln ihren Blick langsam um die gedeckte Tafel herum schweifen. Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben, dass nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre drei Kinder hier weilten, und das auch noch zur gleichen Zeit. Sie erlaubte es sich, die Freude darüber über alle drückenden Sorgen zu stellen, wenigstens für kurze Dauer, und zu vergessen, dass es einer Krise von galaktischem Ausmaß bedurft hatte, um sie hier zusammenzuführen.
»Noch etwas Nerfwurst, Master Jacen?«, fragte 3PO gerade. »Es handelt sich um eine delikate corellianische Spezialität.«
»Hm, aber bitte nur noch eine« antwortete Jacen.
Leia fiel auf, dass Jacen größer war, als sie ihn in Erinnerung hatte. Es berührte sie sehr zu sehen, wie die Zwillinge und Anakin sich bei jedem Wiedersehen verändert hatten. Meist gab es dafür nur in den Ferien Gelegenheit, die sie auf der Jedi-Akademie erhielten.
Nachdem er Jacen bedient hatte, wiederholte der golden schimmernde Droide sein Angebot an Jaina gewandt, die ihre Hände sofort abwehrend über ihren Teller hielt, als könnte sie sich nur so vor 3POs enthusiastischem Dienergebaren schützen. »Ich bin satt und bekomme keinen Bissen mehr hinunter«, gab sie ihm mit Nachdruck zu verstehen.
»Nur hier herüber, Goldlöckchen«, rief Han von der anderen Tischseite und hob dem Droiden seinen Teller entgegen. »Sie schmecken genau wie die, die Dewlanna für mich gemacht hat, als ich noch ein kleiner Junge war!«
Anakin schenkte Bruder und Schwester ein verständnisvolles Lächeln. »Stärkt euch lieber«, riet er ihnen. »Ich könnte mir vorstellen, dass ihr eure ganze Kraft brauchen werdet, wenn ihr morgen vor dem Senat der Neuen Republik sprecht.«
»Morgen?«, fragten die Zwillinge wie aus einem Mund. Ihre Überraschung war nicht zu übersehen.
Leia nickte. »Ich habe eine außerordentliche Sitzung des Senats der Neuen Republik einberufen. Ich möchte, dass ihr und eure Freunde dort vortragt, was ihr in Erfahrung gebracht habt. Ich denke, dass die ganze Galaxis ein Recht darauf hat, zu erfahren, welche Ziele die Allianz der Vergessenen wirklich verfolgt…«
2
Der Sitzungssaal des Senats der Neuen Republik platzte fast aus allen Fugen. Jaina warf einen nervösen Blick durch die Tür in den riesigen überfüllten Raum und schaute dann wieder auf ihre Mutter. Die Staatschefin zuckte mit den Schultern. »Wir mussten Resolutionen zu mehreren strittigen Themen abschließen, deshalb die ungewöhnlich hohe Teilnahme. Einige der Senatoren und Delegierten habe ich schon Monate nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
»Vielleicht hat es sich herumgesprochen, dass wir die Allianz der Vergessenen ins Tagesprotokoll aufgenommen haben«, meinte Tenel Ka.
»Das ist mehr als nur wahrscheinlich«, pflichtete Leia ihr bei. »Ich weiß, dass ihr euch alle vorstellen könnt, wie viel von dem abhängt, was wir heute erreichen.«
»Wenn du willst, kann ich die dicke Luft mit einem guten Witz auflockern.« Jacen ließ seine Augenbrauen auf und nieder wippen. Leia drehte sich ihm mit einem verschreckten Blick zu, doch er hielt seine Hände beschwichtigend nach oben. »He, ich habe nur Spaß gemacht!« Neben ihm knurrten beide Wookiees, Lowie und seine Schwester Sirra, aus tiefer Kehle. »Okay – mag schon sein, dass das Timing schlecht war, ich geb's ja zu«, reagierte Jacen zerknirscht. »Ich kann es nur nicht haben, dass wir alle so geladen durch die Gegend laufen.«
»Ganz Unrecht hast du damit nicht«, seufzte Jaina und nahm einen langsamen, tiefen Atemzug, mit dem sie die Macht in sich zur Entfaltung brachte. Eine Welle der Ruhe und Zuversicht vertrieb die Sorgen aus ihrem Kopf. Um sie herum übten sich auch die anderen in Jedi-Entspannungstechniken, mit unterschiedlichen Erfolgen allerdings.
Zwischenzeitlich hatten ihr Vater, Chewbacca, Onkel Luke, die Jedi-Historikerin Tionne und Kur, der Twi'lek-Abgeordnete, den sie aus dem Exil auf Ryloth befreit hatten, ihre Plätze im vorderen Bereich des Sitzungssaales eingenommen.
»Kommt, lassen wir uns nicht länger bitten«, sagte Jaina.
Auch noch eine Stunde nachdem der eigentliche Bericht ihrer Erlebnisse abgeschlossen war und ihre alarmierenden Neuigkeiten ins Bewusstsein der Versammelten eingedrungen waren, hagelte es Fragen auf die jungen Jedi-Ritter.
Jaina fühlte sich von Minute zu Minute unwohler, und als erneut einer der Repräsentanten aufstand, um das Wort an sie zu richten, konnte sie auch bei ihrem Bruder
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