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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Fenster eingelassen, und von den bedrohlich aussehenden Türmen an den Ecken hatten mögliche Wachen nicht nur einen guten Blick entlang der Gebäudeseiten, sondern im Falle eines Aufstandes auch ein optimales Schussfeld.
    Am Gehwegrand auf der anderen Straßenseite standen eine Handvoll Kutschen und Droschken, deren Fahrer eine Pause machten. Oder vermutlich sicherstellten, dass jeder wichtige und hochrangige Beamte, der das Gebäude verließ, sich darauf verlassen konnte, eine sofortige Fahrgelegenheit vorzufinden.
    »Welches Büro gehört Graf Schuwalow?«, fragte Sherlock mit heiserer Stimme.
    Stones Augen musterten die diversen Fenster. »Ich werd nicht drauf zeigen«, sagte er schließlich. »Ich will nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenken, als wir es mit unserer kleinen Sporteinlage ohnehin schon getan haben. Schau zum Turm zu unserer Linken, dann lass den Blick entlang des Dachrandes bis zu dem offenen Fenster gleiten, das größer als die anderen ist und sich leicht vom Gebäude abhebt. Das ist sein Büro.« Ein erneuter Hustenanfall ließ ihn kurz verstummen. »Achte auf die zusätzlichen Gitterstäbe und die Tatsache, dass es unmöglich ist, von unten, oben oder den Seiten heranzukommen. Keine Kanten, keine Vorsprünge – nichts. Das Glas ist abgedunkelt, so dass niemand von außen ein Ziel ins Visier nehmen kann. Und wenn du dich einmal umschaust, wirst du feststellen, dass es das höchste Gebäude in der Umgebung ist. Es gibt also keinerlei geeignete Stellen für Scharfschützen. Drinnen sieht es genauso übel aus: Laut Berichten muss man sechs verschiedene Sicherheitskontrollen passieren, bevor man überhaupt zu den Wachen gelangt, die vor seiner Bürotür stehen. Und die sind von Schuwalow höchstpersönlich ausgewählt worden. Ich verstehe wirklich nicht, wie Wormersley darauf hoffen kann, den Mann umzubringen.«
    Sherlock starrte zum Bürofenster empor. Dann schaute er auf seine Uhr. Fast drei! Wenn die Paradol-Kammer recht hatte – und er hatte das Gefühl, dass sie es immer hatte –, dann würde Mycroft genau in diesem Augenblick auf dem Weg zu Schuwalows Büro sein!
    Er blickte sich um und hielt verzweifelt nach irgendetwas Ungewöhnlichem Ausschau. Irgendetwas, das einen Hinweis darauf geben könnte, was gleich geschehen würde.
    Und dann entdeckte er tatsächlich etwas.
    »Keine Vögel«, sagte er.
    »Was?«
    »Keine Vögel. Diese Stadt wimmelt nur so von Spatzen und Staren, aber wo sind sie jetzt? Ich kann keine sehen.«
    Stone blickte sich um. »Du hast recht, aber ich bin nicht sicher, worauf du hinaus willst.«
    »Wodurch werden Vögel vertrieben?«
    Der Violinist zuckte die Achseln. »Katzen?«
    »Katzen, ja. Und durch andere Vögel. Durch Raubvögel.«
    Stone runzelte die Stirn, dann weiteten sich seine Augen. »Dieser Falke da im Museum in London, von dem Mycroft mir erzählt hat! Du denkst,
das
ist Wormersleys Plan?«
    »Schauen Sie sich das Bürofenster an«, forderte Sherlock ihn auf. »Niemand könnte es erreichen. Weder von außen noch von innen, nach dem was Sie gesagt haben. Aber ein Vogel könnte dorthin fliegen.«
    »Aber um was zu tun? Der Vogel wird ja wohl kaum in der Lage sein, Schuwalow zu erstechen oder zu erschießen. Und wenn er ihn nur mit den Krallen angreift, wird Wormersley es kaum so aussehen lassen können, als wäre Mycroft für den Angriff verantwortlich.«
    Auf der Suche nach Antwort schossen Sherlocks Gedanken blitzschnell in alle Richtungen. »Als der Falke mich im Museum angegriffen hat, war etwas an seinen Fängen befestigt, irgend so eine scharfe Klinge. Stellen Sie sich Folgendes vor: Mycroft ist durch alle Sicherheitskontrollen in Schuwalows Büro gebracht worden, und nun ist er mit ihm allein. Wormersleys abgerichteter Falke fliegt durch das offene Fenster und stürzt sich augenblicklich auf Schuwalow. Er bringt ihm mit der Klinge einen tiefen Schnitt durch die Kehle bei. Schuwalow schreit eventuell noch auf, oder vielleicht ruft auch Mycroft um Hilfe. Schuwalows Wachen kommen hereingerannt. Die Einzigen, die sie sehen, sind Schuwalow, der tödlich verletzt aus einer Halswunde blutet, und Mycroft, der sich zusammen mit dem Opfer in einem Raum befindet, in den niemand sonst heraus oder herein kann.«
    »Aber Mycroft wird kein Messer haben«, gab Stone zu bedenken.
    »Das spielt keine Rolle. Aller Schein spricht gegen ihn. Sie werden annehmen, dass er das Messer, die Rasierklinge oder was auch immer einfach aus dem Fenster geschmissen

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