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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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unmissverständlichen Laut vernahm. Draußen wurde ein Sperrbalken in die dafür vorgesehene Halterung geschoben. Es gab keinen Weg mehr hinaus!
    Einige Augenblicke konnte er hören, wie sich die beiden Männer draußen unterhielten, ohne dass er mitbekam, was genau sie sprachen. Er richtete sich auf, um zum verschlossenen Tor hinüberzugehen. Vielleicht konnte er ja ein paar Worte aufschnappen. Aber ein plötzliches Geräusch ließ ihn erstarren.
    Clem hatte seine Öllaterne gegen das Tor geschmettert.
    Glas zerbrach und Flüssigkeit spritzte über das Holz. Stille. Dann ein Unheil verkündendes Knistern, als die Dochtflamme auf das ölgetränkte Holz übergriff.
    Clem und Denny hatten die Scheune tatsächlich angesteckt.
    Panik drohte Sherlock zu überwältigen. Er wollte wegrennen, aber er wusste nicht wohin, was dazu führte, dass er sich am Ende einfach nur mit zuckenden Gliedern auf der Stelle vor und zurück bewegte. Ein bitterer metallener Geschmack machte sich in seinem Mund breit, und sein Herz hämmerte so heftig, dass er seinen Pulsschlag in den Schläfen und dem Hals spürte. Einen Moment lang war er außerstande, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn einen Fluchtplan zu schmieden. Doch nach und nach gelang es ihm, die Panik zu unterdrücken, indem er sich gebetsmühlenartig vorhielt, dass es einfach irgendeinen Weg hinaus geben musste. Er musste nur herausfinden, welcher das war. Er spürte, wie sich sein Herzschlag allmählich normalisierte und das Zucken in Armen und Beinen nachließ.
    Rauch begann sich in der Scheune auszubreiten und erste Flämmchen wanden sich wie neugierige Finger zwischen den Bretterspalten hervor. Denk nach!, ermahnte er sich. Denk schärfer nach als jemals zuvor.
    Aufmerksam blickte er sich in der Scheune um. Die meisten Kisten waren von Clem und seinen Männern abtransportiert worden, ohne dass er herausbekommen hatte, was in ihnen war. Die Kisten, hinter denen er sich versteckt hatte, standen immer noch drüben an der verschlossenen Seitentür. Aber so leicht, wie sie sich hatten bewegen lassen, als er gegen sie gekommen war, waren sie vermutlich leer.
    Er stürmte auf eine Seitenwand zu und warf sich mit der Schulter gegen die Bretter. Das Holz erzitterte unter dem Aufprall, aber nicht ein Brett zersplitterte oder verbog sich. Er versuchte es noch einmal. Wieder nichts. Wollte er die Wand einreißen, würde er mit der Schulter nicht weit kommen, sondern eine Axt oder einen Hammer oder so etwas brauchen.
    Verzweifelt blickte er sich in der Scheune nach irgendeinem Werkzeug um, mit dem er eventuell die Wand zertrümmern oder die Bretter auseinanderbiegen konnte. Da fiel sein Blick plötzlich auf den unbenutzten Wagen, den man achtlos zurückgelassen hatte. Er sah intakt aus, und der Mann namens Clem hatte zu verstehen gegeben, dass man ihn benutzt hätte, wären noch mehr Kisten zu transportieren gewesen. Konnte er vielleicht mit Hilfe des Wagens irgendwie entkommen? Und würde er sich überhaupt von der Stelle bewegen lassen?
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Sherlock flitzte zum Wagen hinüber und packte eine der beiden Deichseln, zwischen denen man sonst das Zugpferd anspannte. Obwohl die Deichselstange einiges wog, konnte Sherlock sie ohne allzu große Mühe anheben.
    Versuchsweise zog er daran, doch der Wagen rührte sich nicht. Er zog noch einmal. Diesmal fester. Der Wagen bewegte sich leicht, aber die andere Deichsel lag immer noch auf dem Scheunenboden, und Sherlocks Versuche drückten sie nur noch tiefer in den Dreck, so dass sich der Wagen nicht weiter von der Stelle bewegte.
    Logik. Hier war Logik gefragt! Wenn er schon nicht in der Lage war, den Wagen zu ziehen, würde er ihn vielleicht schieben können. Sherlock ließ die Deichsel fallen und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Frontseite, wo normalerweise der Kutscher saß. Er bewegte sich! Der Wagen rollte ein paar Zentimeter nach hinten.
    Welche Schutzgöttin auch immer über ihn wachen mochte, Sherlock dankte ihr jedenfalls, dass sie ihm gegen den mysteriösen Baron beiseite stand. Dem Baron, der seine Arbeiter mit seiner Manie, nichts dem Zufall zu überlassen, so beeindruckt hatte, dass sie nicht nur einen Ersatzwagen besorgt, sondern darüber hinaus auch dessen Achsen sorgfältig geschmiert hatten. Sherlock machte ein paar Schritte zurück und stürmte dann wieder auf den Wagen zu. Heftig krachte er mit der Schulter gegen das Gefährt. Es war dieselbe Seite, mit der er

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