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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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und Beinen fest dagegenstemmte. Doch als er dann zu fliehen versuchte, wurden seine Schwimmbewegungen von dem zähflüssigen Wasser so grotesk verlangsamt, dass die Schlange erneut ihren Körper um ihn schlängeln und langsam wieder zudrücken konnte. Und so ging es immer weiter: Verstrickt in einem endlosen Kampf, versuchte Sherlock unaufhörlich der Schlange zu entkommen, während diese beharrlich bestrebt war, ihn zu umklammern.
    Mit dem Gefühl, dass eine Menge Zeit verstrichen war, erwachte Sherlock endlich. Mund und Hals fühlten sich staubtrocken an, und als er mit der Zunge über den Gaumen fuhr, blieb sie zunächst daran haften. Außerdem war er am Verhungern.
    Nach einer Weile fühlte er sich stark genug, um sich aufzusetzen, ohne dass ihm übel wurde. Und was er sah, ließ ihn vorübergehend Durst, Hunger und Übelkeit vergessen.
    Er lag in einem Himmelbett, über das sich ein kunstvoll bestickter Baldachin wölbte. Sein Kopf ruhte auf weichen Daunenkissen und der Raum war mit dunklem Eichenholz getäfelt.
    Erlesene, mit detailreichen Motiven verzierte Teppiche bedeckten die glänzend lackierten Bodendielen.
    Es war derselbe Raum, in dem er aufgewacht war, nachdem man ihn im Boxring k.o. geschlagen hatte, auf dem Jahrmarkt am Rand von Farnham.
    Aber wie war das möglich? Baron Maupertuis hatte das Anwesen doch aufgegeben und es völlig leer zurückgelassen. Er konnte doch unmöglich so rasch zurückgekehrt sein? Und warum sollte er so was tun?
    Sherlock rollte sich vom Bett herunter und stellte sich aufrecht hin. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht und war überrascht, als er um Mund und Nase herum auf irgendetwas Trockenes stieß. Er rieb daran, zog etwas davon von seiner Haut ab und betrachtete seine Finger. Sie waren mit Fäden einer schwarzen Substanz bedeckt. Er rieb die Finger aneinander und stellte verwundert fest, dass die Fäden leicht klebrig waren.
    Er erinnerte sich an den Stoffballen, der ihm auf den Mund gepresst worden war. Eine Chemikalie? Eine Droge, um ihn zu betäuben? Das war nicht unwahrscheinlich.
    Und Virginia? Der plötzlich in ihm aufbrodelnde Zorn spülte die letzten Reste von Schlaf und Übelkeit aus seinem Körper. Was war mit Virginia passiert? Sollte jemand ihr etwas angetan haben, dann würde er ihn …
    Was würde er? Ihn umbringen? Er war momentan nicht gerade in der Lage, so etwas zu tun.
    Er musste Informationen sammeln. Herausfinden, was hier vor sich ging, und warum. Erst dann würde er etwas unternehmen können.
    Sherlock ging zu den geschlossenen Vorhängen hinüber und zog sie zurück. Er hatte erwartet, auf trockene rote Erde und Hunderte von Bienenstöcken zu blicken. So wie beim letzten Mal, als er in diesem Raum gewesen war. Aber was er nun sah, ließ ihn überrascht zurücktaumeln.
    In kurzer Entfernung zum Haus zog sich ein Strand aus grauem Sand entlang und dahinter erstreckte sich bis zum fernen Horizont eine Fläche aus rollenden, schaumgekrönten Wogen. Der Himmel war strahlend blau. Und irgendwo in der Ferne konnte Sherlock mehrere Segel erkennen.
    Er schloss einen Moment lang die Augen und dachte nach. Halluzinierte er gerade? Durchaus möglich, vermutete er. Aber der Traum von der Schlange und dem sirupartigen Wasser hatte etwas Bizarres und Unlogisches in der Wahrnehmung gehabt. Etwas, das – im Nachhinein betrachtet – bewirkt hatte, dass ihm irgendwie klar gewesen war, dass er träumte. Wohingegen das da draußen klar erkennbar war und irgendwie echt aussah.
    War das Bild, das sich ihm draußen vor dem Fenster bot, etwa genau das? Ein perfekt ausgeführtes Gemälde, das einem den Eindruck vermittelte, es mit realem Strand, Meer und Sonne zu tun zu haben, während es sich tatsächlich nur um Farbpigmente auf einer Leinwand oder einer Tafel handelte? Er öffnete wieder die Augen und sah noch einmal genauer hin.
    In weiter Entfernung waren kleine, weiße w-förmige Umrisse zu erkennen, die über den Wellen kreisten, sich also bewegten, während er sie beobachtete. Seevögel, die sich im Aufwind treiben ließen. So etwas konnte man nicht in einem Bild vortäuschen. Was auch immer sich da draußen befand, war real.
    Und da es in der Nähe von Farnham keinen Ozean gab, lag die logische Schlussfolgerung nahe, dass er sich nicht mehr in der Nähe von Farnham befand. Und vermutlich noch nicht einmal mehr in England. Der Kaimeister hatte erzählt, dass das Schiff Frankreich ansteuern würde. Das würde auch die merkwürdige Felsküste

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