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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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erklären.
    Aber was war mit dem Raum? Das war vermutlich ganz simpel durch die Tatsache zu erklären, dass Baron Maupertuis ein Gewohnheitstier war und, wo immer er sich auch aufhielt, es zu schätzen wusste, wenn seine Umgebung stets so vertraut wie möglich war. Gesetzt den Fall, dass es sich bei dem Anwesen außerhalb von Farnham nicht um seinen Familiensitz handelte, so hatte er es vermutlich so umgebaut und umgestaltet, dass es dem glich, was er als sein Zuhause bezeichnete – wo immer es auch sein mochte. Wobei es sich dabei durchaus um dieses französische – wie sagte man hier doch gleich …
Château
? – handeln konnte, in dem er sich gerade aufhielt.
    Ein seltsames Gefühl der Selbstzufriedenheit erfüllte ihn. Er war einer Sache auf die Spur gekommen, die von seinen Widersachern seiner Vermutung nach eigentlich dafür vorgesehen war, ihn zu verwirren und aus dem Gleichgewicht zu bringen. Als dann das Türschloss hinter ihm klickte und die Tür nach innen aufschwang, drehte er sich nicht einmal um. Er wusste bereits, was er dort zu sehen bekäme: zwei Diener in schwarzen Kniebundhosen, schwarzen Beinlingen, schwarzen Westen und kurzen schwarzen Jacken. Mit schwarzen Samtmasken im Gesicht. Genau wie beim letzten Mal. Er zählte im Kopf bis zehn und drehte sich um. Er hatte recht. Jedenfalls zum Teil. Die beiden Diener, die links und rechts in der Tür standen, waren genauso angezogen, wie er sich erinnerte. Allerdings stand noch ein dritter Mann in der Mitte des Türrahmens. Genauer gesagt, war er so riesig, dass er diesen fast vollständig ausfüllte. Seine Arme waren so dick wie die Beine eines normalen Mannes, während seine eigenen Beine den Umfang von Baumstämmen aufwiesen. Seine Hände glichen in Größe und Gestalt großen Schaufelblättern. Aber das, womit er in erster Linie die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, war sein Kopf. Er war kahlgeschoren, doch seine Kopfhaut war so dicht von gewundenen braunen Narben überzogen, dass es auf den ersten Blick aussah, als hätte er einen üppigen Haarschopf auf dem Kopf. Über einem schlabberig sitzenden grauen Anzug trug er einen langen braunen Ledermantel, dessen weiter Schnitt und schiere Masse ihn sogar noch größer wirken ließen.
    »Der Baron will dich sehen«, sagte er mit einer Stimme, die sich anhörte, als würden zwei Millionen Mahlsteine aufeinanderreiben.
    »Und was ist, wenn ich den Baron nicht sehen will?«, erwiderte Sherlock ruhig. Die beiden Diener tauschten Blicke aus, aber der Narbenmann schüttelte nur leicht den Kopf. »Was der Baron will, kriegt er auch. Etwas anderes gibt es nicht.«
    »Was ist, wenn ich mich weigere, mit euch zu gehen?«
    »Dann packen wir dich am Kragen und tragen dich.«
    Sherlock wusste, dass er sich kindisch benahm. Aber seine Widersacher sollten begreifen, dass er nicht einfach nur ein willenloses und passives Opfer war.
    »Was, wenn ich mich am Türrahmen festkralle und mich weigere loszulassen?«
    »Dann brechen wir dir die Finger und nehmen dich trotzdem mit.«
    Der Mann lächelte, aber in seinem Ausdruck lag keine Spur von Heiterkeit. Es war lediglich ein bloßes Zurschaustellen seiner Zähne. Wie ein Tiger, der sich bereit zum Sprung auf sein Opfer machte. »Der Baron braucht von dir nur das, was übrig bleiben muss, um Fragen zu beantworten. Mehr nicht. Das bedeutet also deinen Kopf, damit dein Hirn denken und dein Mund sich bewegen kann, und deinen Brustkorb, damit deine Lungen atmen und dich am Leben halten können. Alles andere ist optional. Deine Wahl.«
    Sherlock wartete noch einen Augenblick, nur um zu demonstrieren, dass er sich darüber bewusst war, eine Wahlmöglichkeit zu haben und diese auch in Anspruch nahm. Dann bewegte er sich auf die Tür zu. Der Narbenmann rührte sich nicht von der Stelle, bis Sherlock kurz davor war, in ihn hineinzulaufen. Erst dann drehte er sich etwas zur Seite. Doch gerade nur so viel, dass Sherlock durch die Tür kam.
    »Mein Name ist MrSurd«, sagte er, als die beiden Diener und er Sherlock auf dem Korridor folgten. »Ich bin persönlicher Diener und Faktotum des Barons. Was immer er auch verlangt, ich erledige es. Will er ein Glas Madeira, gehört es zu meinen Aufgaben, ihm eines einzuschenken. Will er deinen Kopf auf einem Tablett, ist es meine Pflicht, ihn abzuschneiden und zu servieren. Kein Vergnügen, keine ehrenvolle Aufgabe. Einfach nur ein Job. Verstehst du mich?«
    »Ich verstehe«, sagte Sherlock. »Sie waren das mit der Peitsche, als ich das letzte

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