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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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die Nerven zu gehen. An einem Riemen hing von seinem Gürtel eine brennende Öllaterne herab. Ihr Licht ließ auf seinen Armen eindrucksvolle Tattoos aufleuchten, die sich wie zwei Ärmel bis zu den Handgelenken hinunterzogen. Höhnisch musterte er seinen Kumpan.
    »Na, genießte deinen kleinen Ausflug?«
    »Hey, ich hab auch was getan«, erwiderte der erste Mann.
    »Also, was war nun los in Wints Bude?«
    Der Neuankömmling schüttelte den Kopf. »Der Baron hatte recht. Wint hat hier heimlich Zeugs geklemmt und versucht, das zu verscherbeln. Neben dem Bett hab ich einen riesen Haufen Jacken und Hosen gefunden.«
    »Hat dich jemand gesehen?«
    »Niemand. War unsichtbar wie ein Geist.«
    »Haste alles erwischt?«
    Der Mann wies nickend auf den Leinensack. »Hab alles zusammengerafft und da reingestopft.«
    »In Ordnung. Schmeiß das Zeugs auch noch auf den Wagen.«
    Als der Neuankömmling sich in Bewegung setzte, um den Sack aufzuheben, rief ihm sein bulliger Komplize hinterher: »Haste Wints Bude abgefackelt?«
    Der Neuankömmling schüttelte den Kopf.
    Der bullige Mann zuckte die Achseln. »Das kannst du dann dem Baron selbst erklären, wenn du ihn triffst.«
    »Hey, Clem. Die andere Karre da brauchen wir nicht mehr, oder?«, rief plötzlich einer der Männer und wies mit dem Kopf auf den anderen Wagen.
    Der Tätowierte wandte sich halb zu den Arbeitern um. »Lass ihn stehn«, sagte er. »Wahrscheinlich brauchen wir den nicht mehr. Aber mit ›Wahrscheinlich‹ hat es der Baron nicht so. Is nämlich ’n vorsichtiger Mann, der Baron.« Er wandte sich wieder dem Neuankömmling zu und zeigte auf die gelben Puderflecken auf dessen Weste.
    »Du hast da noch was von ihrem Zeugs an dir. Wints Bude ist bestimmt auch damit beschmiert. Der Baron wird wollen, dass du sie abfackelst. Genauso wie diese Hütte hier. Sieh zu, dass du alle Beweise vernichtest.«
    Der Neuankömmling blickte an seiner Weste hinab. »Was ist das für ein Zeugs?«, fragte er.
    Sein Kumpan gab ein Lachen von sich, das wie eine Mischung aus Schnauben und Husten klang. »Besser man weiß nicht alles«, erwiderte er.
    Der Neuankömmling betrachtete zunächst seine Hände. Dann sah er wieder den Mann an. Sein Gesicht war auf einmal verkrampft und kreidebleich. »Hey, Clem, heißt das, dass das mit Wint auch mir passiert?«
    Clem schüttelte den Kopf. »Nicht wenn de es ordentlich abwäschst, wie der Baron gesagt hat.« Er blickte zu den anderen Männern hinüber, die nun, nachdem alle Kisten auf dem Wagen verstaut waren, untätig herumstanden und sich miteinander unterhielten. »In Ordnung, Leute. Zeit abzuhauen. Martin und Joe, ihr fahrt den Wagen. Ihr wisst, wo ihr hinmüsst. Stouffer und Flynn, ihr macht euch zum Baron auf.« Er drehte sich zu dem Neuankömmling um. »Denny, wir beide kümmern uns um die Bude hier. Brenn sie ab. Sie ist viel zu groß, um hundertprozentig auszuschließen, dass wir vielleicht nicht doch die ein oder andere Spur hinterlassen haben.«
    Der Neuankömmling – Denny – sah sich in der Scheune um. »Muss das sein?«, fragte er mit Bedauern in der Stimme. »Denk doch mal dran, was sich aus dem Schuppen hier machen ließe, sobald der Baron ihn nicht mehr braucht. Könnten zum Beispiel Geschäfte hier abziehen oder vielleicht die größte Kneipe im ganzen Umkreis aufmachen. Wir könnten Mädels zum Singen und Tanzen herholen und so was. Ist irgendwie ’ne Schande, das Ding einfach so abzufackeln.«
    Clems Gesicht nahm einen bedrohlichen Ausdruck an. Finster starrte er seinen Kumpan an. »Wenn du zum Baron gehen und ihm das verklickern willst, nur zu. Was mich anbelangt, werde ich einfach meine Anweisungen befolgen.«
    Denny schien unter dem drohenden Blick des anderen förmlich zu schrumpfen. »Hab ja nur gefragt«, antwortete er kleinlaut.
    Einer von den Männern, die am Wagen herumstanden, hob seinen Arm, um Clem auf sich aufmerksam zu machen. »Wann werden wir bezahlt?«, wollte er wissen.
    »Wenn die Klamotten abgeliefert worden sind«, knurrte Clem. »Wir treffen uns morgen in Mollys Kneipe. Ich krieg das Geld vom Baron und verteil’s dann.«
    »Und woher wissen wir, dass du da sein wirst?«, fragte ein anderer Mann, der halbherzig die Hand gehoben hatte.
    Clem starrte den Fragenden an, bis er den Blick abwandte. »Weil der Baron unser Schweigen kauft«, antwortete er dann. »Eures und meins, vergesst das nicht. Wenn ihr nicht bezahlt werdet und dann jemandem erzählt, was wir gemacht haben, wird sich der Baron meine

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